Was für die einen harte Arbeit bedeutete, war für die zahlreichen Zuschauer der Aktion mit Spannung begleitet worden. Jetzt kann Familie Adebar mit der Verschönerung ihres Wohnzimmers und danach mit der Brut beginnen.
Die 1988 von den „Storchenvätern” Manfred Heidmeier und Walter Weizenkorn errichtete Brutstätte wurde ohne Unterbrechung seit 1994 von Weißstorchenpaaren bewohnt.
Nun hatte der Zahn der Zeit an dem Nistplatz genagt. Die Konstruktion aus Stahl war in der Mitte durchgebrochen. Der Aufbau hatte sich dadurch infolge der Schneelast dieses Winters so weit zur Seite geneigt, dass er drohte abzustürzen. Wenn nicht jetzt, dann aber spätestens während der Brutzeit, ist sich Manfred Heidmeier sicher.
Es musste schnell gehandelt werden, denn das Storchenpaar war in der vorigen Woche aus seiner Winterresidenz zurückgekehrt und hatte bereits mit der Ausbesserung ihres Nestes begonnen.
Der Bauhof hatte sich daran gemacht, den „Neubau” aus einem stählernen Untergrund mit einer Ausstattung aus geflochtenem Weidenrand und Pferdedung zu fertigen. Hierfür gab es kräftig Lob vom Zoobiologen Dr. Reinhard Löhmer aus Hannover, der sich zu den schaulustigen Storchenfreunden gesellt hatte.
Löhmer nahm den Anwesenden ein wenig die Angst davor, dass die Störche durch die Störung nicht wieder in das neue Heim zurückkehren würden. Die Vögel seien sehr ortsgebunden und würden sich sicher nicht auf die Suche nach einem anderen Quartier machen. Nun sind natürlich alle gespannt, wann das Weißstorchenpaar die Bauarbeiten wieder aufnimmt.
Bürgermeister Reiner Brombach zeigte sich mit Blick auf die Gesamtkosten der Aktion in Höhe von etwa 2000 Euro von der Spendenfreudigkeit der Storchennest-Anwohner angetan. Sie hatten 280,50 Euro für die Nesterneuerung gesammelt. Das Dachdeckerunternehmen Ahrens hatte zwei Mitarbeiter und den erforderlichen Kran nach Petzen geschickt. Firmenchef Dieter Ahrens wird keine Forderungen an die Auftraggeber stellen, denn, so schmunzelt er: „Der Storch schickt keine Rechnungen.”
Die Restkosten teilen sich die Stadt Bückeburg und der Landkreis zu gleichen Teilen. Foto: hb
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