Eine niedrige Deckenhöhe, alte Dielen und Balken sowie die Enge auf der Bühne und in den Zuschauerreihen – zeitweise staute es sich bis auf die Holztreppe, den Zugang zum „Konzertraum” – verliehen dem dritten „Kleinen Kulturabend” seinen einmaligen Charme.
Die Künstler, unentdeckte Perlen der Musik aus der Region, traten mit eigenen Melodien und deutschsprachigen Texten auf, sodass Mitsingen ein Leichtes war. Und als Tilmann Wiesel von der Band „KopfDichtung” in den urigen Raum rief: „Das ist jetzt der Part zum Mitsingen!”, ließen sich die Zuhörer auch nicht lange bitten und gaben alles zu „Stereokultur”. Wie die Band berichtete, gehe es in dem Song darum, Entscheidungen zu treffen, zwischen den Stühlen zu sitzen. „Die Lösung liegt aber oft in der Mitte. Sie ist nicht immer schwarz oder weiß, sondern dazwischen”, so Wiesel.
Mit poetischen Gedanken über einen Regentropfen am Fenster eröffnete Sänger und Gitarrist Jannes eine kleine aber feine Improvisationssession.
Denn: Die Combo „Drei Momente”, die sich diesen Namen auch erst wenige Minuten vor ihrem Auftritt gab, hatte sich eigens nur für das Konzert im Scheunenladen zusammengefunden. Seine raue Stimme fand ihren Weg direkt unter die Haut und schmeichelte sogar dem einen oder anderen Texthänger.
Über Land und Hof für ihre klare Stimme bekannt – Das ist Katharina Engelmann. „Weinen ist durchaus erlaubt, nur nicht vorher gehen.
Das würde mich kränken”, scherzte die Allround-Künstlerin mit der Gitarre. Mit nachdenklich stimmenden Texten und Melodien, die vom Ohr ins Herz gingen, berauschte sie das Publikum. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, hat sie doch das Rauschen eines Windrads gedanklich zum Meer gebracht und zu dem Stück „Kinder der Gezeiten” inspiriert.
Wie Veranstalterin Franziska Wolf berichtete, findet der Kulturabend immer den Freitag vor dem Hoffest statt.
„Die Nachfrage ist mittlerweile aber so groß, dass wir darüber nachdenken, andere Veranstaltungen dazwischen zu schieben.”
Interessierte Künstler können sich jederzeit bei ihr melden (nova-raum@gmx.de) oder einfach mal den Kleinhegesdorfer Scheunenladen auf Facebook besuchen.
Foto: jl