Noch wirkt das Gelände der ehemaligen Stadthäger Eisbahn trist und verlassen. Doch das soll sich bald ändern. Wo einst Kufen über das Eis glitten, soll künftig Sand unter den Füßen knirschen: Der Unternehmer Gemgin Duygu plant gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Diyokes Hüseyinoglu ein ambitioniertes Projekt – den „Stadthafen“.

Beachbar und Restaurant unter freiem Himmel

Auf rund 1.800 Quadratmetern werden Sand und Kies aufgeschüttet, um ein echtes Strandgefühl zu erzeugen. Das gastronomische Konzept sieht drei große Container vor, in denen Küche und Service untergebracht werden. Der Außenbereich soll später rund 400 Sitzplätze bieten, die mit großen Schirmen überdacht werden. „Es wird eine Mischung aus Beachbar, Eiscafé und gehobenem Restaurant“, erklärt Duygu.
Die Speisekarte ist noch in Arbeit, doch eines steht bereits fest: Es soll überwiegend regionale Bio-Produkte geben. Neben Pizza und frischen Salaten wird hausgemachtes Bio-Eis angeboten. Auch Kuchen soll direkt vor Ort zubereitet werden. In der Bar werden neben Bier und Wein kreative Cocktails und vitaminreiche Drinks serviert.

Exklusive Skybar und Coworking-Space

Ein weiteres Highlight ist die geplante Skybar mit 80 Sitzplätzen. „Hier setzen wir auf Exklusivität“, betont Duygu. Ein besonderes Detail beim neuen Konzept: Das Bier - Warsteiner TAP - wird aus einem 1.500-Liter-Zapfsystem ausgeschenkt.
Auch für Geschäftskunden soll der „Stadthafen“ attraktiv sein. Ein separater Coworking-Space mit 50 Sitzplätzen, Beamer, USB-Schnittstellen und Steckdosen soll eine entspannte Arbeitsatmosphäre schaffen.

Tretboote und Kajaks für den angrenzenden See

Nicht nur an Land soll der neue Treffpunkt für Abwechslung sorgen. Die Investoren planen, den direkt angrenzenden Teich zu beleben. Schon in diesem Jahr sollen bis zu 20 Tretboote angeschafft werden, ein fester Steg ist ebenfalls geplant. Später könnten Kajaks das Angebot ergänzen, aber das ist noch Zukunftsmusik.

Tropicana und „Stadthafen“ als Partner

Die Betreiber pachten das Gelände vom Tropicana und der Stadt Stadthagen. Tropicana-Geschäftsführerin Kerstin Klotz sieht großes Potenzial auf dem Gelände. Sie freut sich schon auf den neuen Nachbarn. Es wird sicher Synergieeffekte geben. Gäste, die im Tropicana schwimmen oder saunieren, können den Tag in der Beachbar ausklingen lassen – und umgekehrt.“
Wenn alles nach Plan läuft, könnte der „Stadthafen“ noch in diesem Jahr eröffnen. Doch Duygu bleibt vorsichtig: „Das hängt von den Lieferanten und Handwerkern ab.“ Ein realistischerer Termin sei daher Mai 2026. Der Betrieb soll dann saisonal von Mai bis Oktober laufen. Über die Höhe der Investitionskosten schweigt sich Duygu aus. Doch die Größenordnung der Belegschaft gibt einen Hinweis auf das ambitionierte Vorhaben: Gestartet werden soll mit zehn bis 20 Mitarbeitern.

Stadthagen bekommt ein neues Aushängeschild

Bürgermeister Oliver Theiß freut sich über das Projekt. „Es ist großartig, dass sich Unternehmer gefunden haben, die Stadthagen mit neuen Ideen bereichern.“ Ein ähnliches Konzept lag ihm bereits früher auf dem Tisch – damals wurde es nicht realisiert. Nun laufen die ersten Arbeiten an, die Verträge sind unterschrieben. Theiß ist optimistisch: „Der Stadthafen wird Stadthagen um eine echte Attraktion erweitern.“