Rund ein Fünftel (22 Prozent) der in Deutschland lebenden Menschen würden laut Studien angeben, selbst schon einmal Rassismus erfahren zu haben, wie Jolanta Pupalaigyte-Cerne von der Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe des Landkreises erklärte. Es gehe hier also keinesfalls um eine Randphänomen. Entsprechend wichtig sei es, sich auch 2023 in Schaumburg an den Internationalen Wochen gegen Rassismus zu beteiligen, wie Pupalaigyte-Cerne, die Stadthäger Integrationsbeauftragte Britta Kunze und Jan Fischer, Ehrenamtskoordinator des Diakonischen Werkes der Landeskirche Schaumburg-Lippe im Pressegespräch ausführten. Diese stehen diesmal bundesweit unter dem Motto „Misch dich ein“.
Ziel sei es, die Gesellschaft für das Problem zu sensibilisieren und ihr Bewusstsein für diese Diskriminierung zu schärfen. Gleichzeitig solle eine positive Perspektive eingenommen werden, um für ein Zusammenleben in Offenheit und Toleranz hinzuarbeiten. Wichtig sei es zudem, die Betroffenen stärker in die Aktionen einzubinden. „Nicht über die Menschen, sondern mit den Menschen sprechen“, müsse das Motto lauten, so Britta Kunze.
In Schaumburg würden die Aktionen deutlich über den offiziellen Zeitraum der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ ausgedehnt, erklärten Jolanta Papailagyte-Cerne. Es sei wichtig, das ganze Jahr über auf die Problematik aufmerksam zu machen.
Bereits stattgefunden hat ein Empowerment-Workshop für Menschen, die Rassismus-Erfahrungen erlitten haben.
Am Dienstag, dem 21. März, findet im Begegnungsbüro der AWO in Stadthagen im Innovationspark Schaumburg an der Gubener Straße des Newroz-Neujahrs- und Frühlingsfest statt. Alle Interessierten sind ab 17 Uhr zum Besuch der Veranstaltung eingeladen, bei der es um Begegnung geht und sich die Möglichkeit zum Kennenlernen von Traditionen anderer Kulturen und Religionen ergibt.
Zu den weiteren Aktionen zählen en Austauschtreffen mit der Betroffenenberatungsstelle Niedersachsen, die Menschen unterstützt, die rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt ausgesetzt waren.
Für den Sommer ist eine Gesprächsrunde mit der Polizei Stadthagen unter der Überschrift „Gemeinsam gegen Rassismus“ vorgesehen, in der die Beamten den Austausch mit Vertretern verschiedener kultureller Gruppen suchen. Ziel ist es, das gegenseitige Verständnis zu verbessern und Vorbehalten abzubauen. Ein solcher Austausch soll voraussichtlich noch auf weitere Städte ausgedehnt werden.
Im Oktober soll die Ausstellung der Friedrich-Ebert-Stiftung „Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“, nach Schaumburg kommen. Hinzu kommt die Aktion „Photo-voice“ unter dem Motto „Wo finde ich in Schaumburg meinen Seelenfrieden“. Ebenso soll die Aktion Foto-Point „Mein Gesicht gegen Rassismus“ fortgesetzt werden.
Der TSV Eintracht Bückeberge hat eine Initiative gegen Rassismus und für Toleranz und Vielfalt eingeleitet, deren Ziel es ist, ein Bewusstsein für rassistisches oder diskriminierendes Verhalten zu entwickeln. Der Verein Rot-Weiß Stadthagen wird zudem sein Bemühen zur Integration von Menschen verschiedener Herkunft fortzusetzen.
Auskünfte zu den Aktionen erteilt die Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe unter integration@schaumburg.de oder 05721/703-3156. Wie immer organisiert die „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ in Schaumburg ein sehr breitgefächertes Bündnis rund um das Koordinierungsteam bestehend aus dem Diakonischen Werk der Landeskirche, den Integrationsbeauftragte von Stadthagen und Rinteln, dem Begegnungsbüro der AWO in Stadthagen sowie der Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe. Foto: bb