Samtgemeinderat erteilt Tourismusförderung im Deister eine klare Absage | Schaumburger Wochenblatt

Samtgemeinderat erteilt Tourismusförderung im Deister eine klare Absage

Hinweisschilder allein reichen nicht, sagt die Verwaltung, wenn es um die Tourismusförderung geht. (Foto: gk)
Hinweisschilder allein reichen nicht, sagt die Verwaltung, wenn es um die Tourismusförderung geht. (Foto: gk)
Hinweisschilder allein reichen nicht, sagt die Verwaltung, wenn es um die Tourismusförderung geht. (Foto: gk)
Hinweisschilder allein reichen nicht, sagt die Verwaltung, wenn es um die Tourismusförderung geht. (Foto: gk)
Hinweisschilder allein reichen nicht, sagt die Verwaltung, wenn es um die Tourismusförderung geht. (Foto: gk)

„Die vorhandene touristische Infrastruktur im Deister ist in unterschiedlichem Zustand“, heißt es unter anderem in der Ratsvorlage des Samtgemeinderates von Rodenberg, mit der sich die Kommunalpolitiker für eine Tourismusförderung im Deister durch die Gründung einer Dachorganisation, unter Beteiligung von fünf weiteren Anrainerkommunen, entscheiden sollten. „Wanderparkplätze, Beschilderungen der Wege, Infotafeln, Gastronomie, Anbindung an ÖPNV“, werden darin weiter als förderwürdig aufgeführt, wie auch der weitere Hinweis: „Besonders problematisch sind in den letzten Jahren die illegalen MTB Tracks geworden, die durch E-Bike und Corona immensen Zulauf erhalten haben.“ Das alles überzeugte die Politiker nicht und lehnten nach einer deutlichen und sehr kritischen Aussprache den Vorschlag der Verwaltung bei drei Enthaltungen ab. Bereits im Umweltausschuss wurde diese Entscheidung zuvor deutlich (wir berichteten).

In einer einführenden Stellungnahme warb Samtgemeindedirektor Dr. Thomas Wolf nochmals für diesen Vorschlag und verwies darauf, dass bereits die weiteren fünf beteiligten Anrainerkommunen diesem Weg zugestimmt hätten, dass die GeTour GmbH Bad Münder mit der Vorbereitung der Grundplanungen für eine Dachorganisation beauftragt werden soll, verschiedene Prüfaufträge abzuarbeiten, die für die Gründung einer „Deister GmbH“, so der Arbeitstitel, Grundlage sein müssten. An den für die Prüfung entstehenden Kosten müsste sich jede Kommune mit einer Vorauszahlung in Höhe von 3.500 Euro beteiligen. „Die Ist-Kosten werden nach Abschluss der Prüfung nach tatsächlichem Aufwand abgerechnet.“

Gerade an diesem Hinweis entzündete sich die sehr deutlich Aussprache. Misstrauen gegenüber den nicht klar definierten Kosten kam zum Tragen sowie der Vorwurf, dass die Verwaltung erst vor wenigen Tagen die Ratsmitglieder über den Sachverhalt informiert hat. Aber das Thema liefe nicht erst seit gestern, so der Hinweis von Wilfried Mundt, SPD-Fraktion. Dieser Vorgang zeichne sich durch mangelnde Transparenz aus, die nicht nachvollziehbar und tolerierbar sei, eher als Salamitaktik der Verwaltung bezeichnet werden müsste. Es wurde mehrheitlich in Abrede gestellt, dass Rodenberg eine Förderung des Tourismus benötigt. 84 Prozent der Besucher seien zudem Tagestouristen. Wenn es wirklich um die Natur dabei ginge, dann müsste die Verwaltung eher für einen Landschaftsplan sorgen, als für eine Dachorganisation für Tourismusförderung oder -lenkung, hieß es weiter.


Winfried Gburek
Winfried Gburek

Freier Redakteur Schaumburger Wochenblatt

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