Der Automobilzuliefer-Konzern Faurecia plant offenbar eine massive Streichung von Stellen am Standort in Stadthagen. Wie die Arbeitnehmervertreter berichten, sollen laut den Angaben von Faurecia von den 285 Arbeitsplätzen 236 wegfallen, also nur rund 50 bleiben.
Fred Hartmann, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Nienburg-Schaumburg, betonte, dass Faurecia, heute Forvia, damit eine für Stadthagen „fatale Entscheidung“ verkündet habe. Die Planungen würden einen katastrophalen Einschnitt für die Mitarbeiter wie für die Stadt bedeuten, so Hartmann. „Natürlich steht die Befürchtung im Raum, dass dies in absehbarer Zeit auf eine komplette Schließung des Standortes in Stadthagen hinausläuft“, so Hartmann.
Das Unternehmen hatte die Mitarbeiter am Dienstag auf einer Versammlung über ihre Planungen informiert, wie Hartmann erklärte.
Genau genommen bestehen zwei Werke in Stadthagen, die Faurecia Autositze GmbH und die Faurecia Automobiltechnik GmbH. Die Abteilung für Autositze soll von 135 Mitarbeitern auf 49 Beschäftigte heruntergefahren werden. Die übrig gebliebenen Mitarbeiter würden sich dann der Sparte Ersatzteilgeschäft widmen. Das Werk für Automobiltechnik mit seinen 150 Mitarbeitern soll gänzlich aufgelöst werden. Die Einschnitte sollen zum 30. Juni 2024 erfolgen. Ursache ist das Auslaufen des in Hannover von VW produzierten T6. Hierfür hatten die Faurecia-Teams in Stadthagen zugeliefert.
Hartmann betonte, dass der Standort in Stadthagen eine hohe Leistungsfähigkeit erreicht habe. Betriebsräte und Gewerkschaft hätten Faurecia Planungen für eine Entwicklung in der Zukunft vorgelegt und immer wieder das Gespräch dazu gesucht, so Hartmann. Das Verfahren befinde sich nun noch in einer Phase der Information. Der Betriebsrat gehe ins Gespräch mit der Unternehmensleitung, um die Details der Planungen zu erfahren. Davon ausgehend würden die weiteren Schritte von Arbeitnehmerseite eingeleitet.
Foto: archiv bb