Wohl keine PV-Dächer über Landkreis-Parkplätzen | Schaumburger Wochenblatt

Wohl keine PV-Dächer über Landkreis-Parkplätzen

Die Idee, Parkflächen am Kreishaus mit Photovoltaik-Anlagen zu überdachen, wird voraussichtlich zunächst nicht weiter verfolgt werden.  (Foto: bb)
Die Idee, Parkflächen am Kreishaus mit Photovoltaik-Anlagen zu überdachen, wird voraussichtlich zunächst nicht weiter verfolgt werden. (Foto: bb)
Die Idee, Parkflächen am Kreishaus mit Photovoltaik-Anlagen zu überdachen, wird voraussichtlich zunächst nicht weiter verfolgt werden. (Foto: bb)
Die Idee, Parkflächen am Kreishaus mit Photovoltaik-Anlagen zu überdachen, wird voraussichtlich zunächst nicht weiter verfolgt werden. (Foto: bb)
Die Idee, Parkflächen am Kreishaus mit Photovoltaik-Anlagen zu überdachen, wird voraussichtlich zunächst nicht weiter verfolgt werden. (Foto: bb)

Die Installation von Photovoltaik-Dächern auf Parkplätzen des Landkreises Schaumburg in Stadthagen wird in näherer Zukunft wohl nicht verwirklicht werden. Der Planungs- und Bauausschuss erteilte wegen der hohen Kosten weitergehenden Planungen in dieser Richtung eine Absage.

Eigentlich ist es eine bestechende Grundidee, Parkplätze mit Photovoltaik-Anlagen zu überdachen. Flächen, die nicht in Nutzungskonkurrenz etwa mit der Landwirtschaft stehen, könnten so zur Erzeugung von klimafreundlichem Sonnenstrom genutzt werden, während weiterhin unter ihnen Autos parken können. Dies war auch der Hintergrund des von einem großen Bündnis von Kreistagsfraktionen (CDU, Grüne, SPD/FDP und WGS/Freie Wähler) eingebrachten Antrages. Dieser sah vor, PV-Anlagen über Parkflächen des Landkreises am ehemaligen Krankenhaus in Stadthagen sowie am Kreishaus in der Jahnstraße zu installieren.
Zunächst beriet der Ausschuss Planen und Bauen über den Antrag, mit dem Ergebnis, diesen vorerst nicht weiterzuverfolgen.
Das Verwaltungsteam hatte eine Beschlussempfehlung vorbereitet, die das Erstellen einer Machbarkeitsstudie für beide Standorte vorsah. Fritz Klebe, zuständiger Dezernent, machte dabei im Ausschuss klar, dass der Bau solcher Anlagen an beiden Orten für den Landkreis keine Pflicht, sondern eine freiwillige Maßnahme sei. Er erklärte, dass sich bei den Vorabplanungen ergeben habe, dass die Installation kaum wirtschaftlich sei. Dabei hatten sich die Fachleute modellhaft auf 13 Stellplätze am ehemaligen Krankenhaus konzentriert. Ergebnis: Die Gesamtkosten würden sich pro überdachtem Stellplatz auf etwa 17.800 Euro belaufen. Die Gesamtsumme würde so rund 232.000 Euro betragen.
Der Aufwand etwa für die Fundamente sei weit höher als bei der Installation auf einer geeigneten Dachfläche oder im Feld, so Klebe. Entsprechend lang sei der Zeitraum, bis sich die Investition über den erzeugten Strom bezahlt machen würde. Dies sei nach etwa 28,7 Jahren der Fall. Bei einer angenommenen Nutzungsdauer solcher Anlagen von 30 Jahren komme man so an die Wirtschaftlichkeitsgrenze. Für den Parkplatz am Kreishaus sei zudem die Verschattung durch die hohen Bäume zu beachten, welche die Leistung beschränken würden.
Für die SPD-FDP-Gruppe erklärte Sandra Schauer-Bolte, dass ihre Gruppe den Antrag nicht befürworten werde, eben weil das Vorhaben nicht wirtschaftlich sei. Es sei besser, die Investitionssumme für zwei Dächer von Landkreis-Gebäuden aufzuwenden. Hier erreiche man einen größeren Effekt für den Klimaschutz.
Horst Peeck von der CDU unterstützte dagegen den Antrag. Ohnehin werde der Landkreis eines Tages für solche Flächen Konzepte erarbeiten müssen. Um die Energiewende in Schaumburg zu realisieren, seien noch erhebliche Anstrengungen nötig. Weil die Möglichkeiten zur Windkraftnutzung in Schaumburg beschränkter seien als andernorts, gewinne die Solarkraft ein besonderes Gewicht. Letztlich seien alle Liegenschaften des Landkreises zu untersuchen. Möglicherweise ergebe sich dann, dass es lohnender sei, zuerst weitere Dachflächen zu nutzen.
Lothar Biege (FDP) stimmte Sandra Schauer-Bolte zu, eine Summe von rund 17.000 Euro pro Stellpatz sei nicht zu vertreten. So gelte es, lieber zuerst Projekte anzugehen, die wirtschaftlicher seien.
Die Abstimmung im Ausschuss endete in einem Unentschieden, so gilt der Antrag als abgelehnt. Es folgt noch eine Beratung zum Thema im Umweltausschuss.
Foto: bb


Bastian Borchers
Bastian Borchers

Redakteur Schaumburger Wochenblatt

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