Rodenbergs „Klein Venedig“ wird restauriert | Schaumburger Wochenblatt

Rodenbergs „Klein Venedig“ wird restauriert

Jennifer Oster und Roksana Jachim bei der Arbeit. (Foto: gk)
Jennifer Oster und Roksana Jachim bei der Arbeit. (Foto: gk)
Jennifer Oster und Roksana Jachim bei der Arbeit. (Foto: gk)
Jennifer Oster und Roksana Jachim bei der Arbeit. (Foto: gk)
Jennifer Oster und Roksana Jachim bei der Arbeit. (Foto: gk)

Wenn sie arbeiten, dann sind die beiden Restauratorinnen Roksana Jachim und Jennifer Oster aus Hildesheim kaum zu hören. Gemeinsam restaurieren sie konzentriert das großflächige Ölbild „Klein Venedig“, vom Künstler Gustav Schmidt, im Rodenberger Museum auf der Museumsinsel. Eine Maßnahme, für die sich der Verein Museumslandschaft Amt Rodenberg e.V. maßgeblich eingesetzt hat.

Allein die Größe des Gemäldes, von rund zwei mal zwei Metern, mache eine Arbeit zu zweit erforderlich, schildert Roksana Jachim. Das Ölbild mit dem Titel Klein Venedig zeigt eine typische Rodenberger Ansicht an der Aue, die etwa den Blick um 1900 wiedergibt. Vermutlich wurde es zur Fertigstellung des ehemaligen Rathauses als Auftragswerk gefertigt. Über den Künstler weiß man, dass er 1888 in Peine geboren wurde, dort ansässig war und zu den „verbotenen Künstlern“ unter den Nationalsozialismus im Zweiten Weltkrieg gehörte. „Er hat viele großflächige Gemälde geschaffen“, so Jachim.

Das Gemälde im Museum wurde im ehemaligen Rathaus von Rodenberg aufgefunden und auf der Museumsinsel in den Museumsräumen ausgestellt. Das Wesentliche ihrer Arbeiten am Ölbild bestehe darin, dass sie das Bild gereinigt und den Firniss abgenommen haben. „Außerdem wurden Fehlstellen gesichert. Also dort, wo Farbe hochgekommen ist, damit sie nicht weiter abplatzt“, erklärt die Restauratorin die Arbeitsschritte. Die Arbeiten werden weitergeführt, „bis hin zur Endretusche mit Harz-Öl-Farben. Damit werden letztlich die Fehlstellen voll und ganz ins Bild integriert und die Formen besser erkennbar“.

Etwas „verbeult“ wird das Bild auch nach der Restaurierung bleiben, kündigt sie an. Grund dafür sei ein besonderer Mangel an dem großen Ölbild: „Das Bild hätte die Möglichkeit der Keilsetzung im Rahmen gebraucht, was das Bild aber nicht hat. Daher ist es nicht ganz glatt zu bekommen.“ Dafür haben die Restauratorinnen die Rückwand mit einer Auflattung, mit einer speziellen Platte, gepuffert, einer Methode, die als Archivstandart zu bewerten ist. Das besondere bei diesem Kunstwerk sei auch, dass es aus einem Stück Leinwand besteht, was nicht immer der Fall ist. „Es hat keine Naht, die innerhalb des Bildes Trennungen hervorruft.“ Bisher haben sie zu zweit rund 50 Stunden an diesem Werk gearbeitet und werden noch bis zu 25 weitere Stunden daran arbeiten müssen. Wer sich die Arbeit dieser Restauratorin an diesem Bild Rodenberger Bild vor Ort anschauen möchte, der hat am Sonntag, 2. März, von 14 bis 17 Uhr die Möglichkeit dazu, im Rahmen des Knütte-Närmdach auf der Museumsinsel.


Winfried Gburek
Winfried Gburek

Freier Redakteur Schaumburger Wochenblatt

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