„Rekordernte ist nicht zu erwarten“ | Schaumburger Wochenblatt

„Rekordernte ist nicht zu erwarten“

Spitzenerträge sind bei der diesjährigen Ernte nicht zu erwarten. (Foto: bb)
Spitzenerträge sind bei der diesjährigen Ernte nicht zu erwarten. (Foto: bb)
Spitzenerträge sind bei der diesjährigen Ernte nicht zu erwarten. (Foto: bb)
Spitzenerträge sind bei der diesjährigen Ernte nicht zu erwarten. (Foto: bb)
Spitzenerträge sind bei der diesjährigen Ernte nicht zu erwarten. (Foto: bb)

Eher mäßige Erträge erwartet Achim Pohl in diesem Jahr für die Landwirte in Schaumburg. Das zumeist regnerische Wetter mit zu wenig Sonnenstunden wirke sich hier aus, so der Vorsitzende für Schaumburg im Vorstand des Landvolkes Weserbergland. Beim Dauerthema der hohen Belastung der Bauern durch bürokratische Auflagen habe die Politik keine Verbesserungen umgesetzt.

„Wir werden in diesem Jahr in Schaumburg keine Rekordernte einfahren“, erklärte Achim Pohl. Ist das eher kühle, regnerische Wetter zum Beispiel für den Wald nach der vorherigen Trockenheit ein Segen, gilt das nicht für die Landwirtschaft im Kreis. Die Pflanzen würden ausreichend Licht und Sonne brauchen, um hohe Erträge zu bringen, führte Pohl aus. Daran fehle es in diesem Jahr. Wegen der durchweichten Äcker hätten manche Ackerfrüchte wie zum Beispiel Mais erst später ausgesät werden können. Die Zeit fehle dann voraussichtlich für die Entwicklung der Pflanzen. Pohl nimmt so an, dass keine Spitzenerträge erreicht würden.Schaumburger Böden mit hoher Wasserspeicherkraft
Schaumburg mit seinen zumeist schweren, gut Wasser speichernden Böden, sei von den trockenen Hitzejahren zuvor nicht so schwer getroffen worden. „Die Sonne hat in Schaumburg noch keinen Bauern vom Hof getrieben“, formulierte Pohl. Die Bodenbeschaffenheit biete der Region hier einen Vorteil. Dies sei in Gegenden mit leichteren Böden sicherlich anders, so Pohl. Dort seien längere Trockenperioden für die Landwirte weit problematischer.
Für den Klimawandel lasse dieses hoffen, dass die Schaumburger Landwirte die negativen Auswirkungen nicht so rasch zu spüren bekämen, wie andernorts. Wobei die zu erwartende Zunahme der Extremwettereignisse auch den heimischen Bauern zu schaffen machen werde.
Ausbildungszahlen bleiben konstant
Die Ausbildungszahlen für die Berufslaufbahnen in der Landwirtschaft seien in den vergangenen Jahren konstant geblieben. Weiterhin setze sich der Strukturwandel fort, die Zahl der Betriebe schrumpfe, weil Höfe aufgegeben würden. Auf den verbleibenden, dann größeren Betrieben, müsse jedoch die anfallende Arbeit erledigt werden. Sicherlich würden weniger Betriebe von Familienangehörigen übernommen als einst. Die nun größeren Höfe würden öfter Angestellte beschäftigen, um die Arbeit erledigen zu können. Bei allen Möglichkeiten welche die Technik biete, seien die Möglichkeiten menschliche Arbeitskraft weiter zu ersetzen, begrenzt. Dies gelte gerade in der Tierhaltung.
Zusagen nicht umgesetzt
Die von der Bundesregierung zugesagten Entlastungen im Bereich der bürokratischen Auflagen seien bisher nicht umgesetzt worden, so Pohl. Sie waren ein wichtiger Faktor für die Proteste der Landwirte Anfang des Jahres. Die Koalition hatte bei der Bürokratie sowie bei der Besteuerung zugesagt, auf die Bauern zuzugehen. Sicherlich werde nach dem Deutschen Bauerntag in Cottbus hier eine Positionierung der Landwirte erfolgen, berichtete Pohl.
Foto: bb/archiv


Bastian Borchers
Bastian Borchers

Redakteur Schaumburger Wochenblatt

north