Die neue Spielzeit des Kulturrings hat in dieser Woche mit dem Stück „Der ewige Spießer” begonnen. Nicht nur Schulklassen aus Wunstorf, sondern auch aus der Region und dem Landkreis Schaumburg kamen am Montag ins Stadttheater, daneben auch der ein oder andere Tourist aus Steinhude. Die Zahl der Abonnenten steigt, die Bewirtung setzt besondere Akzente, die neuen Konzepte gehen auf.
Der Ansatz lautet: Mehr Kultur erleben, nicht nur Veranstaltungen verkaufen, sondern ein Erlebnis. Dazu gehört ein kulinarisches Angebot, das vor, während den Vorstellungen, in den Pausen und nach dem letzten Vorhang verfügbar ist. Die Manufaktur Villa Meyer hat diese Aufgabe übernommen und bewirtschaftet die TheaterBar seit August. In dieser Saison sind es über 70 Veranstaltungen, davon allein 20 beim Kulturring. Geboten werden den Gästen neben Getränken regionale Snacks wie eine Aueschleife aus Hefe oder Brote aus eigenem Sauerteig. Ein besonderes Highlight, das es bei Veranstaltungen des Kulturrings gibt, ist die Theaterbox mit Tappas-Teller und einem Getränk, die vor oder nach dem Theaterbesuch in angenehmer Atmosphäre bei einem Glas Wein ganz ohne Stress verzehrt werden kann. Genuss trifft Kultur.
In der TheaterBar werden dafür neue Tische und Sitzgelegenheiten für rund 30 Personen geschaffen. ”Sie wird ein anderes Gesicht bekommen”, sagt der Geschäftsführer der Manufaktur, Andreas Schaer. Die Villa Meyer ist bekannt für ihren hochwertigen Catering-Service, den Feinkost- und Dekoladen in der Alten Bahnhofstraße, exklusive Events im Abteikeller sowie die Sundowner-Abende vor der Abtei. Bewirtet wird nicht nur in der TheaterBar, sondern auch an mehreren Punkten im Stadttheater, um Schlangen zu vermeiden. Natürlich hat das Ganze auch einen gewissen Testcharakter, sagt Hermann Kasten, 1. Vorsitzender des Kulturrings. ”Wir hoffen, dass die Besucher das Erlebnis zu schätzen wissen und annehmen. Wir sind von der Aufwertung des Gesamtpaketes überzeugt.”
An anderer Stelle zeigt sich bereits, dass der Kurs des Kulturrings stimmt. Durch die Umstellung der Abostruktur, neben dem Großen Abo gibt es neuerdings ein Abo Flex, habe man mehr Kulturinteressierte begeistern können. 260 Abonnenten sind es insgesamt, was einer Zunahme von rund 30 Prozent im Vergleich zur letzten Spielzeit entspricht. Das Abo Flex kann auch noch während dieser Saison gebucht werden. Für Interessierte steht ein Pool aus 13 Veranstaltungen zur Verfügung. Mindestens vier müssen ausgewählt werden, es gehen aber auch mehr.
Der Kulturring modernisiert seine Strukturen. Verantwortlich dafür ist Kulturmanager Oliver Pohl. Er ist auch Nachhaltigkeitsmanager und beschäftigt sich daher mit einem bewussten Ressourcenmanagement. Ein Aspekt, der auch in der Kulturarbeit immer wichtiger werden wird. Der Kulturring nimmt hier bereits eine Vorreiterrolle ein. ”Als erste Kultureinrichtung in der Region Hannover haben wir die Nachhaltigkeitsdeklaration für den Kulturbereich unterzeichnet und uns damit dem nachhaltigen Handeln verpflichtet”, sagt er stolz. Das seien keinesfalls Lippenbekenntnisse oder Absichtserklärungen, die in einer Schublade verschwinden.
Sechs Schlüsselbereiche werden genau überprüft, analysiert und optimiert: Dazu zählen Energie, Materialeffizienz, Wasserverbrauch, Abfälle, Biodiversität und Treibhausgas Emissionen. Verbrauchswerte werden demnach erfasst und evaluiert, Anfahrtswege von Künstlern und Besuchern ausgewertet und nach Möglichkeiten der Optimierung gesucht. Für 60 Abonnenten im Großen Abo gibt es künftig einen Abo-Ausweis, statt wie bisher acht Einzeltickets. ”Das bedeutet, dass wir nur noch 60 statt 480 Tickets drucken - eine Reduktion um 87,5 Prozent”, sagt Pohl. Reduziert hat der Kulturring auch die Auflage seinen Programmhefts und beim Druck auf ökologische Parameter geachtet.
Die Transformation gleicht einer Reise, bei der es um Bewusstseinsbildung und Kommunikation geht. Mit einer Reise um die Welt geht es indes am 28. September um 19.30 Uhr im Stadttheater weiter. Das Musical- und Schlagerkonzert verspricht einen entspannten Kurzurlaub. Musical-Darsteller Jürgen Brehm wird bekannte Lieder aus vielen Ländern und Kontinenten -und natürlich auch vom Broadway mitbringen. Songs, die Geschichten erzählen, wird es genauso zu hören geben, wie Songs, die in ferne Länder entführen und zum Träumen einladen. Neben bekannten Hits werden die Besucher dabei auch dem ein oder anderen neuen Klang begegnen. Karten gibt es auf der Homepage des Kulturrings oder an der Abendkasse ab 18.30 Uhr in der TheaterBar.