Auf einem ehemaligen Betriebsgelände in der Langen Straße 93 soll ein Neubauvorhaben verwirklicht werden (wir berichteten). Vorab hatte es eine Untersuchung auf mögliche Altlasten gegeben. Das Ergebnis liegt nun vor.
Untersucht wurde insbesondere auf Milzbranderreger, da auf dem Grundstück bis Mitte der 1930er Jahre eine Gerberei ansässig war, die eine Lederproduktion betrieb und tierische Häute/Felle verarbeitete. Es konnte nicht ausgeschlossen werden, dass resultierend aus dieser Nutzung in Teilbereichen eventuell Milzbrandsporen im Boden sind, die auch nach so langer Zeit noch lebensfähig und bei Kontakt gesundheitsschädlich sein könnten.
Um mögliche Altlasten auszuschließen, sind daher im März dieses Jahres auf dem Grundstück, insbesondere in den bestehenden Gebäuden, aber auch in den angrenzenden Bereichen des Grütte-Grabens und der Graben-Aue vorsorglich an insgesamt neun Stellen Bodenproben entnommen worden. Diese hat ein Labor auf möglicherweise vorhandene, krankheitserregende Milzbrandsporen mikrobiologisch untersucht. Das Gutachten liegt nunmehr vor und es ergeben sich keine Hinweise auf das Vorhandensein von Milzbrand.
Für das Bauantragsverfahren sind noch einige wenige Punkte zwischen dem Bauherrn, der Nordisbau GmbH aus Seelze, und der städtischen Bauordnung zu klären, teilt die Stadt weiter mit. Mit dem Ergebnis aus dem Gutachten herrscht jedoch Klarheit im sensiblen Bereich der Altlasten. Nach Klärung der noch offenen Punkte und einem zeitnahen Erhalt der Baugenehmigung strebt die Firma Nordis GmbH einen Projektstart Anfang 2024 an.
Entstehen soll an dieser Stelle ein Mehrfamilienhaus mit insgesamt 24 Wohneinheiten und zwei Büroflächen. Die 1-4-Zimmer Wohnungen würden sowohl barrierefrei als auch nach neuestem energetischen Standard geplant und sollen dadurch Menschen aller Altersgruppen ansprechen. Ein Teil des Strombedarfs würde über eine quartierseigene Photovoltaikanlage auf dem begrünten Flachdach gedeckt werden. Großzügige Balkone, ein kleiner Spielplatz sowie ein ansprechend begrünter Innenhof runden das Projekt ab. Das Bestandsgebäude muss für das Vorhaben abgerissen werden. Foto: privat