Suchergebnisse (Weser) | Schaumburger Wochenblatt

Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer zeigte sich bei seinem Impulsvortrag als Verfechter umweltbewusster E-Antriebe auch bei Schiffen. (Foto: ste)

„Weserbund“ verabschiedet Memorandum für die Oberweser

Der wichtigste Satz im Oberweser-Memorandum 2024 lautet: „Die Bedeutung der Oberweser in der Region als sauberes Fließgewässer, als attraktives Ziel des Wassertourismus und als unverzichtbare Binnenwasserstraße für gewerbliche Schifffahrt gilt es zu sichern!“ Uwe Beckmeyer, Parlamentarischer Staatssekretär a.D. und Vorsitzender des Weserbund e.V., stellte beim „Wesertag 2024“ diesen Dreiklang an Forderungen in den Mittelpunkt der Ziele des Weserbund, der sich als Lobby der Weser sieht. Doch wie lässt sich das alles in Einklang bringen? Dazu waren beim Wesertag in Rinteln zahlreiche Akteure entlang der Weser nach Rinteln eingeladen, um bei Impulsvorträgen ihre Sicht auf die Weser als Bundeswasserstraße, als ökologischer Raum für Artenvielfalt, als Fluss mit Hochwassergefahren und Motor für wirtschaftliche und soziale Impulse für die Anrainer zu schildern. Was an Grundvoraussetzungen für die Binnenschifffahrt auf der Weser vorhanden sein muss, das schilderte Beckmeyer sehr eindringlich: „Verlässlichkeit für einen regelmäßigen Fahrplan der Frachtunternehmen, zuverlässig funktionierende Schleusen möglichst rund um die Uhr, ausreichend tiefe Fahrwege und der Erhalt der Binnenwasserstraße Weser auf ganzer Flusslänge: „Wer über das Blaue Band der Weser spricht, muss auch an die Binnenschifffahrt denken“, so Beckmeyer. Diese wirtschaftliche Lebensader brachte auch Rinteln einst Güter und Geld in die Stadt. Bürgermeisterin Andrea Lange sah in Rinteln einen sehr guten Ort für den Wesertag, zumal Rinteln Weihnachten 2023 nicht nur Stadt „an“ sondern „in“ der Weser gewesen sei. Regierungspräsident Mark Weinmeister aus Kassel ist zwar nicht direkter Weseranlieger, aber die Frage, wie viel Wasser die Edertalsperre über die Eder in die Fulda und somit auch in die Weser abgibt, bewegt viele Menschen in der Region mit ihren unterschiedlichen Interessen. Und die liegen nicht nur in der Frage, ob man den Pegelstand für die Binnenschifffahrt garantiere, sondern auch im Hochwasserschutz und in der Stromerzeugung. Staatsrat Kai Stührenberg aus Bremen sah das Spannungsfeld der Weser in ihrer ökologischen Funktion und der optimalen Nutzung durch die Binnenschifffahrt. Er hoffte darauf, dass das bereits lange anhaltende Verfahren zur Vertiefung der Weser noch vor seinem Ruhestand als erledigt angesehen werden könne und stellte fest: „Was die Infrastruktur angeht, wurden Jahrzehnte verschlafen; jetzt müssen wir investieren, sonst sind wir die Verlierer im internationalen Wettbewerb!“ Seine Forderung: Man müsse Schwerpunkte setzen und beispielsweise bei der Konkurrenz von Klimaschutz und Naturschutz Entscheidungen treffen, die einer Seite nicht gefallen. Anhaltender Beifall signalisierte Unterstützung für Stührenbergs Auffassung. Udo Sieversding ist Abteilungsleiter im Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen. Sein Interesse ende allerdings nicht in Minden am Hafen, wo durch die Weser und den Mittellandkanal ein reger Umschlag von Gütern stattfindet: „Da ist sogar noch Potenzial nach oben!“ Er sah in der Binnenschifffahrt Zukunftschancen für den Güterverkehr am Beispiel Wasserstofftransport, Transport von Amoniak, von CO2 zur Verpressung im Boden und in der Kreislaufwirtschaft. Allerdings: „Unsere Binnenhäfen haben einen enormen Investitionsbedarf und den Bund kümmern erst einmal nur die Seehäfen!“ Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer wohnt im Landkreis Holzminden und ist mit der Weser und ihren Problemen vertraut. Als echter „Motor“ für die Binnenschifffahrt outete sich Meyer zwar nicht, dennoch hält er Binnenschifffahrt für klimafreundlich und freute sich, dass er zusammen mit Ministerpräsident Stefan Weil die erste E-Fähre zwischen Norddeich und Norderney einweihen konnte. In solchen klimaneutralen Antriebsmethoden sah er auch die Zukunft der Binnenschifffahrt auf der Weser. Er sah Probleme in der Weser durch die starke Salzbelastung durch Kali & Salz sowie durch die durch Starkregenereignisse stark schwankenden Wasserstände. Es müsse eine Balance zwischen Nutzung und Schutz der Weser geben, so Meyer reichlich unbestimmt. Das Memorandum für die Oberweser ist eine Art Wunschliste, Willenserklärung des Weserbundes. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Die realen Chancen darauf, dass auf der Weser wieder wie früher die Frachtschiffe rauf und runter fahren, dürften marginal sein.
Ein starkes Team von Polizei und DLRG probt den Ernstfall eines Rettungseinsatzes in der Weser. (Foto: ste)

