Zu viel für den Ortsrat | Schaumburger Wochenblatt

Zu viel für den Ortsrat

Wunstorf will eine fahrradfreundliche Stadt werden. (Foto: tau)
Wunstorf will eine fahrradfreundliche Stadt werden. (Foto: tau)
Wunstorf will eine fahrradfreundliche Stadt werden. (Foto: tau)
Wunstorf will eine fahrradfreundliche Stadt werden. (Foto: tau)
Wunstorf will eine fahrradfreundliche Stadt werden. (Foto: tau)

Das neue Radverkehrskonzept liegt den Gremien zur Beratung vor (wir berichteten), doch die machen davon noch keinen Gebrauch. Zumindest lehnte der Ortsrat Wunstorf am Mittwoch eine Behandlung der Vorlage ab. Begründung: Sie ist zu umfangreich und die Zeit zu kurz, um sie abschließend zu behandeln und Entscheidungen zu treffen. Dabei wollte die Verwaltung mit einigen Sofortmaßnahmen endlich in die Puschen kommen und ein paar sichtbare Zeichen setzen.

Zu den Sofortmaßnahmen gehört eine weitere Priorisierung der Radvorrangroute von Steinhude über Großenheidorn und Klein Heidorn in die Kernstadt bis nach Luthe. Außerdem sollten bald sichtbare Verbesserungen auf der Barnestraße in der Kernstadt und auf der Bleichenstraße in Steinhude umgesetzt werden. Das sind Gemeindestraßen, für die sich die Stadt nicht mit anderen Baulastträgern ins Benehmen setzen muss. Doch nähere Erklärungen zum Konzept ließ der Ortsrat nicht zu.

Man brauche mehr Zeit, um die vielen Seiten der Vorlage zu lesen. Knapp 400 sind es. Das Radverkehrskonzept selbst hat etwa 100 Seiten, eine Kurzversion umfasst zehn Seiten. Der Ortsrat schlug vor, dass die Verwaltung einen separaten Sitzungstermin anberaumt. Dann soll auch nur über Vorhaben aus dem Radverkehrskonzept diskutiert werden, die die Kernstadt betreffen. ”Uns interessiert nicht so sehr, was in Steinhude geplant ist”, sagte etwa Ulrike Hansing (CDU).

Allerdings betreffen die meisten Maßnahmen tatsächlich die Kernstadt. Hier sind einige Hotspots zu bearbeiten wie Barnestraße, Hindenburgstraße oder Südstraße, dazu die vielen Kreuzungen. Von den insgesamt 236 gebildeten Abschnitten sieht das Konzept auf 170 Abschnitten einen Handlungsbedarf vor. Die Umsetzung von baulichen Maßnahmen ist in vielen Fällen aber schwierig, da entlang von Kreis-, Landes- und Bundesstraßen verschiedene Behörden beteiligt werden müssen. Vielfach sind daher noch weitere Ausarbeitungen und Detailplanungen erforderlich.

Die Stadt will sich daher mit der Vorlage auch die Zustimmung der Politik einholen, dass sie sich mit den Straßenbaulastträgern weiter abstimmen darf, um das Konzept langfristig umsetzen zu können. Doch auch hier besteht weiterhin Abstimmungsbedarf, wie die Sitzung des Ortsrates gezeigt hat. Die Vorlage soll im April alle Ortsräte durchlaufen, bevor sie am 25. April im Bauausschuss behandelt wird.


André Tautenhahn (tau)
André Tautenhahn (tau)

Freiberuflicher Journalist

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