Viele Ansätze, um Pflegeberuf attraktiver zu machen | Schaumburger Wochenblatt

Viele Ansätze, um Pflegeberuf attraktiver zu machen

Thomas Erbslöh, Minister Andreas Philippi, Jan-Philipp Beck und Bernd Hellmann beim Austausch zum Thema Fachkräftemangel in der Pflege. (Foto: bb)
Thomas Erbslöh, Minister Andreas Philippi, Jan-Philipp Beck und Bernd Hellmann beim Austausch zum Thema Fachkräftemangel in der Pflege. (Foto: bb)
Thomas Erbslöh, Minister Andreas Philippi, Jan-Philipp Beck und Bernd Hellmann beim Austausch zum Thema Fachkräftemangel in der Pflege. (Foto: bb)
Thomas Erbslöh, Minister Andreas Philippi, Jan-Philipp Beck und Bernd Hellmann beim Austausch zum Thema Fachkräftemangel in der Pflege. (Foto: bb)
Thomas Erbslöh, Minister Andreas Philippi, Jan-Philipp Beck und Bernd Hellmann beim Austausch zum Thema Fachkräftemangel in der Pflege. (Foto: bb)

Bei einer Besuchstour im Landkreis Schaumburg hat sich der Niedersächsische Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung Andreas Philippi (SPD) ausführlich mit dem Führungsteam der Diakonie Schaumburger Land gGmbH ausgetauscht. Philippi kündigte dabei unter anderem an, dass das Land in Zukunft das Vorhalten von Kurzzeitpflegeplätzen finanziell fördern werden. Themen waren zudem der Fachkräftemangel in der Branche und Möglichkeiten, die Beschäftigten durch Einsatz von digitalen Lösungen zu entlasten.

Beim Gespräch im Senioren-Quartier Josua Stegmann nahmen der Aufsichtsratsvorsitzende Bernd Hellmannn und Geschäftsführer Thomas Erbslöh die Ankündigung Philippis erfreut auf, dass das Land vorhabe, das Vorhalten von Kurzzeitpflegeplätzen zu fördern. Gern wolle die Diakonie Schaumburger Land gGmbH in dem Feld intensiver einsteigen. Das Vorhaben des Landes eröffne hier neue Möglichkeiten. Der Bedarf sei vorhanden, wie der Minister und das Team der Holding ausführten. Philippi erklärte, dass die Liegezeiten im Krankenhaus kürzer würden, anschließend die Kurzzeitpflege öfter in Anspruch genommen werde. Zudem sei sie ein wichtiges Instrument zur Entlastung von pflegenden Angehörigen.
Dies füge sich in den Ansatz des Landes, einen Schwerpunkt auf Pflege daheim zu legen. Dazu werde der Aufbau von ambulanten Pflegediensten zukünftig infrastrukturell gefördert werden, so der Minister, der auf Einladung des heimischen Landtagsabgeordneten Jan-Philipp Beck nach Schaumburg gekommen war.
Erfreulich sei auch der Ansatz des Landes, den Aufbau von Pflegekräftepools zu ermöglichen und finanziell zu unterstützen, so Hellmann und Erbslöh. Ein solches Vorhaben habe die gGmbH mit ihren vier Einzeleinrichtungen bereits ins Auge gefasst, so Erbslöh. Diese Mitarbeiter könnten so Lücken schließen, wenn diese beispielsweise durch Erkrankungen entstünden. Im vergangenen Jahr habe sich ein hoher Krankenstand von zeitweise 16 Prozent ergeben.
Durch eine Bezahlung über Tarif gelinge es in den Einrichtungen der Holding die Stellen zu besetzen und eine große Fluktuation zu vermeiden, wie das Team der Diakonie Schaumburger Land berichtete. Philippi unterstrich, dass sich die kirchennahe Einrichtung auf einem guten Weg befinde. Hohe Krankenstände seien im Nachgang der Corona-Krise vielerorts zu verzeichnen. Es zahle sich dauerhaft auch wirtschaftlich aus, den Mitarbeitern attraktive Arbeitsbedingungen zu bieten. Die Gesprächspartner waren sich einig, dass dazu nicht nur die Bezahlung beitrage. Ebenso wichtig seien verlässliche, gut organisierte Arbeitszeitmodelle. Erbslöh führte aus, dass man versuche, sich für die Vorstellung der Mitarbeiter möglichst offen zu zeigen. Grundsätzlich sei spürbar, dass das Land das Problem des Fachkräftemangels in der Pflege in den Blick genommen habe. „Wir werden gesehen“, so Erbslöh, die Landesebene leite ein Attraktivitätssteigerung des Pflegeberufes ein. Philippi wies auf den „10-Punkte-Plan für die Konzertierte Aktion Pflege Niedersachsen“, der neben vielem anderem auch einen Schwerpunkt bei der Digitalisierung und Entbürokratisierung setze. Digitale Lösungen im Bereich Spracherkennung könnten zum Beispiel für die Pflegekräfte Entlastung im Bereich der Dokumentation schaffen. Erbslöh unterstrich diesen Ansatz, die Diakonie erwäge unter anderem auch die Unterstützung der Pflegekräfte durch Robotertechnik. Die Entlastung durch die Technik müsse jedoch zu einer tatsächlichen Entlastung der Pflegekräfte und nicht zu einer Arbeitsverdichtung führen, so die Gesprächspartner.
Foto: bb


Bastian Borchers
Bastian Borchers

Redakteur Schaumburger Wochenblatt

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