Respekt ja – Angst nein

Einige Polizeidienststellen in der Polizeiinspektion Nienburg-Schaumburg haben eine Besonderheit; sie liegen an der Weser. Und das bedeutet auch, dass besondere Einsatzlagen zur Rettung von Menschen aus dem Fließgewässer geprobt werden sollten, um im Ernstfall gut gerüstet zu sein und Gefahren für sich selbst zu kennen und in Grenzen zu halten. Im Mittel fünf Kilometer pro Stunde ist die Geschwindigkeit der Weser und die erhöht sich mit steigendem Wasserstand. Bei solchen Geschwindigkeiten braucht man zur Rettung von Menschen aus dem Gewässer nicht nur eine ordentliche Schwimmfähigkeit, man braucht auch Kenntnisse über die Gefahren des Fließgewässers und wie man mit ihnen professionell umgeht. Und so sucht die Polizei Rinteln seit zehn Jahren die Unterstützung der Rettungsprofis im und am Wasser, nahm Kontakt mit der DLRG Ortsgruppe Rinteln auf und fand schnell Zustimmung für eine jährlich wiederkehrende gemeinsame Übungseinheit. Unter der Leitung von Lutz Hoppe und Jörg Balsmeyer übten die mehr als 20 Polizeibeamte aus verschiedenen Dienststellen des Landes Niedersachsen, wie man sich aus einem Klammergriff befreit, wie man an eine Person anschwimmt und auf welcher Seite es leichter ist, eine Person zu bergen und wo es schwierig ist. Abgesichert wurde die Übung von der Wasserschutzpolizei und die DLRG Vlotho, die eigene Übungsinhalte für sich mit Hilfe der in der Weser befindlichen Personen umsetzten. Unterstützung fand die Übung auch bei der neuen Dienststellenleiterin der Polizei Rinteln, Melanie Meinke. Die konnte zwar nicht selbst dabei sein, schaffte aber Möglichkeiten für ihre Mannschaft. Die Übungsinhalte waren bewusst einfach gehalten. Das Ziel der Übung war insbesondere, den teilnehmenden Kolleginnen und Kollegen die Angst vor der Weser zu nehmen, ohne dabei den Respekt vor den Gefahren zu verlieren. Die Übungserfahrungen: Die Schussweste trägt eher als dass sie hinderlich ist. Gegen den Strom schwimmen geht nicht. Schuhe ruhig anlassen und auf keinem Fall den Gürtel abmachen. Dann fällt nämlich die Hose runter. Bei der anschließenden Abschlussbesprechung fiel das Fazit der Teilnehmenden positiv aus: Die Handlungssicherheit konnte gesteigert werden!
Die Unterstüzer der „Großen Weserrunde“ freuen sich über die geknackte „1.000er“ Grenze bei den Teilnehmenden. (Foto: ste)

