Innerhalb weniger Minuten fuhren sechs Einsatzfahrzeuge vor. Schnell wurde die Lage vom Einsatzleiter Dirk Dehne erfasst und die Kräfte eingeteilt. Sofort rüsten sich die ersten mit Atemschutzgeräten aus, um in das Gebäude vorzudringen. Unterdessen wurde die Person vor dem Hauseingang in Sicherheit gebracht und betreut. Weitere Einsatzkräfte bereiten den Löschangriff vor. Doch schnell wurde ein Problem klar: Der Unfall mit dem Traktor hat sich auf dem Hydranten vor dem Gebäude ereignet.
Die Wasserversorgung muss zunächst über das Tanklöschfahrzeug sichergestellt werden. Daher beginnen die Einsatzkräfte aus Rusbend mit ihrem Löschgruppenfahrzeug „LF 16-TS” zwei Schlauchleitungen zu einem Hydranten an der Nordtorstraße aufzubauen. Zeitgleich beginnt die Besatzung des Rüstwagens mit der Sicherung des Traktors und der Versorgung von Fahrer und Verletztem. Für die Rettung muss der Traktor mit zwei Hydraulikhebern angehoben werden. Inzwischen ist der erste Angriffstrupp unter Atemschutz in das Gebäude vorgegangen. Kurze Zeit später folgen zwei weitere Zweimann-Trupps. Während der Vorraum für die Einsatzkräfte noch recht einfach zu überblicken ist, sind zwei weitere Räume nur durch Tasten zu erkunden. Die berühmte „Null Sicht” raubte auch den Einsatzkräften schnell die Orientierung. Der Schlauch wies ihnen den Weg zum Ausgang zurück und im Haus ging es immer kriechend an der Wand entlang. „Dadurch dass wir nichts sehen konnten, wussten wir auch nicht wie groß der Raum ist. Ich hatte das Gefühl, er wäre viel größer”, erklärte Maximilian Vauth vom ersten Angriffstrupp nach der Übung.
Während im Gebäude die Atemschutzgeräteträger mit der schlechten Sicht bei der Personenrettung kämpften, bauten die Feuerwehrleute mehrere Schlauchleitungen zur Gebäuderückseite auf. Mit insgesamt vier Strahlrohren wurde dem Brand im „Außenangriff” zu Leibe gerückt.
Nach und nach wurden die bis zu 80 Kilogramm schweren Übungspuppen durch die Einsatzkräfte aus dem Gebäude geholt. Am Eingang standen weitere Einsatzkräfte mit Krankentragen bereit. Nach rund einer Stunde waren alle Aufgaben bewältigt. „Das war eine runde Sache”, so Einsatzleiter Dehne bei der anschließenden Auswertung. Einsatz- und Führungskräfte waren zufrieden mit der gezeigten Leistung. Kleinere Fehler werden nun in den Ausbildungsdiensten besprochen und verbessert. Foto: privat