Im Jahr 1954 konnten sich die Vereine in Großenheidorn, nachdem 1951, 1952 und 1953 noch gefeiert wurde, nicht einigen, wer das Schützenfest ausrichten darf. Der traditionelle Termin verstrich ohne ein Fest und ohne einen Schützenkönig. Mehrere junge Männer wollten es nicht dabei belassen und verabredeten sich für den Montag nach dem Erntefest am 6. September 1954 im Gasthaus Küker zum Ausschießen eines „Privaten Schützenkönigs“.
Eine Königsscheibe hatten sie sich selbst gebaut und ein Luftgewehr von der Schießbude ausgeliehen. An dem Tag verabredeten sie einen eigenen Schützenverein zu gründen, um den Schießsport und die Gemeinschaft zu pflegen. Am 16. September 1954 trafen sich schließlich elf junge Männer, alle um die 20 Jahre alt, im Gasthaus Küker und gründeten die Sport Schützen Gilde Großenheidorn (SSG). Im Rahmen der diesjährigen Generalversammlung wurden die letzten drei lebenden Gründungsmitglieder der SSG, Adolf Brand, Günther Brand und Gerd Ruße, für 70-jährige Mitgliedschaft geehrt.
Vom Kreisschützenverband Schaumburg nahm der ehemalige Vizepräsident und das jetzige Ehrenmitglied Ewald Stemme die Ehrung vor: „Für 70-jährige Mitgliedschaft im Deutschen Schützenbund habe ich bisher noch niemanden ausgezeichnet, das ist auch für mich ein besonderer Tag.“ Der Vereinsvorsitzende Martin Ehlerding und sein Stellvertreter Tobias Bender freuten sich, dass Adolf Brand, Günther Brand und Gerd Ruße persönlich zur Entgegennahme der Ehrung erschienen waren. Bereits zum 50-jährigen Vereinsjubiläum waren sie zu Ehrenmitgliedern des Vereins ernannt worden. Die Mitglieder erhoben sich zu Ehren der Gründer von der Plätzen und brachten den Gründern den Vereinsgruß „Ein dreifach Horrido“ aus. Passend zu der Ehrung hatte Dorfchronist Hans Schettlinger dem Verein Bilder von der Gründung und der Fahnenweihe geschenkt.