Rathaus Obernkirchen bringt PV-Anlage ans Netz | Schaumburger Wochenblatt

Rathaus Obernkirchen bringt PV-Anlage ans Netz

Der Startschuss wurde dann im Keller mit Verwaltung, Bürgermeisterin und der Scholz Elektrotechnik GmbH gegeben.  (Foto: nd)
Der Startschuss wurde dann im Keller mit Verwaltung, Bürgermeisterin und der Scholz Elektrotechnik GmbH gegeben. (Foto: nd)
Der Startschuss wurde dann im Keller mit Verwaltung, Bürgermeisterin und der Scholz Elektrotechnik GmbH gegeben. (Foto: nd)
Der Startschuss wurde dann im Keller mit Verwaltung, Bürgermeisterin und der Scholz Elektrotechnik GmbH gegeben. (Foto: nd)
Der Startschuss wurde dann im Keller mit Verwaltung, Bürgermeisterin und der Scholz Elektrotechnik GmbH gegeben. (Foto: nd)

Photovoltaik-Anlagen sind auf öffentlichen Gebäuden mittlerweile keine Seltenheit mehr. Auch im Landkreis Schaumburg gibt es zumeist Schulen und Kindergärten, die auf die eigene unterstützende Stromversorgung durch Sonnenenergie setzen. Doch bei den Rathäusern sieht das Bild noch ganz anders aus: Es ist zwar viel im Gespräch und teils schon in konkreter Planung, aber Solar-Module sieht man auf den Dächern der städtischen Verwaltungen selten. In Obernkirchen ist das seit Kurzem anders: Auf dem Dach des Rathauses der Bergstadt wurden im März insgesamt 42 Module mit einer Leistung von jeweils 430 Wp (Watt-Peak) installiert – und das trotz Denkmalschutzauflagen und trotz knapper Kassen. Dennoch war es an der richtigen Zeit, mit gutem Vorbild voranzugehen, unterstrich Bürgermeisterin Dörte Worm-Kressin beim Pressetermin in dieser Woche, bei dem die PV-Anlage jetzt „ans Netz“ ging. 

Der Rat der Stadt unterstützte das Projekt und kann sich jetzt über die Signalwirkung freuen. Von der Idee bis zum ersten Strom, der nun erzeugt wurde, ist etwas Zeit ins Land gegangen. Zunächst wurde die Idee von der Obernkirchener Stadtentwicklungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH aufgegriffen, die auch den Solar-Carport am Bornemannplatz umgesetzt hat. Dann wurde im Jahr 2023 die Planung direkt von der Verwaltung übernommen. Im Februar liefen die ersten für die Bürger sichtbaren Arbeiten auf dem Dach des historischen Ratshauses; im März wurden die Module angeliefert und montiert. Verwendet wurden monokristalline Module mit Rahmen aus schwarz eloxiertem Aluminium, die mit den Denkmalschutzauflagen konform sind.

Der 10. April war jetzt der Stichtag, an dem im Rathaus für kurze Zeit das Licht ausging, um die letzten Arbeiten an dem Stromverteiler auszuführen und Stromerzeugung sowie den Speicher „online“ zu bringen. Die Verwaltung war daher für kurze Zeit auch nicht telefonisch erreichbar, aber alles ging innerhalb von wenigen Minuten wieder online. Der Wechselrichter wurde eingebaut und der Smart Meter aktiviert. Seither arbeiten die Mitarbeiter im Obernkirchner Rathaus also mit dem selbst erzeugten Strom. Wie das Zusammenspiel von PV-Anlage und Speicher in Zukunft funktionieren wird, erläuterte beim Aufschalttermin Steffen Scholz vom ausführenden Elektrobetrieb aus Obernkirchen. Die Anlage ist so berechnet, dass sie gut 18.000 kWh Strom jährlich erzeugen kann, der selbst genutzt wird. Der Stromspeicher hat eine Kapazität von 18 kWh. Damit können die frühen Morgenstunden überbrückt werden oder auch die späten Termine wie beispielsweise Ratssitzungen, mit dem eigen erzeugten Strom abgedeckt werden. Rathäuser bieten sich als PV-Standorte dabei sehr gut an, da der Hauptstromverbrauch tagsüber anfällt, wenn die Anlagen auch erzeugen können. Zudem wurde eine Notstromeinspeisung angelegt, sodass das Rathaus notfalls autark weiter arbeiten kann.

„Interessant ist, dass sich die Anlage vermutlich schon nach rund zwei bis zweieinhalb Jahren eine energetische Amortisation erreicht. Danach trägt sie zur Vermeidung von Treibhausgasen bei“, unterstreicht der Projektverantwortliche Olaf Harre von der Stadtverwaltung Planen, Bauen, Umwelt. Die Anlage soll rund 12,4 Tonnen CO₂ jährlich einsparen können.  


Nadine Dressler
Nadine Dressler

Redakteurin Schaumburger Wochenblatt

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