Menschen mit Zuwanderungshintergrund dabei unterstützen, sich in Schaumburg einzuleben und im Krisenfall Hilfe zu finden, dies ist das Ziel des neuen Projektes „Empower Migrants“. In dessen Rahmen wurden 16 Trainer ausgebildet, die an Hilfsangebote und weitere wichtige Kontakte im Landkreis vermitteln können.
Farsi, spanisch, kurdisch, deutsch oder ukrainisch, in zehn Sprachen wird das Team die Inhalte vermitteln können, die Migranten das Einleben in Schaumburg erleichtern sollen. Angeschoben haben dieses Sunita Schwarz vom „Zentrum für psychosoziale Gesundheit“ (ZePGiS) und Jolanta Pupalaigyte-Cerne von der Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe des Landkreises Schaumburg. Trainerin Graciela Brandt betonte im Pressegespräch die Bedeutung, welche die Kenntnisse über Behörden und verschiedenste Unterstützungsleistungen für Menschen hätten, die neu nach Deutschland kämen. Vielfach wüssten Migranten gar nicht, in welchem Umfang diese existieren und noch weniger, wie man mit den zuständigen Stellen in Kontakt käme. Hier seien die Systeme im Vergleich zu anderen Ländern häufig zu unterschiedlich, wie Graciela Brandt und Nireya Weihmann verdeutlichten. Hinzu kämen zum Beispiel Verunsicherungen, weil sich die Zugewanderten in einer neuen Sprache zurechtfinden müssten. Es liege ihnen am Herzen, mit ihrem Einsatz im Trainerteam einen Beitrag zu einer gelingenden Integration zu leisten, wie Brandt, Weihmann, Shakiba Halimi, Joel Charles, Alpha Jatta und Benjamin Kirk ausführten.
Sie und ihre Mitstreiter haben sich so im Rahmen des Projektes „Empower Migrants“ (frei übersetzt: Einwanderer stärken/befähigen/ermutigen) intensiv ausgebildet. In Zweierteams werden sie schon bald Schulungen halten, beispielsweise in Gemeinschaftsunterkünften, im Begegnungsbüro der AWO, bei Vereinen, Institutionen und weitere Gruppen. Wer Interesse an einer solchen Schulungen hat, kann sich zur Terminvereinbarung an info@empowermigrants wenden.
Schwerpunkt der Ausbildung waren psychosoziale Gesundheitsthemen, gerade auch der Bereich Stress-Prävention und Hilfen in Krisen. Schließlich sorge es unweigerlich für Stress, in einem neuen Land anzukommen. Die Trainerinnen sollen nicht in engerem Sinne beraten, sondern an die jeweils passenden Stellen vermitteln. Hier bestehe ein großes Bedürfnis an Unterstützung, wie das Trainerteam ausführte. Allzu oft würden sich Migranten in Krisen zurückziehen, was die psychischen Probleme verschlimmere. „Wir wollen die Menschen in Aktion bringen“, so Shakiba Halimi. Großen Wert legten Schwarz und Papalaigyte-Cerne auch auf die kultursensible Ausrichtung des Projektes. In die Detailgestaltung der Schulungen und die Ausformulierung von den Vortragsfolien in verschiedenen Sprachen seien dann auch die vielfältigen Fähigkeiten der Trainer eingeflossen, dies selbst in der großen Mehrheit einen Migrationshintergrund haben.
Das Projekt wird vom Landkreis, dem Paritätischen Niedersachsen und der Postcodelotterie unterstützt, ZepGis bringt zudem einen Eigenanteil ein,
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