Die Energieagentur Schaumburg und die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen rufen Hauseigentümer zur Bewerbung für die Aktion um die Auszeichnung „Grüne Hausnummer“ auf. Diese wird an Hauseigentümer im Landkreis vergeben, die besonders energieeffizient gebaut oder saniert haben.
Angesichts zahlreicher Unsicherheiten und Negativberichte werde das Thema der Steigerung der Energieeffizienz von nicht wenigen Bürgern heute als ein unangenehmes betrachtet, wie Horst Roch, Leiter der Energieagentur Schaumburg erklärte. Da sei eine Aktion wie die „Grüne Hausnummer“ wichtig, weil sie Positivbeispiele aufzeige, wie Roch und Christoph Linden von der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen im Pressegespräch betonten.
Die Auszeichnungen werden nach dem bekannten Prinzip vergeben. Vorbildlich sanierte Gebäude oder Neubauten mit entsprechendem Standard sind aufgerufen, bis zum 30. Juni ihre Bewerbungen für die Teilnahme einzureichen. Im Vorjahr habe es 18 Bewerbungen gegeben, von denen 13 mit der „Grünen Hausnummer“ prämiert wurden, wie Horst Roch festhielt. Damit habe die Aktion in Schaumburg den „Corona-Knick“ überwunden und eine sehr zufriedenstellende Resonanz erreicht. Nun hoffe man, an diese Zahlen anschließen zu können.
In Niedersachsen insgesamt seien im Laufe der vergangenen Jahre rund 1.800 Gebäude ausgezeichnet worden, wie Christoph Linden erklärte. Roch fügte hinzu, dass es auch in Schaumburg schon viele vorbildlich sanierte oder gebaute Objekte gebe. Trotzdem gebe es noch viel zu tun. Der Gebäudebereich in Deutschland verursache jährlich rund 30 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen. Durch die Sanierung der Gebäudehülle- und Gebäudetechnik könnten erhebliche Einsparungen erzielt werden. Hier seien noch vielfältige Maßnahmen nötig, um die Klimaschutzziele zu erreichen.
Mit der „Grünen Hausnummer“ würden Positivbeispiele gewürdigt und für die Öffentlichkeit sichtbar gemacht. Die Besitzer seien bereit, Fragen von Interessierten zu beantworten und Tipps zu geben.
Roch und Linden betonten, dass es bei der Energiewende um eine Langfristaufgabe gehe. Sicherlich seien für die Sanierung eines Hauses oder den Neubau nach höheren Standards zunächst Investitionen nötig. Allerdings stünden dem auf der anderen Seite ja wieder Einsparungen bei den Energiekosten gegenüber. Langfristig sei schließlich mit dem Anstieg von Öl- und Gaspreisen zu rechnen, die man ohne Effizienz-Maßnahmen sonst langfristig schultern müsse. Auch steigere eine Sanierung den Wert der Immobilie. Abgesehen von dem Wettbewerb „Grüne Hausnummer“ seien auch mit kleineren Maßnahmen oft merkliche Wirkungen zu erzielen. Zudem sei es häufig sinnvoll, auf Grundlage entsprechender Beratung schrittweise bei Sanierungsmaßnahmen vorzugehen.
Für die Teilnahme an der aktuellen Runde der „Grünen Hausnummer“ ist ein besonders energieeffizient sanierter Altbau oder ein Neubau mindestens auf dem Standard „Effizienzhaus 40” nötig. Die Bewerbung erfolgt über einen einfach auszufüllenden Bewerbungsbogen. Die erfolgreichen Bewerber bekommen eine Urkunde und die „Grüne Hausnummer“. Die Verleihung findet im Herbst 2024 statt, der Bewerbungsbogen kann unter www.klimaschutz-niedersachsen.de/gruenehausnummer heruntergeladen werden. Unter den ausgezeichneten werden zudem bei der Verleihung noch Preise verlost. In Schaumburg wird die Aktion von den Sponsoren Stadtwerke Schaumburg-Lippe, Westfalen Weser Energie und die Stadtwerke Rinteln unterstützt.
Foto: bb