Das Bückeburger Unternehmen EMB-Leuchten organisiert mit „Raum 3“ eine „etwas andere Pflegemesse“. Dabei werden am 18. und 19. September wegweisende Pflegelösungen anschaulich und „zum Anfassen“ präsentiert.
Das Geschäftsführer-Duo von „EMB-Leuchten“ Detlef und Dieter Meier, hat die zweitägige Messe initiiert, die in Bückeburg auf dem Unternehmensgelände (Steinberger Straße 13B) umfangreiche Informationen rund um das Thema Pflege vermitteln wird. Innovative Lösungen und Technologien können hier ausprobiert werden, inspirierende Fachvorträge kommen hinzu sowie die Möglichkeit zum intensiven Austausch (18. und 19. September, jeweils 9 Uhr bis 17 Uhr).
In einem Interview gab Detlef Meier dem Schaumburg Wochenblatt Einblick in die Tätigkeit von EMB-Leuchten sowie die Ausrichtung der Messe. Der erste Teil des Interviews:
Schaumburger Wochenblatt: EMB-Leuchten ist als inhabergeführtes Familienunternehmen seit 50 Jahren im Bereich Lichttechnik in Bückeburg tätig. Wo liegt heute der Schwerpunkt?
Detlef Meier: Schwerpunkt sind besonders Pflege- und Gesundheitseinrichtungen. Für diese bieten wir einen Rundum-Service beginnend bei der Bedarfsermittlung auf Grundlage der Lichtberechnung. Die entsprechenden technischen Parameter werden erhoben, ästhetische Gesichtspunkte berücksichtigt. Wir erstellen Konzepte und unterstützen so gestalterisch und lichttechnisch bei der Realisierung von Baumaßnahmen.
SW: Werden nur Neubauten ausgestattet?
Detlef Meier: Neubauten sind ein wichtiges Feld. Aber es besteht derzeit eine hohe Nachfrage im Bestand, hierauf habe wir uns auch spezialisiert. Eine Umstellung auf LED-Technik ist für die nächsten Jahre vorgeschrieben, hier besteht ein großer Renovierungsstau. Unsere funkbasierte, neuentwickelte Technologie verringert den Aufwand bei der Neugestaltung ganz erheblich. Kabellos und stromlos zu schalten, entfällt weitgehend das Verlegen von Kabeln mit dem Aufreißen von Wänden und allen seinen negativen Begleiterscheinungen.
SW: Immer wieder hören wir, dass auf Grund von Kostensteigerungen gerade stationäre Einrichtungen notwendige Maßnahmen zur Renovierung nicht durchführen. Können Sie das bestätigen?
Detlef Meier: Ja, das ist so. Hier spielen neben dem Fachkräftemangel die vielfältigen regulatorischen Auflagen eine Rolle. EMB nimmt hier aber auch die Rolle des Beraters ein, um den Partner bei der Einhaltung gesetzlicher Parameter zu unterstützen.
SW: Sie haben bereits mit Beginn der Corona Pandemie bespielhaft Raumszenarien für die Pflege mit modernster Technologie als Musterräume gestaltet. Was war Ihre Motivation hierzu?
Detlef Meier: Uns geht es darum, ganzheitliche Lösungen unter Mitwirkung fachlicher Partner für die stationäre Pflege umzusetzen. In drei exemplarischen Pflegezimmern stellen wir diese Lösungen vor. Wir haben diesem Konzept den Namen „Raum3“ gegeben. Dies dient einerseits der Entlastung der Pflegekräfte. Zweitens erhöht es die Sicherheit der zu Pflegenden, unter anderem im Feld der Sturzprophylaxe. Das Konzept gibt nun auch den Namen für die Messe.
SW: Inwieweit sind hier neue Technologien berücksichtigt?
Detlef Meier: Das ist nicht nur die Funktechnik, mit der Schalter für verschiedene Anwendungen an praktisch jedem Ort kabellos installiert werden können. Ein digitalisiertes Pflegebett hilft zum Beispiel dabei, das Wundliegen zu vermeiden. Ebenso registriert es, wenn der zu Pflegende in der Nacht das Bett verlässt und für längere Zeit nicht zurückkehrt. Dann ist ein Sturz zu befürchten und die Pflegekraft kann schauen, ob Unterstützung nötig ist. Lichtszenarien sorgen für Sicherheit, wenn zum Beispiel ein Mensch mit Pflegebedarf nachts das Badezimmer aufsucht. Bettleuchte, Orientierungsleuchte, Öffnen der Badezimmertür und das Einschalten der Beleuchtung dort werden mit einem einzigen Knopfdruck erledigt. Weiteres kommt hinzu.
Der zweite Teil des Interviews folgt in der Ausgabe der nächsten Woche. Hinzu kommt ein Bericht über ein Gespräch mit Dr. Thomas Hilse, Fachmann für den Bereich Personalentwicklung, -bindung und -findung in der Pflege.
Foto: privat