Fläche für Windenergienutzung verkleinert | Schaumburger Wochenblatt

27.03.2025 08:20

Fläche für Windenergienutzung verkleinert

Freiflächen-Photovoltaikanlagen fallen im Landkreis zumeist in die Planungshoheit der Gemeinden, entlang der Autobahn und der Bahnlinie sind diese jedoch privilegiert. (Foto: archiv bb)
Freiflächen-Photovoltaikanlagen fallen im Landkreis zumeist in die Planungshoheit der Gemeinden, entlang der Autobahn und der Bahnlinie sind diese jedoch privilegiert. (Foto: archiv bb)
Freiflächen-Photovoltaikanlagen fallen im Landkreis zumeist in die Planungshoheit der Gemeinden, entlang der Autobahn und der Bahnlinie sind diese jedoch privilegiert. (Foto: archiv bb)
Freiflächen-Photovoltaikanlagen fallen im Landkreis zumeist in die Planungshoheit der Gemeinden, entlang der Autobahn und der Bahnlinie sind diese jedoch privilegiert. (Foto: archiv bb)
Freiflächen-Photovoltaikanlagen fallen im Landkreis zumeist in die Planungshoheit der Gemeinden, entlang der Autobahn und der Bahnlinie sind diese jedoch privilegiert. (Foto: archiv bb)

Mit knapper Mehrheit hat der Kreisentwicklungs-Ausschuss die Vorlage der Verwaltung zur Neuaufstellung des Regionalen Raumordnungsprogrammes angenommen, der auch die Ausweisung von Flächen von Windkraftanlagen umfasst (siehe Titel). Gerade das Thema der Windenergie führte zu Diskussionen im Gremium und zu Nachfragen in der anschließenden Einwohnerfragestunde.

Schattenwurf, Schall und Sichtbeeinträchtigung, Anwohner aus dem Raum Feggendorf brachten ihre Sorgen wegen der Ausweisung der Gebiete in der Einwohnerfrage am Ende der Ausschusssitzung zum Ausdruck.
Viele weitere Gebiete im Landkreis kommen gar nicht mehr in Frage, um für die Windenergie genutzt zu werden. Das Verwaltungsteam des Landkreises betonte in der Sitzung, dass bei den Beschränkungen durch Flugnutzung der Bundeswehr und der engen Besiedlung eigentlich nur die drei Flächen bei Rodenberg, Apelern und Hattendorf noch Möglichkeiten als Potentialflächen böten.
Dabei sah die Vorlage für den Raum Rodenberg noch einmal eine deutliche Verkleinerung der Potentialfläche gegenüber der ursprünglichen Planungsversion vor. Dies vor dem Hintergrund, dass der Bereich in der Feldmark in Richtung des Waldrandes vom geschützten Rotmilan bewohnt wird. Übrig bleiben drei Flächen dicht an der Autobahn gelegen. Eine direkt neben der Kläranlage westlich von Autobahn und Bundesstraße, eines sozusagen gegenüberliegend östlich von Bundesstraße und Autobahn sowie das größte nördlich daran anschließend, bis etwa zum von der Domäne Rodenberg zum Deister hinaufführenden Feldweg.
Diese Verkleinerung kritisierte Ausschussmitglied Horst Peeck (CDU). „Das kann doch wohl nicht wahr sein“, habe er bei Ansicht der Pläne gedacht. Ziel des Bundes wie des Landkreises sei das Erreichen von Klimaneutralität, hierzu seien große Anstrengungen nötig. Für den Rotmilan müsse man Lösungen wie die Umsiedlung überlegen. Für den Klimaschutz sei es nötig, mehr als nur das Erforderliche zu tun. Zu bedenken sei zudem, dass Windenergieanlagen für die anliegenden Ortschaften auch Chancen böten, finanziell zu profitieren.
Heidemarie Hanauske erklärte, dass Gemeinden innerhalb ihrer Planungshoheit immer noch die Möglichkeit hätten, Flächen für Windkraft zur Verfügung zu stellen.
Peeck stimmte gegen die von der Verwaltung vorgelegte Vorlage. Ebenso votierte Ralf Sassmann (Wählergemeinschaft Schaumburg). Sassmann erläuterte später, dass er sich nicht gegen das Plan-Werk insgesamt wende. Vor den Festlegungen gerade in Bezug auf die Windkraft gelte es jedoch, die Bürger besser mitzunehmen und zu informieren.
Das Regionale Raumordnungsprogramm ist ein insgesamt sehr umfangreiches Konzept, das den Rahmen für die zukünftige Entwicklung des Landkreises Schaumburg vorgibt. Es wird bis zur endgültigen Fassung noch in mehreren Gremien des Kreistages behandelt. Im Ausschuss fand die von der Verwaltung präsentierte Vorlage eine knappe eine Mehrheit.
Sie umfasste neben dem Thema der Windenergienutzung und Freiflächenphotovoltaikanlagen auch die Punkte Hochwasserschutz, Trinkwassergewinnung, Wasserversorgung, Rohstoffsicherung, Mobilität, Verkehr, Logistik und weiteres mehr.
Freiflächen-PV-Anlagen sind im Landkreis Schaumburg entlang eines 200-Meter-Korridors beiderseits der Autobahn A2 sowie der Eisenbahnlinie Hannover-Bielefeld privilegiert. In anderen Bereichen des Landkreises fallen sie in die Planungshoheit der Gemeinden. Dafür hat ein Arbeitskreis von Landkreis und Kommunen Empfehlungen für solche Vorhaben erarbeitet.
Foto: archiv bb


Bastian Borchers
Bastian Borchers

Redakteur Schaumburger Wochenblatt

north