Wie auch in einigen anderen Orten der Samtgemeinde Rodenberg hat das kleine Gelände an der durchaus verkehrsreichen Ortsdurchfahrt Federn lassen müssen. Das Spielhaus, das aus Balken und Lehmgefachen einst von Eltern und sogar Kindern errichtet worden war, galt zuletzt als nicht standsicher und unfallträchtig. Trotzdem spricht Dorfgemeinschafts-Vorsitzender Manfred Röver von einer „Missachtung gemeinnützigen Engagements”. Denn im Rahmen des damaligen Dorferneuerungsprogramms war das Gelände in den neunziger Jahren mit viel Eigenleistung von Einwohnern gestaltet worden. Besonders auf das Spielhaus waren die Initiatoren stolz: „Ein Element, das in keinem noch so teuren Spezialkatalog zu kaufen war”, sagt Röver. Auch später legten immer wieder einmal Väter und Mütter Hand an, zuletzt im Jahr 2012, als etliche Sanierungsarbeiten fällig waren und das Gründach erneuert werden musste. Doch nun sei der langjährige Eifer einfach dem Erdboden gleich gemacht worden. Sicher würden Platz und Haus der Gemeinde gehören und diese habe auch die Verkehrssicherungspflicht, räumt Röver ein. Aber der Ärger beziehe sich vor allem darauf, dass die Verwaltung „ohne jegliche vorherige Information” gehandelt habe. Rot-weißes Trassenband als Sofortmaßnahme bis zu einer Beseitigung der Unfallgefahren hätte doch auch genügt. Apelerns Gemeindedirektor Sven Janisch hält dagegen. „Das Spielhaus war abgängig”, begründet er die durch den Bauhof veranlasste Maßnahme und verweist darauf, dass der Verwaltungsausschuss soeben den zuständigen Fachausschuss beauftragt habe, noch vor der Kommunalwahl über ein Gesamtkonzept für einen neuen dörflichen Spielplatz nachzudenken. Denn generell sehe die Gemeinde den jetzigen Standort als nicht geeignet an. Röver nickt dazu. Er habe schon vor längerer Zeit mit seinem Verein den Vorschlag gemacht, Spielgeräte besonders für jüngste Einwohner auf dem Gelände des Dorfgemeinschaftshauses zu installieren. „Da hätte aber auch unser Spielhaus hingepasst”, glaubt er. Nach einer Reparatur wäre es weiter zu verwenden gewesen. So wird nun das ehemalige Kinderdomizil zusammen mit weiteren örtlichen Themen Gegenstand eines Diskussionsabends im Vorfeld der Kommunalwahl. Nicht Parteien und Bewerber haben dazu eingeladen, sondern umgekehrt die örtlichen Gemeinschaften. Am Dienstag, 30. August, ab 18.30 Uhr wollen Verein Dorfgemeinschaft, Feuerwehr und Jugendwehr sowie die Laienspielgruppe die kandidierenden Parteien und Personen befragen. „Dorfpolitik – geht das besser?” lautet das Motto unter der Moderation von Henning Dormann (Horsten). Nach einem Imbiss soll ab 19.30 Uhr unter anderem über Dorfmittelpunkt und lokale Informationspolitik diskutiert werden. Auch eine kleine Ausstellung speziell über die Spielplatzchronik ist vorgesehen. Archiv-Foto: al