Kreisbrandmeister Klaus-Peter Grote brachte zur jüngsten Verbandsversammlung des Kreisfeuerwehrverbands Schaumburg in Obernkirchen eine Menge guter Nachrichten mit. Fast 200 Delegierte und Gäste aus Verwaltung und Politik blickten dabei auf das bewegte Jahr 2023 zurück. Grote betonte in seiner Eröffnungsrede, dass die Feuerwehr nicht nur in Schaumburg, sondern in ganz Deutschland offen für alle Menschen sei. „Jeder ist herzlich willkommen und Extremismus, ob links oder rechts, lehnen wir strikt ab“, so Grote fort. „Als Feuerwehr sind wir politisch neutral, jedoch geht es bei den vorgenannten Punkten um den Erhalt unserer Demokratie. Hierfür stehen wir sicher ein.“ In diesem Zusammenhang kündigte Grote an, dass die Aktion „Schaumburg zeigt Respekt” neu aufgelegt wird.
Bis Ende 2023 hat der Kreisverband ein leichten Rückgang von 14 Mitgliedern zu verzeichnen. Dennoch ist das kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Bei den Kinder- und Jugendfeuerwehren sind in 2023 insgesamt 138 Kinder eingetreten, womit der Stand zum Jahresende 2135 Kinder und Jugendliche in den 79 Jugendfeuerwehren und 66 Kinderfeuerwehren positiv ausfiel.
Grote blickte dafür wieder auf einen Anstieg bei den Einsätzen: 1483 Hilfeleistungseinsätze und 1214 Brandeinsätze waren es im vergangenen Jahr. Die Zahl der Fehlalarme stieg dabei auf 666. Das Weihnachtshochwasser mit den Schwerpunkten rund um Rodenberg, Nenndorf und Rinteln zeigte dabei, wie gut die Zusammenarbeit auch mit anderen Hilfsorganisationen über den Landkreis hinaus funktionierte. 2023 wurde dazu eine neue Hochwasserschutzeinheit gegründet. Sie besteht aus der Kreisfeuerwehr und Technischem Hilfswerk.
Ein weiteres wichtiges Thema war in 2023 die Feuerwehrtechnische Zentrale in Stadthagen. „Der Um- und Ausbau der Feuerwehrtechnischen Zentrale im ersten Bauabschnitt ist auf einem guten Weg“, so Grote. „Aufgrund der aktuellen Situation, mit dem begrenzten Raumangebot und der Technik, gibt es für diesen Neubau keinerlei Alternativen. Nach dem ersten Bauabschnitt muss es auch direkt mit dem Umbau der jetzigen Räumlichkeiten im zweiten Bauabschnitt weitergehen, die Atemschutzwerkstatt platzt derzeit aus allen Nähten.“ Zudem wurde die Novelle des Niedersächsischen Brandschutzgesetzes auf den Weg gebracht. In Sachen Lehrgängen fand im vergangenen Jahr dagegen verhältnismäßig wenig statt. Grote ging daher auch auf Kritik über die Bedarfsabfrage der Zahlen bis zum Jahr 2027 ein. Aus seiner Sicht sei derzeit nur schwer zu planen. Die Kreisausbildung hat im Jahr 2023 insgesamt 54 Lehrgänge absolviert. Dabei wurden 1415 Lehrgangsplätze angeboten, aber mit 1167 nur ein Teil der Lehrgangsplätze belegt. Der stellvertretende Kreisbrandmeister Joachim Muth warf noch einen Blick auf die anstehenden Fahrzeugbeschaffungen. In 2023 wurde der Abrollbehälter Gefahrgut ausgeschrieben, der voraussichtlich schon im zweiten Quartal 2024 ausgeliefert wird.
Im Rahmen der Verbandsversammlung wurde Marcus Bahr zum Oberbrandmeister befördert. Dennis Hungerland erhielt die Beförderung zum Löschmeister. Geehrt mit der Deutsche Feuerwehr Ehrenmedaille wurden die Kreisrätin Andrea Stüdemann und die Leiterin des Ordnungsamt, Elvira Bockisch. Das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber wurde an Reinhard Möller und Peter Kipper übergeben. Das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze ging an Andreas Buth, Heinz-Konrad Lübke, Achim Pernau, Andreas Tadge, Thomas Schwabe und Rene Beissner.