LANDKREIS (bb). Nicht wenigen schwebt das Studium als Ideal für den Einstieg ins Berufsleben vor. Diese Einschätzung steht manchem Jugendlichen im Weg, weil es dazu führt, die Chancen, welche die duale Ausbildung unter anderem im Handwerk bietet, zu unterschätzen.
Das duale Bildungssystem ist eine Besonderheit vor allem des deutschsprachigen Raumes, die große Vorteile mit ihrer praxisnahen, an den Bedarfen in den Betrieben orientierten Ausbildung mit sich bringt. Beim Fachkräftemangel eröffnet die abgeschlossene Ausbildung im Handwerk wie auch in anderen Bereichen sehr gute Möglichkeiten für einen erfolgreichen und erfüllenden Berufsweg. Fachleute von Arbeitsamt und Jobcenter weisen regelmäßig darauf hin, dass diese Chance nicht selten gering geschätzt wird. Die Folge: Mancher junge Mensch quält sich auf dem Weg zu Abitur oder durch die ersten Studiensemester, obwohl er möglicherweise in einer Ausbildung besser aufgehoben wären.
Der Zentralverband des Deutschen Handwerkes betonte zu Beginn des Ausbildungsjahres 2023 zum Beispiel: „Die Zukunftsperspektiven für Handwerkerinnen und Handwerker sind hervorragend, weil das Handwerk für alle Transformations- und Modernisierungsprozesse unverzichtbar ist.“ Schon jetzt fehlen in vielen Betrieben Fachkräfte. Gleichzeitig sei offensichtlich, dass die Arbeit dem Handwerk in den kommenden Jahren nicht ausgehen werde. Schließlich steht ein umfassender Wandlungsprozess an, zu dessen Bewältigung gerade die Handwerkerschaft in die Hände spucken muss. Bei „Klimaschutz, bei der Energie- und Mobilitätswende, bei der energieeffizienten Sanierung und dem Neubau von Gebäuden, beim analogen und digitalen Infrastrukturausbau, für SmartHome und E-Health“ sei der Einsatz von Handwerkern gefragt. „Wer also Zukunft gestalten will, wer Klimaschutz aktiv betreiben will, wer Sinnvolles tun will, wer zur alltäglichen Versorgung mit Handwerksprodukten und -dienstleistungen beitragen will: Der ist im Handwerk genau richtig“, betont der Zentralverband des Deutschen Handwerks. Zudem bieten sich nach absolvierter Ausbildung vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten. Foto: archiv bb