An mehreren Stationen im Wald wurden Themen wie Umwandlung von Nadelholzbeständen, Douglasien-Anbau, Harvester-Einsatz, Ausweisung von Habitatbaumgruppen oder auch die Holzernte in älteren Buchenbeständen erläutert. Dabei ließ sich nach Angaben der Veranstalter manches Vorurteil ausgeräumen. So zum Beispiel, dass der moderat gesteigerte Anbau der klimaresistenten Douglasie zu Lasten des Laubholzes erfolge. Das Gegenteil sei der Fall, eräuterten die Waldexperten: Der Anteil der Buche solle steigen, die Fichtenfläche werde sinken. Auch zur aktuellen Diskussion um die Nutzung alter Buchenwälder hielt Christian Boele-Keimer als Sachgebietsleiter Waldbau und Naturschutz beruhigende Daten bereit. Der Buchenanteil in Niedersachsen erhöhe sich kontinuierlich. Allein im Deister sei der Laubholzanteil in den 20 Jahren seit Einführung des „Löwe”-Programms im Landeswald (Langfristige ökologische Waldentwicklung) von 65 auf 73 Prozent gestiegen. Inzwischen seien 1070 Hektar der landeseigenen Forsten im Deister überwiegend durch Buchen überdeckt. Auf 16 Prozent des Buchenbstands findet keine forstwirtschaftliche Nutzung mehr statt: Die Flächen sind als Naturwäldern und Habitatbaumgruppen ausgewiesen.
Die Nabu-Vertreter sahen jedoch nicht nur die „heile Welt” in der Forst. An einem Waldbild ging es um Fahrspuren einer Holzrückemaschine, die an einem Einmündungstrichter am Hauptweg etwas tiefer geraten waren. Die Förster betonten jedoch, dass man sich stets bemühe, die Schäden so gering wie möglich zu halten.
An vielen Stellen gab es eine angeregte Diskussion, bei der zwar nicht immer Einigkeit erzielt, jedoch um Verständnis für die Position der jeweils anderen Seite geworben wurde. „Viele von uns haben den Wald heute mit ganz anderen Augen gesehen”, erklärte Hannelore Owens, Vorsitzende, des NABU-Stadtverbandes Barsinghausen, „eine solche Aktion sollte Schule machen und wiederholt werden”.
Den Nachmittag rundete Naturschutzförster Heiko Brede ab. Er berichtete von einem Forschungsprojekt über die Wildkatze im Deister, welches die Landesforsten gemeinsam mit der Region Hannover durchführen. Das Institut für Wildtierforschung der Tierärztlichen Hochschule Hannover hat hierzu Wildkatzen mit kleinen GPS Sendehalsbändern versehen, um unter anderem etwas über ihre Wanderbewegungen, bevorzugt genutzte Waldstrukturen, Ruheplätze und Jungenaufzucht zu erfahren. Foto: al/p