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Martin Richter, Leiter der Präventionsstelle beim Bistum Hildesheim (Foto: ab)

Prävention gegen sexualisierte Gewalt

Mit dieser beeindruckenden Zahl schilderte der Leiter der Stabsabteilung Prävention, Intervention und Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im Bistum Hildesheim, Martin Richter, einen Teil der Arbeit seiner Abteilung. Stadthagens katholischer Pfarrer Markus Grabowski hatte zu dem Informationsabend in sein Pfarrheim eingeladen und über 20 Frauen und Männer folgten der Einladung. Nahezu alle Besucherinnen und Besucher arbeiten haupt- oder ehrenamtlich mit Kindern. 2021 hatte Martin Richter die Leitung der Präventionsstelle übernommen und die Zahl der Mitarbeiter von anfangs vier auf heute neun vergrößert. Über 60 ausgebildete Referenten schulen alle Kirchenmitarbeiter, angefangen vom Bischoff, zu den wichtigsten Aspekten des sensiblen Themas. In seinem Impulsvortrag nahm der studierte Sozialpädagoge und Jurist kein Blatt vor den Mund und verdeutlichte den Anwesenden das Leid und den teilweise jahrelangen Weg der Betroffenen bis zur Hilfe. Die Hilfsangebote reichen von den ersten Gesprächen bis zur „Anerkennung des Leides“ und einer daraus möglicherweise erfolgenden Entschädigung nach dem Opferentschädigungsgesetzes. Nach den erschütternden Erkenntnissen der Vorfälle am Berliner Canisius-Kollegs im Jahr 2010, hatten die katholischen Bischöfe eine Rahmenordnung zur Prävention von sexuellem Missbrauch an Minderjährigen erlassen – nach Ansicht von Richter, lange bevor andere Kirchen oder auch der Sport sich dieses Themas angenommen hatten. In einem zweiten Teil des Abends stellte die Kirchengemeinde ein gemeinsam erstelltes Präventionskonzept vor, bevor die Teilnehmer, moderiert von Lorenz Kutschka vom Weserbergland-Dekanat, zu den Schlagworten: „Kirche und Sexualität - Ein verbranntes Feld?“ diskutierten.
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