Wohnen in den Ortsteilen | Schaumburger Wochenblatt

Lange hat sich die Verwaltung bedeckt gehalten, was die Entwicklung neuer Baugebiete in den Ortsteilen anbelangt. Nun gibt es in Blumenau eine erste Einigung mit einem Entwicklungsträger.

Demnach schließt die Stadt mit der Wohnbauprojektentwicklungsgesellschaft Blumenau mbH eine Kooperationsvereinbarung, um auf dem Gelände der ehemaligen Hofstelle Klischat (Manhorner Straße 7) Wohngebäude zu errichten. Der Blick in die Vorlage der Verwaltung zeigt, dass schon längere Zeit verhandelt wird. So habe der langjährige Eigentümer der Hofstelle mit dem Hofladen „Gemüsescheune“ seine Grundstücksflächen bereits 2019 an die Wohnbauprojektentwicklungsgesellschaft Blumenau mbH veräußert. Diese plant nun, die Einzelhandelsnutzung auf dem Grundstück durch Wohnbebauung zu ersetzen. Eine Bauvoranfrage soll dann im vergangenen Jahr gestellt worden sein.

Das Thema Dorfentwicklung spielt ebenfalls eine Rolle. Hier winken Fördermittel des Amtes für regionale Landesentwicklung Leine-Weser im Rahmen des Projekts Dorferneuerung. Mit einem Bescheid wird in diesem Frühjahr gerechnet. Das Dorfentwicklungsprogramm unterstützt unter anderem die Schaffung von Gemeinschaftseinrichtungen, um einer Verödung durch den Verlust von Nahversorgern entgegenzuwirken. Deshalb soll mit der Kooperationsvereinbarung eine zentrale Fläche auf dem Plangebiet gesichert werden, um eine sinnvolle Nachnutzung der „Gemüsescheune Klischat“ zu ermöglichen.

Da die Entwicklungsgesellschaft nicht über die Expertise zur Umsetzung einer Gewerbe- oder Handelsnutzung verfügt, überlässt sie eine östliche Teilfläche des Grundstücks (circa 1.227 Quadratmeter) der Stadt. Die Stadt würde damit in die Lage versetzt, ihre städtebaulichen Ziele zur Aufrechterhaltung der Versorgungsstruktur in der Ortschaft Blumenau in eigener Zuständigkeit im Rahmen des Förderprojektes Dorfentwicklung/Dorferneuerung zu verfolgen. Die westliche Teilfläche (circa 5.236 Quadratmeter) käme dann für eine Wohnbebauung durch den Investor in Frage.

Die SPD-Ratsfraktion begrüßt das Vorhaben. ”Unser Ziel ist es, dass in dieser Wahlperiode neuer Wohnraum in den Ortsteilen geschaffen wird. Die Entwicklung der Hofstelle Klischat reiht sich in die Baugebiete in Steinhude ein. Insbesondere für die Ansiedlung von Mitarbeitern des neuen Airbus-Werkes dürfte dies interessant sein”, so der SPD-Fraktionsvorsitzende Martin Ehlerding. Blumenaus Ortsbürgermeister Frank Zülich (ebenfalls SPD) ergänzt. ”Wir Blumenauer verlieren mit der Gemüsescheune Klischat leider eine etablierte Möglichkeit der Nahversorgung, aber mit der Schaffung von dringend benötigtem Wohnraum erhält Blumenau auch die Chance, neue Einwohnerinnen und Einwohner zu bekommen. Das stärkt die Infrastruktur und die Vereine”, so Zülich.