Grundschulgebäude bereit für Ganztagsstart | Schaumburger Wochenblatt

Bei kritischer Haushaltslage treibt die Samtgemeinde Nienstädt Projekte wie die bauliche Vorbereitung der Grundschule auf den Ganztagsbetrieb voran und startet in eine Neuaufstellung im Bereich Brandschutz. Ebenso ist die Bauleitplanung für die Erweiterung des Edeka-Marktes in Helpsen weit vorrangeschritten.

Der Um- und Ausbau der Grundschule in Nienstädt für den Ganztagsbetrieb befinde sich auf der Zielgeraden wie Samtgemeindebürgermeister Ditmar Köritz im Gespräch zum Jahreswechsel berichtete. Derzeit warte man auf die Bauabnahme der neuen Mensa. Es bleibe, im kommenden Jahr die Planung für die Neugestaltung des Außenbereiches anzugehen, die auch eine Ausdehnung des Schulhofes auf einen Teil des derzeitigen Parkplatzes an der Lindenstraße umfasse.
Die Schule habe derweil die Arbeit an dem dafür grundlegenden pädagogischen Konzept aufgenommen. So seien die Voraussetzungen gegeben, am 1. August 2025 in den Ganztag zu starten, so Köritz. Rund 3 Millionen Euro seien in die Baumaßnahmen investiert worden, mit rund 600.000 Euro sei für die Erneuerung der Außenanlagen zu rechnen. Hier mache sich bemerkbar, dass die Schule bereits in den Vorjahren immer wieder mit Einzelmaßnahmen modernisiert worden sei.
Der Standort in Seggebruch werde nach seiner Einschätzung erhalten bleiben, so Köritz. Voraussichtlich werde das Ganztagsangebot vor allem auf den hierzu ausgebauten Standort in Nienstädt konzentriert. Kinder, deren Eltern sich nur für das Vormittagsangebot entscheiden, könnten dann den Standort in Seggebruch besuchen.

Bei der Aufarbeitung der Zahlen ergebe sich „eine sehr schwierige Situation“ mit Blick auf den Haushalt 2024, so Ditmar Köritz. Bei dem sich abzeichnenden hohen Fehlbetrag in der Samtgemeinde werde es in den Gesprächen im Samtgemeinderat um einen Spagat gehen. Eigentlich mache die Finanzlücke eine merkliche Erhöhung der Samtgemeindeumlage nötig. Gleichzeitig gelte es, die Handlungsfähigkeiten der einzelnen Mitgliedsgemeinden zu erhalten, erklärte Ditmar Köritz.
Auch wenn in den Kindertagesstätten stetiger Personalbedarf bestehe, gelinge es, das Betreuungsangebot ganz überwiegend aufrecht zu erhalten. Die nicht hinreichende Finanzierung durch das Land bleibe ein schwerwiegendes Problem für den Haushalt.

Im Bereich des Brandschutzes seien sich Rat und Verwaltung schon vor Erstellung des Gutachtens darüber klar gewesen, dass Handlungsbedarf bestehe. Nun verfüge man jedoch über eine Grundlage, um systematisch die nötigen Maßnahmen anzugehen. Damit stehe der Rat aus seiner Sicht auch in der Pflicht, in die Umsetzung zu gehen und die nötigen Gelder freizugeben. 2024 werde die Suche nach geeigneten Grundstücken für den Bau von neuen Feuerwehrhäusern angegangen. Würden geeignete Areale gefunden, können dann 2025 in Planung und eventuell Bau eingestiegen werden. In der Logik der Entwicklung und der bereits vertieften Zusammenarbeit in dem neuen Zugsystem liege es dann auch, zu Fusionen zu kommen. Voraussetzung sei, dass die Wehren sich aus sich heraus zu diesen entschließen. Allerdings seien hier bereits verschiedene Überlegungen innerhalb der Feuerwehren zu beobachten.
Die Bauleitplanung für die Erweiterung des Edeka-Marktes in Helpsen sei weitgehend abgeschlossen, die Gemeinde Helpsen in die Bauleitplanung eingestiegen. „Die Erweiterung ist ein wichtiger Entwicklungsschritt, um die Lebensmittelversorgung im Bereich Bergkrug für die Zukunft sicherzustellen“, erklärte Köritz.
Mitte des nächsten Jahres wird der Samtgemeindebürgermeister vor Ablauf der offiziellen Amtszeit in den Ruhestand gehen. Köritz wird dann 48 Dienstjahre vollendet und das 65 Lebensjahr erreicht haben, so dass ihm diese Möglichkeit offensteht. Nach 13-jähriger Tätigkeit beim Landkreis wirkte Köritz somit 35 Jahre in der Samtgemeinde Nienstädt. Die Organisation der Europawahl und der Samtgemeindebürgermeisterwahl würden zwei wichtige Aufgaben für das Verwaltungsteam im kommenden Jahr sein, wie er festhielt. Ebenso die Sicherstellung der kontinuierlichen Aufgabenbewältigung, komme es doch mit dem zuvor erfolgenden Wechsel von Samtgemeinderätin Sandra Wiechmann zu einer weiteren Veränderung im Führungsteam der Verwaltung.
Köritz betonte seinen Dank für die ehrenamtlichen Helfer in erster Linie aus der Feuerwehr, die sich während des Hochwassers über die Festtage außerordentlich eingebracht hätten. Die Beteiligten hätten dabei einen großartigen Einsatz gezeigt, um ihren Mitmenschen beizustehen.
Foto: bb