In einer der Sprachheilklassen der Grundschule am Harrl ist es seit den Herbstferien ein bisschen anders – und genau das macht den Erfolg aus. Auf Einladung von Grundschullehrerin Dorina Frenzel hat sich das Schaumburger Wochenblatt einmal angesehen, welches neues Projekt dort etabliert wurde. Im Klassenzimmer gibt es seitdem einen Sitzkreis aus Holzbänken, der zu einem zentralen Ort zum Lernen, Spielen, Essen und Erholen geworden ist.
„Die Sitzbänke ermöglichen es uns, die Lehr- und Lerngespräche im Unterricht mit minimaler Distanz zu führen“, erklärt die engagierte Pädagogin. Gerade für Kinder mit einem Förderbedarf im Bereich Sprache sei das wichtig, um mögliche auditive Hindernisse zu überbrücken und Strategien wie das Lippenlesen einfacher anwenden zu können. Die Idee, Sitzkreise mit festinstallierten Bänken zu gestalten, habe sich als Volltreffer erwiesen.
Nachhaltige, handwerkliche Erfahrung
Doch hinter der Anschaffung der Sitzbänke steckt eine Geschichte, die das Projekt weit über den rein praktischen Nutzen hinaus zu etwas Besonderem gemacht hat. Die Idee entstand aus der Notwendigkeit heraus, Zeit im Unterricht zu sparen, die ansonsten beim Bilden eines Stuhlkreises drauf geht und gleichzeitig den Kindern eine nachhaltige, handwerkliche Erfahrung zu bieten. Gemeinsam mit der lokalen Tischlerei Bolte wurde ein Konzept entwickelt: Die Kinder besuchten die Werkstatt, lernten die Entstehung der Bänke kennen und erfuhren, wie wichtig das regionale Handwerk ist. Das kam auch besonders gut bei den Kleinen an.
Die Finanzierung der Sitzbänke, die nicht nur als Sitzgelegenheit, sondern auch als Stauraum dienen, war allerdings eine Herausforderung. Die Kosten beliefen sich auf 1000 Euro, von denen die Sparkasse über die Plattform „Wir lieben Schaumburg“ großzügige 500 Euro zusicherte. Für die verbleibenden 500 Euro wurde in einem Spendenaufruf um Unterstützung gebeten – mit raschem Erfolg. „Die Kinder lieben die neuen Sitzbänke. Sie sind nicht nur praktisch, sondern schaffen auch eine besondere Atmosphäre der Gemeinschaft“, erzählt die Lehrerin begeistert. Das Projekt sei ein voller Erfolg gewesen und habe gezeigt, wie groß die Unterstützung aus der Region ist, wenn es um nachhaltige und kindgerechte Lösungen gehe.