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Pastorin Wiebke Dankowski aus Rinteln (Foto: cm)

Siehe, das ist deine Mutter

Die Idee dazu geht auf Anna Marie Jarvis zurück, die sich ab 1907 in den USA für einen Tag des Gedenkens an die verstorbenen Mütter einsetzte Heutzutage geht es mehr um die lebendigen Mütter, die bewusst geehrt und gefeiert werden sollen. Was Halten Sie vom Muttertag? Der Einzelhandel und die Floristen mögen diesen Tag natürlich sehr. Aber was meinen all die anderen, die selber Mütter sind oder Mütter haben? Genießen sie die Wertschätzung und Aufmerksamkeit? Oder hätten sie die lieber auch an den restlichen 364 Tagen des Jahres? Oder empfinden sie sich diesem Tag als zu sehr auf die Mutterrolle fixiert? Welche Einstellung man zum Muttertag hat, hängt sicher sehr davon ab, welches Verhältnis man zur eigenen Mutter hat und wie die eigene Rolle als Mutter gefüllt ist; ein weites Feld. In der Bibel begegnen uns viele Frauen als Mütter. Die bekannteste ist Maria, die Mutter Jesu, der nachbiblisch als Gottesmutter besondere Verehrung zuteil wurde. Aber wenn man genau hinschaut, dann finden sich Spuren einer spannungsvollen Mutter-Sohn-Beziehung, an die man anschließen kann. Als der Engel Maria die Geburt des Gottesssohenes ankündigt, sagt sie ganz überwältigt Ja dazu. Als sie später ihren Zwölfjährigen nach tagelanger besorgter Suche im Tempel wiederfindet, ist sie verwirrt, als er das damit begründet, doch in seines Vaters Haus sein zu müssen. Mit dreißig Jahren etwa verlässt Jesus seine Familie und folgt dem Ruf seines himmlischen Vaters, das Reich Gottes zu verkündigen. Die Familie, also seine Mutter mit vier Brüdern und mehreren Schwestern ist not amused. Der erstgeborene Sohn verweigert sich seinen Pflichten als Familienoberhaupt und bringt seine Angehörigen ins Gerede, wenn nicht sogar in Gefahr. Sie versuchen, ihn mit aller Macht nach Hause zu holen. Sie verbreiten das Gerücht, er sei wahnsinnig. Zu gerne wüsste man jetzt mehr über diese familiären Krisenjahre. Sicher ist, Jesus geht seinen von Gott gewiesenen Weg. Bei Maria muss ein Sinneswandel stattgefunden haben und sie sagt ein zweites Mal Ja zu ihrem Sohn. Wir finden sie unter dem Kreuz wieder, wo Jesus zwischen ihr und seinem Lieblingsjünger eine neue Mutter-Sohn-Beziehung stiftet: Siehe, das ist deine Mutter! Siehe, das ist dein Sohn! Und wir hören nochmal von Maria in der Apostelgeschichte, wo sie nun mit ihren anderen Söhnen zur ersten Gemeinde gehört. Maria und Jesus, eine Beziehungsgeschichte mit Höhen und Tiefen, in der es auch Unverständnis und Verletzungen gab, in der aber am Ende die Liebe mit Einsicht und Fürsorge das letzte Wort hat. Alles Liebe zum Muttertag!
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