Beim Heimatverein Apelern geht es sprunghaft aufwärts. Fünf große Projekte hat sich Vorsitzender Ferdinand Exler vorgenommen und dafür Arbeitsgruppen gebildet. Zudem steigt die Mitgliederzahl deutlich an: In nur zwei Jahren hat sie sich verdreifacht. Der Altersdurchschnitt sinkt; auch Frauen treten in großer Anzahl bei. Nun soll ein Familienbeitrag das Mitmachen noch mehr erleichtern. Von Trübsal, die noch bei früheren Versammlungen an der Tagesordnung war, gibt es keine Spur mehr. Auch ein Klubzimmer reicht für eine Jahresversammlung nicht mehr aus: Im großen Saal des Hotels „Zum alten Friederich” verfolgten gut 50 der jetzt 101 Mitglieder die geradezu launigen Ausführungen des Vorsitzenden. Mögliche Verantwortliche für die Leitung der Arbeitsgruppen ließen sich nicht lange bitten: Natürlich hatte sie Exler schon im Vorfeld um ihre Zustimmung befragt. So wird sich Elmar Meyer um die Homepage des Vereins kümmern. Exler selbst will die Realisierung einer nach allen Seiten offenen Schutzhütte auf dem Bunnenberg vorantreiben. Ein großes Vorhaben ist die Erstellung eines Bildbands, der die Veränderungen von Ort und Landschaft dokumentieren soll. Seit Monaten bittet der Vorstand die Bevölkerung um historische Aufnahmen von Straßen und Häusern. Inzwischen lägen bereits „Hunderte von alten Bildern” vor. Sie werden digital archiviert. Welche Schätze es schon gibt, zeigte exemplarisch Friedhelm Söffker, der auch die Arbeitsgruppe „Bildband” leitet. Das Buch soll bei der 1150-Jahrfeier in 2016 die bereits vorhandene Ortschronik ergänzen. Gern würde Exler darin auch die übrigen Apelerner Ortsteile einbinden. Von nicht minder großem Interesse dürfte die „Apelerner Baumkarte” sein. Ähnlich dem „Historischen Ortsspaziergang” soll die Aufmerksamkeit auf markante Kronen und Stämme gelenkt werden. „Wir haben Park- und Alleebäume, Hausbäume, Grenzbäume und sogar einen Gerichtsbaum”, führte Exler aus. Deren Bedeutung sei es wert, schriftlich festgehalten zu werden. Darum wollen sich Veith Richter und Gerhard Hurek kümmern. Renate Ritzer wurde indes für die Vorbereitung eines Ausflugs zu Landgütern in der Region gewonnen, die mit dem Adelsgeschlecht der Münchhausen zu tun haben. „Wir wollen uns nicht nur mit dem eigenen Ort beschäftigen”, verlangte Exler und riet zu Besuchen von Nienfeld, Remeringhausen und Oelbergen. Letzteres weniger wegen Münchhausen: „Dort wollen wir deren interessante Produkte verkosten”, blickte er augenzwinkernd auf deren Spirituosenproduktion. Der Blick des Vorsitzenden auf das abgelaufene Jahr galt dem Bau der Schutzhütte im Verlauf des Sigward-Pilgerwegs am „Kleinen Riesen”, der Restaurierung von Bänken und der Reparatur der ersten Wappentafeln an den Ortseingängen. Für einen kurzen Moment der Verwirrung sorgte der Ehrenvorsitzende der Heimatfreunde, Werner Hirt. Er bezweifelte, dass Apelern bald erst 1150 Jahre alt sei. Foto: al