„Optimierung“ liest und verkauft sich besser als Schließung und so teilt die Unternehmensgruppe „ALDI Nord“ auch in einer Pressemeldung mit, dass sie ihre Logistik in den mitteldeutschen Regionalgebieten „optimiert“. Ganz konkret heißt das für den Rintelner Standort allerdings, dass das ALDI-Zentrallager zum Jahresende geschlossen wird. Für die Stadt Rinteln dürfte das ein regelrechter Schock sein, denn nicht nur, dass es für Mitarbeiter aus Verwaltung und Logistik jetzt auch um die Frage ihres Arbeitsplatzes geht, Rinteln hat auch Gewerbesteuereinnahmen von dem Zentrallager und die gehen dann verloren.
Pressemeldung beschwichtigt
Aus dem Unternehmen heißt es in einer Pressemeldung vom 2. Februar: „Die Unternehmensgruppe ALDI Nord optimiert die Struktur der Logistik in den Regionen Ostwestfalen und südliches Niedersachsen sowie in Teilen Sachsen-Anhalts und Hessens. Die Regionalgesellschaften Rinteln und Salzgitter werden zum Jahreswechsel 2024/2025 geschlossen. Die Versorgungsqualität für die Kundinnen und Kunden in den Regionen bleibt auf gewohnt hohem Niveau – benachbarte Regionalgesellschaften übernehmen die insgesamt 146 ALDI Filialen!“
Sechs Regionalgesellschaften
In den genannten Gebieten gebe es aktuell sechs Regionalgesellschaften der Unternehmensgruppe ALDI Nord. Diese seien dort für die Logistik und für die Verwaltung der ALDI Märkte zuständig. An den Versorgungsstrukturen ändere sich allerdings nichts. Von Ost-Westfalen bis in den Harz und Nord-Hessen werde es auch künftig 146 ALDI Märkte geben, sodass sich für die Kundinnen und Kunden nichts ändert.
Auch für die insgesamt knapp 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Filialen, die immerhin mehr als 80 Prozent der Belegschaften der Regionalgesellschaften Rinteln und Salzgitter ausmachen, gibt es keine wesentlichen Änderungen. Ihre Arbeitsverhältnisse gehen mit den Filialen auf die jeweils übernehmenden benachbarten ALDI Regionalgesellschaften über.
Auf Lösungssuche für Lagermitarbeiter
In der Pressemeldung teilt ALDI weiter mit: „In den kommenden Monaten konzentrieren wir uns darauf, für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Verwaltung und der Logistik in den beiden Regionalgesellschaften Lösungen zu finden“, sagt Florian Scholbeck, Managing Director Group Communications. In den benachbarten ALDI Regionalgesellschaften könnten einige Mitarbeiter sicherlich neue Jobs finden, sagt Scholbeck. „Sollte das nicht möglich sein, steht ALDI Nord zu seiner sozialen Verantwortung. Wir werden zeitnah mit den Betriebsräten entsprechende Vereinbarungen treffen“, erklärt Scholbeck. Wichtig seien rasche Gespräche und Verhandlungen. „So bekommen alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so schnell es geht Klarheit, wie es für sie persönlich weitergeht“, hofft Scholbeck mit Blick auf die bald beginnenden Gespräche. Mit der Neuordnung der Logistik und Verwaltung strebt ALDI Nord eine optimierte Versorgung der Märkte und somit der Kundinnen und Kunden an. So werden beispielsweise durch eine bessere Auslastung der LKW zukünftig weniger Transporte nötig. Mit diesem Schritt sollen außerdem zukunftssichere Standorte im Bereich Logistik und Verwaltung der Unternehmensgruppe ALDI Nord in Deutschland gestärkt werden.