Fachkräftemangel macht Betrieben Sorgen | Schaumburger Wochenblatt

Der Fachkräftemangel sei derzeit die schwierigste Herausforderung für die heimische Wirtschaft, wie Martin Wrede, Leiter der Geschäftsstelle der IHK Hannover in Stadthagen, im Gespräch mit den SPD-Landtagsabgeordneten Jan-Philipp Beck und Grant Hendrik Tonne schilderte. Beide besuchten die IHK, um sich über die derzeitige wirtschaftliche Lage vor Ort zu informieren.

„Wir müssen leider feststellen, dass kaum noch geeignete Bewerbungen eingehen und dementsprechend auch oftmals sogar Ausbildungsplätze unbesetzt bleiben“, so Wrede zum Nachwuchsproblem. Die Gründe hierfür seien laut Wrede vielfältig, insbesondere sehe er aber die zunehmende Akademisierung von Berufsfeldern kritisch. Heutzutage gehe der Trend dazu, nach dem entsprechenden Schulabschluss ein Studium an einer Fachhochschule oder Universität anzustreben. „Es wird oftmals nicht erkannt, dass man auch über eine passende berufliche Ausbildung einen geeigneten Job finden kann und dort in der Regel vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten angeboten werden”, erklärte Wrede.
Die beiden Landtagsabgeordneten erfuhren in dem Gespräch ferner, dass für viele Betriebe die direkte Präsentation bei den jungen Menschen wichtig sei - ob in Form einer Berufs- und Ausbildungsmesse oder bei einem persönlichen Praktikum, so eine Pressemitteilung der Politiker. Beide hoben die Bedeutung von Praktika und anderen Möglichkeiten von Einblicken in den Betriebsalltag und die Berufswelt insgesamt hervor.
Ebenso bedeutend sei es, durch Qualifizierung und Weiterbildung die Potentiale aller Beschäftigten zu steigern. Wichtig sei zudem die Gewinnung von Arbeits- und Fachkräften aus dem Ausland. Hierfür müsse die Anerkennung ausländischer Ausbildungs- und Berufsabschlüsse erleichtert werden. Weitere Themen des Austauschs waren zudem die Notwendigkeit von Investitionen in die Infrastruktur, der Abbau von Bürokratie und beschleunigte Genehmigungsverfahren.