Hilfe für Kunden in Not | Schaumburger Wochenblatt

Hilfe für Kunden in Not

Haben die Vereinsgründung abgeschlossen (v.li.): Tim Rudloff, Stephan Klukon, Marc Hansmann, Wiebke Nickel, Carsten Piellusch, Henning Radant und Marit Müller.  (Foto: tau)
Haben die Vereinsgründung abgeschlossen (v.li.): Tim Rudloff, Stephan Klukon, Marc Hansmann, Wiebke Nickel, Carsten Piellusch, Henning Radant und Marit Müller. (Foto: tau)
Haben die Vereinsgründung abgeschlossen (v.li.): Tim Rudloff, Stephan Klukon, Marc Hansmann, Wiebke Nickel, Carsten Piellusch, Henning Radant und Marit Müller. (Foto: tau)
Haben die Vereinsgründung abgeschlossen (v.li.): Tim Rudloff, Stephan Klukon, Marc Hansmann, Wiebke Nickel, Carsten Piellusch, Henning Radant und Marit Müller. (Foto: tau)
Haben die Vereinsgründung abgeschlossen (v.li.): Tim Rudloff, Stephan Klukon, Marc Hansmann, Wiebke Nickel, Carsten Piellusch, Henning Radant und Marit Müller. (Foto: tau)

Ein geplanter Härtefallfonds für Kunden der Stadtwerke, die unverschuldet in Not geraten, steht. Die dafür angekündigte Gründung eines neuen Vereins (Rettungsboot e.V.) ist jetzt offiziell abgeschlossen worden. Das Ziel dieses Auffangnetzes ist es in erster Linie, Anschlusssperren zu vermeiden. Erfahrungen aus Hannover belegen, dass so ein Instrument in der Praxis gut funktioniert. Das berichtete Marc Hansmann aus dem Vorstand der enercity AG. Das Unternehmen verwaltet einen solchen Härtefallfonds schon seit über zehn Jahren. Der große Vorteil sei demnach nicht der Einsatz von finanziellen Mitteln zur Begleichung von offenen Rechnungen, sondern vielmehr eine verbesserte Einzelfallbetrachtung durch engere Abstimmung der Behörden. Auf diese Weise konnten rund 10.000 Anschlusssperrungen vermieden werden, ohne viel Geld einzusetzen, so Hansmann.

Der Fonds von enercity hat daher Vorbildcharakter. Mit der Gründung des Rettungsboot e.V. in Wunstorf gehen die Stadtwerke für ihre Kunden nun ebenfalls diesen Weg. Wie beschrieben, entfaltet der Fonds bereits eine Wirkung, ohne das unbedingt dessen Geldmittel eingesetzt werden müssen. Denn Kunden, die unverschuldet in Not geraten sind, durchlaufen eine Art Protokoll mit mehreren Stufen. Es wird zunächst geprüft, ob eine Stundung oder Ratenzahlung möglich ist und ob andere Stellen Hilfe leisten können. Dazu kooperieren die Stadtwerke mit der Stadt und dem Jobcenter, die über staatliche Leistungen entscheiden können. Erst wenn diese Wege nachgewiesen ausgeschöpft sind und eine Sperrung des Anschlusses droht, greift das Auffangnetz des neuen Rettungsboots. Betroffene können demnach Geringverdiener, Rentner oder Alleinerziehende sein. Die Kriterien sind noch nicht abschließend, so Erste Stadträtin Wiebke Nickel.

„Energieversorgung darf nicht zu einer unüberwindbaren Hürde für Menschen in finanziellen Schwierigkeiten werden. Mit dem 'Rettungsboot e.V.' schaffen wir eine Möglichkeit, jenen zu helfen, die keine anderen Wege mehr sehen”, erklärt Henning Radant, Geschäftsführer der Stadtwerke. „Wir haben ja gesehen, wie drastisch die Energiepreise gestiegen sind. In solchen Fällen ist es gut, wenn Menschen, die unverschuldet in Not geraten, geholfen werden kann”, ergänzt Bürgermeister Carsten Piellusch. Der Verein verfügt zunächst über ein Budget von 5.000 Euro. ”Wir hatten ursprünglich sogar 30.000 Euro geplant, doch nach dem Austausch mit enercity und deren Erfahrung haben wir uns auf 5.000 zum Start geeinigt”, so Henning Radant zum Stadtanzeiger. Wenn dieses Geld verbraucht ist, werde natürlich nachgeschossen. Dazu kämen auch Spenden von Dritten.

An der Gründung des neuen Vereins wirkten Tim Rudloff, Stephan Klukon und Henning Radant von den Stadtwerken, Wiebke Nickel und Carsten Piellusch von der Stadt sowie Marc Hansmann von enercity und Marit Müller aus dem Vorstand von avacon mit.


André Tautenhahn (tau)
André Tautenhahn (tau)

Freiberuflicher Journalist

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