Planungen laufen parallel | Schaumburger Wochenblatt

Planungen laufen parallel

Soll als nächstes Ganztagsschule werden: Die Grundschule Steinhude. (Foto: tau)
Soll als nächstes Ganztagsschule werden: Die Grundschule Steinhude. (Foto: tau)
Soll als nächstes Ganztagsschule werden: Die Grundschule Steinhude. (Foto: tau)
Soll als nächstes Ganztagsschule werden: Die Grundschule Steinhude. (Foto: tau)
Soll als nächstes Ganztagsschule werden: Die Grundschule Steinhude. (Foto: tau)

Im Schulausschuss hat die Verwaltung in dieser Woche einen Bericht zur Umwandlung von Grundschulen in Ganztagsschulen abgegeben. Demnach gibt es ein Verfahren mit neun Leistungsphasen, die sich standardisiert über dreieinhalb Jahre erstrecken. Das Ablaufschema sieht zunächst fünf Monate für die Erstellung eines Raumprogramms vor, daran schließen sich sieben Monate Vor- und Entwurfsplanung sowie 12 Monate Projektplanung an. Für Umsetzung und Bau sind wiederum 18 Monate vorgesehen. Soweit die Theorie.

In der Praxis sind seit dem Ratsbeschluss aus dem Jahr 2016, der die schrittweise Umwandlung aller Grundschulen in Ganztagsschulen innerhalb von zehn Jahren vorsieht, bislang erst zwei Grundschulen mit einem Ganztagsangebot ans Netz gegangen. Das ist die Grundschule Klein Heidorn, die 2017/18 mit dem Ganztag startete und mittlerweile eine Teilnehmerquote von etwa 95 Prozent aufweist. Die Stadtschule ist seit 2023/24 fertig und die Teilnahme am Ganztag ist von anfänglich 75 Prozent auf aktuell 81 Prozent gestiegen. Weiter geht es mit der Albert-Schweitzer-Schule und der Grundschule Steinhude. In beiden Fällen sind die Raumprogramme fertig und beschlossen. In Steinhude hat zudem die Phase der Genehmigungsplanung begonnen. Im Sommer 2025 soll die Turnhalle abgerissen werden. Der Umbau erfolgt abschnittsweise. Schüler und Lehrer müssen also nicht in eine Containeranlage ausweichen.

Die gibt es dagegen schon seit einiger Zeit in Luthe. Das hat aber andere Gründe und nichts mit der Umwandlung zur Ganztagsschule zu tun. Die Planungen dazu haben sich dennoch verzögert, da die Festlegung auf einen Schulstandort länger dauerte als ursprünglich gedacht. Aktuell wird das Raumprogramm erarbeitet. Das soll im ersten Quartal 2025 abgeschlossen sein und ein Ratsbeschluss im 2. Quartal 2025 erfolgen. Die nächsten Planungsschritte schließen sich dann an. Ein Baubeschluss wird im 4. Quartal 2026 angestrebt, die Bauphase in den Jahren 2027/2028 und der Beginn des Ganztagsbetriebes im Schuljahr 2029/2030. Diese Zeitschiene zeigt bereits, dass es Übergangslösungen geben muss, da ab dem Jahr 2026 ein Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung greift und Hortplätze weiterhin rar sind.

Das Raumprogramm für die Grundschule Bokeloh ist ebenfalls fast fertig. Eine Vorlage soll Anfang 2025 die Gremien erreichen. Die Besonderheit hier ist, dass in die Schule auch Multifunktionsräume für die Dorfgemeinschaft integriert werden können. Das biete sich aber nur hier an, in anderen Ortschaften gehe so etwas nicht, sagte Erste Stadträtin Wiebke Nickel. Die Grundschulen Kolenfeld, Großenheidorn und Oststadt stehen noch ganz am Anfang der Überlegungen zu einem Raumprogramm. In Kolenfeld gilt es zudem den Denkmalschutz und die weitere Bebaubarkeit des Grundstücks zu beleuchten.

Rolf Herrmann (SPD) äußerte Zweifel am vorgestellten Planungsprozess, da fünf Schulen zeitgleich in Bearbeitung seien. ”Da habe ich Bauchschmerzen”, sagte er, hob aber auch hervor, dass die Stadt sehr viel Geld in den Bildungsbereich investiere. Elternvertreterin Jessica Rabsch wies auf eine sich verschärfende Ungleichheit hin. So seien die Kosten für einen Platz im Hort höher als für die Teilnahme am Ganztagsschulbetrieb. Deshalb müsse aus Sicht der Eltern über einen finanziellen Ausgleich nachgedacht werden.


André Tautenhahn (tau)
André Tautenhahn (tau)

Freiberuflicher Journalist

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