Zwei Hallenkonzeptionen stehen für den Neubau auf der Algesdorfer Sportanlage zur Diskussion. Bei beiden ist die Sportfläche 20 mal 30 Meter groß. Im Vorschlag 1 sieht Fatzler einen zweigeschossigen Sozialtrakt vor, der auf rund 15 Metern Länge vor die Hallenfläche platziert wird. In der Variante 2 schlägt die Bauverwaltung vor, quasi auf „ebener Erde” den Sozialtrakt an den Spielbereich anzugliedern. Damit würde man sich eine Zwischendecke sparen und könnte ein so genanntes Schleppdach über die gesamte Fläche ziehen. Nicht nur, dass sich ein solcher Bau harmonisch in das Landschaftsbild einfügen würde, auch die Baukosten könnten bei diesem Plan günstiger gehalten werden. Uwe Heilmann, der von umfangreichen Eigenleistungen durch die Mitglieder des TSV Algesdorf ausgeht, plädierte für die Verwaltung eindeutig für diese Variante.
Per Eilantrag wollte Volker Dahle von den „Aktiven Demokraten” die Ausschussmitglieder dazu bewegen, den Punkt ganz von der Tagesordnung zu nehmen, um im Rodenberger Stadtrat noch darüber zu beraten. Auch das Thema „Zukunft Halle Jagdgarten” wollte Dahle in diese Aussprache mit einbezogen wissen. Doch damit stieß er bei den Ratsvertretern ebenso auf Ablehnung wie bei Verwaltungschef Heilmann, der zu einem Rundumschlag gegen Dahle und die „Aktiven Demokraten” ausholte.
„Das ist alles Unfug”, meinte Heilmann in Richtung Dahle und ging dabei auf den Vorwurf ein, das Thema „Hallenbau in Rodenberg” sei bislang in Rodenberg selbst noch nicht behandelt worden. Es habe ein klares Votum aus dem Samtgemeindeausschuss gegeben. Und außerdem sei Dahle selbst bei einem Sondierungsgespräch mit Vereinsvertretern von SG Rodenberg und TSG Algesdorf anwesend gewesen. Diese beiden Vereine hätten schon seit Jahren um mehr Hallenkapazitäten gebeten, weil die bestehenden „bis unter die Decke voll sind”. Weil von der Stadt Rodenberg bislang nicht für Abhilfe gesorgt wurde, sei jetzt die Samtgemeinde tätig geworden, so der Vorwurf Heilmanns an die Ratsvertreter aus der Deisterstadt.
Die Rücklage in Höhe von 500 000 Euro, die für eine Halle im Etat der Stadt Rodenberg aufgespart worden sei, wäre inzwischen für den Straßenbau verbraucht worden, hielt Heilmann Dahle weiter vor. Er könne nur raten, die Halle so schnell wie möglich zu bauen. Über die Zukunft der Halle Am Jagdgarten müsse der Landkreis entscheiden, auch darüber, ob ein Neubau am Schulzentrum erfolgen soll. Die Vermutung, er selber würde den Bau einer Multifunktionshalle blockieren, um „Konkurrenz” für das Lauenauer „Sägewerk” zu verhindern, wischte Heilmann mit der Feststellung vom Tisch, so ein Bau mit Kosten von fünf bis zehn Millionen Euro sei überhaupt nicht mehr finanzierbar. Und außerdem wolle Rodenberg sein Schützenfest auch weiterhin in einem Zelt feiern und das Feuerwehrfest der Rodenberger Kameraden solle auch in Zukunft im Foyer der Stadtschule durchgeführt werden. Dahle scheiterte mit seinem Eilantrag.
Peter Friedrichkeit wandte sich mit einigen Fragen konkret an die Verwaltungsspitze. Der SPD-Ratsherr Rodenberg, die anderen Ausschussmitglieder und die zahlreichen Zuhörer erfuhren, dass Rodenberg der Samtgemeinde für die Errichtung der Halle in Algesdorf ein voll erschlossenes Grundstück zur Verfügung stellen wird. 600 000 Euro könne die Stadt im Gegenzug für den Bau von der Samtgemeinde erwarten. In der Halle Am Jagdgarten bestehe dringender Sanierungsbedarf, bestätigte Heilmann. Der Landkreis müsse handeln und befinde sich in der „Prüfungsphase”. Die sieben Kreistagsabgeordneten aus der Samtgemeinde Rodenberg sollten das weitere Vorgehen auf Landkreisebene aufmerksam verfolgen. Heilmann geht davon aus, dass der Landkreis in Rodenberg eine neue Halle bauen wolle. Die Frage, ob es sich hierbei um eine Drei- oder Zweifeldhalle handeln werde, stehe noch nicht fest. Beim Kreissporttag in Lauenau sei vor kurzem bestätigt worden, dass in Rodenberg ein Defizit an überdachten Sportstätten vorhanden sei.