Mit geharnischten Protesten sind die Kleinhegesdorfer vertraut. Vor knapp zwei Jahren wehrten sie sich gegen Zugangsbeschränkungen in den Wald am Heisterberg und machten Front gegen Klosterkammer und Landkreis. Im Frühjahr 2014 machten sie gegenüber der Samtgemeindeverwaltung ihren ganzen Unmut über die unzureichende Breitbandversorgung deutlich sowie über den Zustand der für sie wichtigen kleinen Verbindungsstraße in Richtung Rodenberg. Regelmäßig verfolgen etliche Einwohner des kleinsten Apelerner Ortsteils neuerdings die Ratssitzungen.
Jetzt waren sie wieder zahlreich vertreten und sparten nicht mit Vorwürfen. Diesmal beklagten sie die Wegeschilder, die ein Landwirt nach eigenem Bekunden umsetze. „Warum wird dagegen nicht vorgegangen”, erboste sich eine Zuhörerin, „wenn da Selbstjustiz ausgeübt wird, dann muss die Verwaltung handeln”. „Wir kontrollieren die Situation”, erwiderte Gemeindedirektor Sven Janisch, „aber die Verwaltung ist keine Ermittlungsbehörde”. Das sei Aufgabe der Polizei. Eine durch Hecken zugewachsene Wegeparzelle, die bereits kürzlich im Bauausschuss diskutiert worden war, kam ebenfalls zur Sprache. „Die Politik hat noch nicht entschieden”, räumte Janisch ein. Denn es gehe bei der Klärung, ob die Hecke nun tatsächlich auf dem Weg oder aber auf einer Ackerfläche des genannten Landwirts stehe, auch um Kosten einer möglichen Neuvermessung des Geländes. Die Unruhe in den Zuhörerreihen wurde lauter: „Der Herr hat sich breitgemacht in Kleinhegesdorf”, kommentierte eine Einwohnerin, „und wir müssen darunter leiden”.