Nach erfolgreichem Probelauf produziert die Photovoltaikanlage des Wasserverband Garbsen - Neustadt (WVGN) seit dem 13. März ihre erste Energie. Der WVGN feiert die Inbetriebnahme seiner Anlage, denn bis zur Fertigstellung war es ein langer, steiniger Weg.
Erste Überlegungen, Kontaktaufnahmen und Untersuchungen zur Anlage begannen im Jahr 2019. In 2020 wurden Gespräche mit der Stadt Seelze geführt, die Aufstellung des Bebauungsplans und des Flächennutzungsplans in 2021 mit der Region Hannover abgestimmt. Neben diversen Beschlussfassungen der städtischen und regionalen Gremien wurden in den Jahren 2023 und 2024 die naturschutzrechtlichen Anforderungen, das Bauleitverfahren einschließlich der Baugenehmigung sowie Vorbereitungen zum Bau getroffen. Begonnen wurde im Dezember 2024, Ende Februar 2025 konnte der weitgehende Abschluss der Arbeiten gemeldet werden. Seitens des Verbandes bestand stets die Hoffnung, dass die Genehmigungen, Anhörungen, Auslegungen und die Erfüllung der notwendigen Auflagen und Gutachten in kürzerer Zeit erfolgen würden.
Die direkte Nähe des ca. 6.800 Quadratmeter großen Grundstücks, auf dem sich die Anlage mit den 1122 Modulen zur Stromerzeugung befindet, ermöglicht den unmittelbaren Verbrauch der erzeugten Energie im Wasserwerk. Die Fläche gehörte bereits dem WVGN und war bis 2020 an die Landwirtschaft verpachtet. Das Wasserwerk Forst Esloh (WW FE) hat einen Jahresstromverbrauch von rund 1,4 Millionen kWh. Die neue Anlage soll hiervon circa 370.000 kWh Strom liefern, was einer Einsparung von rund 84.000 Euro an Stromkosten entspricht. Die Amortisation der Investitionskosten in Höhe von 485.000 Euro wurde mit 6 bis 7 Jahren berechnet.
Die Stromerzeugung passt hinsichtlich der zeitlichen Verteilung des Strombedarfs des Wasserwerks optimal zur Trinkwassergewinnung: Die höchste Produktion wird im Sommer tagsüber erreicht, in der gleichen Zeit benötigt die Gewinnung und Aufbereitung aufgrund der höheren Wasserabgabemengen die höchsten Strommengen bzw. -leistung. Der WVGN will den Ausbau weiterer Solar-Anlagen auf seinen Grundstücken fortsetzen. Über einen Bilanzkreis könnten weitere Anlagen unabhängig von ihren Standorten rechnerisch als Anlagen für den Eigenverbrauch zusammengefasst werden. Der Stromverbrauch des WVGN macht mit rund 4 Millionen kWh und aktuell etwa 900.000 Euro Stromkosten einen beträchtlichen Anteil des gesamten Aufwandes aus.