Lage spitzt sich weiter zu | Schaumburger Wochenblatt

Lage spitzt sich weiter zu

Die Leiterin der Paul-Moor-Schule: Catherine Greiner. (Foto: tau)
Die Leiterin der Paul-Moor-Schule: Catherine Greiner. (Foto: tau)
Die Leiterin der Paul-Moor-Schule: Catherine Greiner. (Foto: tau)
Die Leiterin der Paul-Moor-Schule: Catherine Greiner. (Foto: tau)
Die Leiterin der Paul-Moor-Schule: Catherine Greiner. (Foto: tau)

Die Lage an der Paul-Moor-Schule wird zunehmend prekärer. Die Schülerzahlen nehmen zu, das Raumangebot hingegen nicht. Ein Problem, das seit Jahren bekannt ist. Geändert hat sich bislang wenig. Die Schule droht vor allem im Gerangel um Zuständigkeiten zerrieben zu werden. Ein Gesprächstermin Ende Februar soll nun den Befreiungsschlag bringen. Doch die Aussichten stehen weiterhin schlecht.

Das liegt vor allem daran, dass unterschiedliche Auffassungen darüber bestehen, wie das Raumproblem in den Griff zu bekommen ist. Der Schulträger, die Region Hannover, setzt alles auf eine langfristige Lösung, was auch richtig ist. Das heißt Grundstückserwerb und ein An- oder Erweiterungsbau. Dafür stehen laut Regionssprecher Christoph Borschel im Haushalt der Region Hannover Mittel für die Planung von Baumaßnahmen sowie für einen möglichen Erwerb eines Grundstückes zur Verfügung.

Auch befinde man sich bereits in Verhandlungen für einen Grundstückserwerb und stehe hinsichtlich einer Erweiterung der Paul-Moor-Schule im Austausch mit der Stadt, um einerseits die baurechtlichen Voraussetzungen für eine Erweiterung abzusichern und andererseits die Planungen mit denen der Stadt abzustimmen, die das gesamte Campusgelände des Barne-Schulzentrums gerade anfasst und neu konzipiert. Die Stadt hat diese Aussage wiederum mit Interesse zur Kenntnis genommen und zeigt sich auf Nachfrage des Stadtanzeigers auch ein wenig überrascht.

Schülerzahlen nehmen weiter zu

Sprecher Alexander Stockum sagte dieser Zeitung, dass man auch gern gewusst hätte, wann denn die Gelder zum Ausgeben eingeplant sind und für was. Man bräuchte es genauer, so Stockum. Die Region hält sich aber bedeckt, auch auf erneute Nachfrage hin, was denn von einer kurzfristigen Lösung mit Containern zu halten sei, für die wiederum die Stadt durchaus offen wäre, sofern es ein Signal aus Hannover gebe. Die Schulleiterin Catherine Greiner sagte im Gespräch mit dem Stadtanzeiger aber, dass die Region diesen Ansatz aus Kostengründen schon nicht mehr verfolge und ausschließlich auf die langfristige Lösung setze. ”Das ist gut und ich unterstütze das, aber ich brauche auch eine machbare Lösung sofort”, sagt sie.

Derzeit sind es 12 Klassen, 15 müssten es aufgrund der Schülerzahlen bereits jetzt schon sein. Der Bedarf wird sich weiter erhöhen und die Anzahl der Klassen in drei Jahren auf 18 steigen. Ursprünglich war die Schule mal für 42 Schüler ausgelegt, die in sechs Klassenräumen unterrichtet werden. Catherine Greiner hat die Schule vor vier Jahren mit 65 Schülern übernommen, inzwischen sind es 105, die in größeren Klassen lernen und für den Unterricht zum Teil in Fachräume ausweichen müssen. Das Problem einer baulichen Erweiterung ist die lange Dauer. Für die Umsetzung wird mit rund sieben Jahren gerechnet. Das hilft bei der derzeitigen Entwicklung der Anmeldezahlen nicht weiter. Aber auch eine Container-Lösung, wenn man sie denn wollte, bräuchte eine Vorbereitungszeit von etwa zwei bis drei Jahren, sagt Greiner.

Alle bemühen sich

Erkennbar ist, dass sich alle Seiten um eine Lösung bemühen, es aber auch an einer Art belastbaren Brücke fehle. Zu wenig gehe zwischen Region und Stadt Hand in Hand, sagt Greiner. Ein Befund, den auch Ortsbürgermeister Thomas Silbermann teilt. Er wünscht sich, dass Bürgermeister und Regionspräsident das Thema zur Chefsache machen. Greiner wünscht sich das auch und hat wiederum den Gesprächstermin mit allen Beteiligten Ende Februar initiiert, um zu sondieren, welche Möglichkeiten es überhaupt gibt, zusätzliche Räume kurzfristig zu beschaffen. ”Ich benötige Klassenräume, die als Schulräume genutzt werden dürfen”, sagt Greiner. Denn auch das ist ein wichtiger Punkt. Kaum ein Bereich ist so sehr von Regeln und Auflagen durchzogen wie die Bildungs- und Schullandschaft.

Die Stadt möchte ebenfalls gern Bewegung in die Sache bringen, doch Schulräume sind knapp. Eine Kooperation der Paul-Moor-Schule mit der Albert-Schweitzer-Schule vor einiger Zeit konnte nicht fortgesetzt werden, da auch die Grundschule weiter gewachsen ist. Außenstellen, die weit entfernt liegen, etwa in Neustadt, sind aus organisatorischen Gründen auch keine Lösung und grundsätzlich stehen für die Umsetzung der Inklusion in den Regelschulen viel zu wenig Personalstunden zur Verfügung. Bleibt am Ende nur der Eindruck, dass man schon viel früher beherzter hätte reagieren müssen. Nun könnte es zu spät sein. ”Wenn noch eine Klasse hinzukommt, weiß ich nicht, was nächstes Schuljahr ist”, so Greiner.


André Tautenhahn (tau)
André Tautenhahn (tau)

Freiberuflicher Journalist

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