Einige Polizeidienststellen in der Polizeiinspektion Nienburg-Schaumburg haben eine Besonderheit; sie liegen an der Weser. Und das bedeutet auch, dass besondere Einsatzlagen zur Rettung von Menschen aus dem Fließgewässer geprobt werden sollten, um im Ernstfall gut gerüstet zu sein und Gefahren für sich selbst zu kennen und in Grenzen zu halten. Im Mittel fünf Kilometer pro Stunde ist die Geschwindigkeit der Weser und die erhöht sich mit steigendem Wasserstand. Bei solchen Geschwindigkeiten braucht man zur Rettung von Menschen aus dem Gewässer nicht nur eine ordentliche Schwimmfähigkeit, man braucht auch Kenntnisse über die Gefahren des Fließgewässers und wie man mit ihnen professionell umgeht. Und so sucht die Polizei Rinteln seit zehn Jahren die Unterstützung der Rettungsprofis im und am Wasser, nahm Kontakt mit der DLRG Ortsgruppe Rinteln auf und fand schnell Zustimmung für eine jährlich wiederkehrende gemeinsame Übungseinheit. Unter der Leitung von Lutz Hoppe und Jörg Balsmeyer übten die mehr als 20 Polizeibeamte aus verschiedenen Dienststellen des Landes Niedersachsen, wie man sich aus einem Klammergriff befreit, wie man an eine Person anschwimmt und auf welcher Seite es leichter ist, eine Person zu bergen und wo es schwierig ist. Abgesichert wurde die Übung von der Wasserschutzpolizei und die DLRG Vlotho, die eigene Übungsinhalte für sich mit Hilfe der in der Weser befindlichen Personen umsetzten. Unterstützung fand die Übung auch bei der neuen Dienststellenleiterin der Polizei Rinteln, Melanie Meinke. Die konnte zwar nicht selbst dabei sein, schaffte aber Möglichkeiten für ihre Mannschaft. Die Übungsinhalte waren bewusst einfach gehalten. Das Ziel der Übung war insbesondere, den teilnehmenden Kolleginnen und Kollegen die Angst vor der Weser zu nehmen, ohne dabei den Respekt vor den Gefahren zu verlieren. Die Übungserfahrungen: Die Schussweste trägt eher als dass sie hinderlich ist. Gegen den Strom schwimmen geht nicht. Schuhe ruhig anlassen und auf keinem Fall den Gürtel abmachen. Dann fällt nämlich die Hose runter. Bei der anschließenden Abschlussbesprechung fiel das Fazit der Teilnehmenden positiv aus: Die Handlungssicherheit konnte gesteigert werden!