Auch nach der erwartungsgemäß erfolgten Zustimmung für die Auflösung des Vereins wird dieser noch ein Jahr lang zumindest formell weiter existieren. Wilfried Mühlenhoff, der letzte Vorsitzende, führte in einer kurzen Einführungsrede die juristischen Vorgaben näher aus. Um alles korrekt juristisch „abzuwickeln”, wird es eine Sperrfrist von einem Jahr geben, erfuhren die Anwesenden. Dafür wird der letzte Geschäftsführer des Fördervereins Rodenberger Schulen, Heiko Seger, zuständig sein. Um eventuelle finanzielle Forderungen noch leisten zu können, wird ein Restbetrag aus dem Kassenbestand des Vereins zurückbehalten. Der Hauptteil des Vermögens ist in Abstimmung mit den beiden Schulleiterinnen verteilt worden. Froh zeigte sich Michael Bödecker darüber, dass er nicht zum „Liquidator” des Vereins gewählt wurde. Der ehemalige Lehrer gehörte diesem immerhin seit 1974 an und war über 20 Jahre als Geschäftsführer tätig gewesen.
„Jedes Ding hat seine Zeit”, erklärte die Schulleiterin der Julius- Rodenberg- Schule nach der Auflösung des Vereins. Dinge würden sich eben verändern und jetzt sei es eben an der Zeit, das sich zwei neue Vereine um die Belange der jeweiligen Schulen kümmern würden, erklärte Brigitta Doering. Die Eltern hätten sich einen schulspezifischen Verein gewünscht. Daher wird es in Zukunft zwei Schul-Fördervereine in Rodenberg geben. Zum einen den „Verein zur Förderung der Stadtschule Rodenberg” mit Ute Engelstädter an der Spitze und Heike Seger als Geschäftsführer. Zum zweiten den „Elternförderverein der Julius-Rodenberg- Schule”. Hier führt Jens-Peter Plattner den Vorsitz. Ihm zur Seite steht Antje Brettin- Stock als Geschäftsführerin.
Mit großer Anerkennung erinnerte Brigitte Naber an die Leistungen des Fördervereins Rodenberger Schulen. Und sie gab auch zu, die Auflösung mit Wehmut zu verfolgen. Sie stellte fest, dass der Verein doch so anders funktioniert habe als andere vergleichbare Vereine. Auch wenn sie das Gefüge des Vereins erst vor einem Jahr kennen gelernt habe sei ihr bewusst gewesen, dass dessen Mitglieder sich besonders mit den Zielsetzungen identifiziert hätten. „Der Schul-Förderverein hatte Gewicht in der Stadt”, betonte sie. Die Mitglieder hätten viel persönliches Engagement eingebracht und viele Dinge vorangetrieben. „Das waren Menschen, die wirklich etwas für die Schülerschaft tun wollten”. Sie erinnerte dabei unter anderem an die Finanzierung eines außerschulischen Mitarbeiters und an wichtige Anschaffungen zur Verbesserung der Ausstattung der Schule.
Bei allem Wehmut zeigte Brigitte Naber aber auch Verständnis für die Beweggründe von Eltern, durch schulspezifische Fördervereine eine bessere Identifikation erreichen zu wollen.
Jetzt wollen die beiden Schulleitungen kräftig die Werbetrommel dafür rühren, dass sich möglichst viele Eltern zur Mitgliedschaft entscheiden. Bei der Gründungsversammlung in der Grundschule waren zwölf Elternvertreter anwesend. In der Stadtschule haben sich bislang acht Mitglieder zusammengefunden. Wenn die Vereine sich konstituiert haben, wollen beide Vereine mit ihren Vorständen an die Öffentlichkeit treten. Foto:pd