Durch die Abkehr der zwei ehemaligen CDU-Ratsherren Sebastian Klein und Volker Dahle und deren Bildung einer neuen Fraktion ist das Thema „Ein oder Zwei?” wieder auf den Tisch gekommen. Denn die Mehrheitsverhältnisse im Rat stellen sich heute verändert dar: Die SPD/FDP-Gruppe hat jetzt zwar nach wie vor neun Sitze, doch die bislang stärkere Gruppe CDU/WGR büßte zwei Sitze ein und verfügt jetzt nur noch über acht. Und die SPD/FDP beanspruchte ihrerseits einen Stellvertreter-Posten.
Allein im Vorfeld der Wahlen war es zu Unsicherheiten gekommen als bekannt wurde, dass Ignaz Stegmiller von der FDP bei der Ratssitzung nicht dabei sein könne. Dadurch waren von insgesamt 19 Ratsmitgliedern tatsächlich nur 18 anwesend. Wie sich die neue Gruppe Klein/Dahle bei der Stellvertreter-Abstimmung verhalten würden, konnte selbstredend niemand vorhersehen. Um allen „Eventualiäten” aus dem Wege zu gehen, war offenbar bereits im Verwaltungsausschuss die Entscheidung gefallen, sich wieder auf die bereits vor 2006 geltende Lösung mit zwei Stellvertretern für den Bürgermeister zu besinnen.
Diese Tatsache veranlasste Klein zu der Frage, warum denn nun wieder zwei Stellvertreter sein müssten, obwohl der Rat 2006 beschlossen hatte, dass künftig ein Stellvertreter reichen solle. „Weil es sich herausgestellt hat, dass wir dringend einen zweiten Stellvertreter brauchen”, lautete darauf die kurze Antwort von Bürgermeister Günter Altenburg. Volker Dahle sprach sich ausdrücklich gegen einen zweiten Stellvertreter aus und begründete dies auch mit einer „Verschwendung von Steuergeldern”. Die neue Gruppe konnte sich mit dieser Meinung nicht durchsetzen und so wurden zwei Stellvertreter gewählt – jeweils mit 15 Stimmen. Das bedeutet: Neben Dahle und Klein hat ein dritter Ratsvertreter seine Zustimmung verweigert.
Auch eine neue Zusammensetzung des Verwaltungsausschusses (VA) war durch den Austritt von Dahle und Klein notwendig geworden. Neben Bürgermeister Altenburg, der sozusagen „gesetzt” ist, gehört für die CDU jetzt noch Carsten Schulz als Beigeordneter dazu, für die WGR Ralf Sassmann. Die SPD schickt Brand und Dieter Leistikow in das wichtige Gremium, die FDP Ignaz Stegmiller und als Parteiloser hat Sebastian Klein einen Anspruch auf einen VA-Platz erhalten.
Durch die ebenfalls notwendige Umbildung der drei Fachausschüsse ergibt sich jetzt folgendes Bild: Die SPD stellt die Vorsitzenden für den Ausschuss Bau-, Planungs- und Gewerbeausschuss (Brand) sowie für den Ausschuss Jugend, Sport, Kultur und Heimatpflege (Catrin Döpke). Die CDU benannte Joachim Stürck zum Vorsitzenden des Ausschusses für Wege und Umweltschutz.
Im Bau-, Planungs- und Gewerbeausschuss sitzen außerdem Leistikow (SPD), Henning Kommerein (SPD), Marina Gellermann (CDU), Joachim Stürck (CDU), Friedrich Hardekopf (CDU) und Sebastian Klein (parteilos). Neben Catrin Döpke gehören dem Ausschuss für Jugend, Sport, Kultur und Heimatpflege die Vertreter Renate Volk (SPD), Stegmiller (FDP), Sassmann (WGR), Gerd Grädener (WGR), Schulz (CDU) und Dahle (parteilos) an. Im Wege- und Umweltausschuss sind als stimmberechtigte Vertreter Brigitte von Jaminet (SPD), Peter Friedrichkeit (SPD), Wilhelm Hartmann (SPD), Grädener (WGR), Andreas Koppitz (CDU) und Klein (parteilos) tätig.
Als Ersatzpersonen für die Beigeordneten im VA sind von der SPD von Jaminet, Volk und Hartmann benannt worden. Für die CDU treten Stürck und Gellermann als Vertreter ein. Grädener wird in Abwesenheit von Sassmann dessen Posten im VA einnehmen und Dahle wird Klein vertreten.
Ab sofort ist Hardekopf (CDU) stellvertretender Vorsitzender im Bauausschuss. Peter Friedrichkeit (SPD) hat den Stellvertreter-Posten im Ausschuss für Wege und Umweltausschuss. Ralf Sassmann (WGR) ist stellvertretender Vorsitzender im Ausschuss für Jugend, Kultur, Sport und Heimatpflege. Als nicht stimmberechtigte Beisitzer fungieren für die SPD im Bauausschuss Ralf Lehnhard und Günter Ebertz, im Wege- und Umweltauschuss Anja Niedenzu und Konrad Stüber und im Ausschuss Jugend, Sport, Kultur und Heimatpflege Uwe Märtens und Michael Volk. Die CDU/WGR benannte für den Bauausschuss Frank Ersinger, Stephan Lotz für den Wegeausschuss und Martina Böhm für den Jugendausschuss. Gesetzt durch ihr Amt sind hier nach wie vor Fred Angerstein, Jana Bredemeier und Henning Dormann. Foto:pd