RODENBERG/LAUENAU (Ka). Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Das dachten sich auch die Kameraden der Rodenberger und Lauenauer Wehren, die ihre Heimat täglich unter einen besonderen Schutz stellen. Bei einer gemeinsamen Winterwanderung ab Langenfeld eroberten sie mit ihren Familien das Auetal.
Die Spurensuche führte durch die Natur, die auch in den kalten Monaten einen großen Reiz auf Spaziergänger und Wandergruppen ausübt. Zwischen den bewaldeten Hängen zogen Nebenschwaden auf, die in diesem Moment die Stille der Natur prägten. Besonders die Kinder fühlten sich in der geschützten Weitläufigkeit ohne großes Gefahrenpotential sehr wohl, denn sie entwickelten Forscher-Instinkte und konnten ihren Bewegungsdrang sowie ihre Neugier in kindlicher Manier ausleben. Das Rascheln des Laubes schärfte die Sinne und kleinste Lebewesen wurden genau unter die Lupe genommen. Es formierten sich Sammler, die nach den Schönheiten der Natur Ausschau hielten.
Für die jüngste Teilnehmerin mit 13 Monaten waren die ersten Schritte durch die Erlebniswelt ein besonderer Moment. Die frische Luft sorgte für großen Appetit und wie man die Helfer in der Not und deren gut organisierten Partnerinnen kennt, wartete in Rahden ein zünftiges Mahl auf die Wandergruppe. Beim Genuss von Gulaschsuppe und Schmalzbroten wie auch heißen Getränken stand das Wir-Gefühl ganz oben an. Eine gute Kameradschaft muss gepflegt werden, denn die schwere Bürde, die die ehrenamtlich Tätigen an manchen Tagen tragen müssen, verlangt ein gutes Miteinander ab. Kommunikation, Harmonie und Verlässlichkeit prägten somit auch den privaten Ausflug.
Als Ziel der Unternehmung stand das Rittergut Nienfeld. Mit anderen Besitzungen in Apelern und Meinsen gründete Claus von Münchhausen (1560 bis 1617) mit gräflicher Genehmigung einst das Rittergut, zu dem die Jagd-, Fischerei- und Waldrechte, des weiteren Zehntrechte und Ländereien in Antendorf, Hattendorf, Rehren und Pohle gehörten. 1792 baute Franz Carl von Münchhausen das jetzige Gutshaus.
In der 12. Generation (1952) hatten die Apelerner Münchhausen keine Söhne mehr und es erbte der Sohn der Schwester des letzten Münchhausens auf Nienfeld, Hans Georg Freiherr von Blomberg, dessen Sohn Otto Freiherr von Blomberg heute mit seiner Familie das Gut bewohnt und mit den Schwerpunkten Ackerbau und Forstwirtschaft bearbeitet. Dieser empfing die Wehrmitglieder und deren Familien in der Idylle und konnte über die legendären drei steinernen Tische berichten. Foto: ka