Die „Große Weserrunde“ knackt die 1.000er-Grenze

Es ist ein Sport-Event, das aus dem Veranstaltungskalender der Stadt Rinteln nicht mehr wegzudenken ist. Die „Große Weserrunde“ mit Start und Ziel in Rinteln bietet Strecken von 80 bis 350 Kilometer an und Bürgermeisterin Andrea Lange, Stadtwerkechef Ulrich Karl und Matthias Gräbner vom Touristikverband Westliches Weserbergland (TWW) stellten jetzt die Eckpunkte des Sport-Großereignisses vor, das am 24. August in Rinteln startet. Bürgermeisterin Andrea Lange machte dabei sehr deutlich: „Rinteln hat diese Veranstaltung ins Herz geschlossen!“ Neu ist, dass alle Teilnehmenden eine Medaille erhalten für ihre Strecken. Einen echten Aufwärtsschwung erlebte die Veranstaltung durch das Angebot der „kleinen Strecke“ von 80 Kilometern. Das ermöglicht auch Teilnehmenden mit E-Bikes auf die Strecke zu gehen. Stolz verwies Matthias Gräbner darauf, dass die 1.000er-Grenze geknackt werden konnte. Bei 1.200 sei aber vorerst der Deckel drauf, so Gräbner. 20 Partner unterstützen diese Veranstaltung (www.weserrunde.de) und ein Grund, warum man sich in Rinteln auch so über diesen Radmarathon freut, ist, dass viele Teilnehmer das Sportevent auch für einen Wochenendausflug in die Weserstadt nutzen. Ganz neu im Unterstützerteam ist der ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt, der mit einer mobilen Fahrradreparatur Hilfe bei Pannen bieten möchte; quasi „Gelbe Engel“ für Fahrräder. Alexandra Kruse vom ADAC stellte auch die neue Servicestation am Freibad vor, die mit Werkzeug so ausgestattet ist, dass kleinere Reparaturen vor Ort erledigt werden können. Stadtwerkechef Ulrich Karl kündigte an, dass die Stadtwerke nicht nur am Start und Ziel mit Mitarbeitenden für den reibungslosen Ablauf sorgen werden, sondern auch mit zehn Fahrern im Feld vertreten sind. Wie aufwendig eine solche Veranstaltung allein in der Vorbereitung ist, stellte Matthias Gräbner heraus. Die Strecken gehen über drei Bundesländer von Porta Westfalica bis nach Hann. Münen und die „Große Weserrunde“ ist ausdrücklich keine Rennveranstaltung, sondern eine Langstreckenfahrt. Die Fahrt ist Teil des BDR-Radkalenders und dort können Teilnehmer auch Punkte sammeln über eine neue und dafür eingerichtete App. Um 5 Uhr morgens starten die ersten Teilnehmer auf die 350 Kilometer-Runde, und dafür haben sich schon 150 Sportler angemeldet.
Mit dabei auch die Gruppe „Independent” aus Hess. Oldendorf mit Popkantor Marco Knichala (2.v.r.).  (Foto: ste)

20 Bands beim Bandfestival „Soul Place”am Weseranger

Es soll ein großartiges Festival werden, dass am 17. und 18. Mai am Weseranger ausgerichtet wird und zu dem rund 20 Bands und Gruppen popularer Kirchenmusik auf der Bühne stehen werden. Sie werden das Publikum mit einer bunten Vielfalt aus Rock, Pop, Folk und Hits aus den 1960er bis 1980er Jahren begeistern. Dabei sind auch klassische und moderne Kirchenbands und als Organisator und Popkantor des Kirchenkreises Grafschaft Schaumburg freut sich Marco Knichala auf Bands aus der Region, aber auch aus Formationen von Musikern aus Hannover oder Verden. Von dort kommt beispielsweise Micha Keding, der dort in der Kirchengemeinde als Popkantor tätig ist und sein Pendant aus Hannover, Til von Dombois, ist der Popkantor der Landeskirche und er kommt ebenfalls mit einer Band nach Rinteln. Wer allerdings meint, es sei ein Kirchenmusikfestival, der ist schief gewickelt. Zahlreiche Bands aus dem Nicht-Kirchenbereich sind dabei, unter anderem die in Rinteln bekannte und beliebte Band „Simca” oder „Prime Time”, die beide am Freitag spielen werden. Und auch die kirchlichen Formationen werden ihre Vielfalt der musikalischen Interpretationen zeigen. Nach einem kurzen Impuls von Superintendent Christian Schefe startet die Veranstaltung am Freitag gegen 19.30 Uhr und bis 23.3 Uhr kann dann kräftig mit insgesamt fünf Bands gefeiert werden. Am Samstag ist dann Start um 10 Uhr und der Tag wird lang. Bis 23.30 Uhr geben sich die Bands auf der Bühne die Klinke in die Hand. Mit dabei dann auch die Big-Band der Musikschule Schaumburg und ab 15.30 Uhr gibt es noch ein großes Kinderprogramm mit Daniela Brinkmann und Marco Knichala nach dem Motto „Kinderquatsch mit Michael” für Kinder ab drei Jahren. Ein echtes Highlight dürfte die Band „Loony bin Silence” mit ihren Rock-Cover-Songs der 1980er Jahre werden. Der Festplatz ist natürlich auch mit einem Cocktailwagen der „Bodega” und einem Getränkewagen des „Weserdorf” bestückt sowie mit einer Grillbude. Unterstützt wird das Festival von der Kulturstiftung Schaumburg, der Schaumburger Landschaft sowie der Bürgerstiftung Schaumburg. Die Organisatoren hoffen auf viele Besucher die mitsingen, tanzen, feiern und es sich einfach gut gehen lassen. Am Sonntag, 19. Mai, ist dann um 11 Uhr ein Open-Air-Gottesdienst mit Liveband auf dem Weseranger. Der Eintritt ist frei!
Auch ohne Warnschild wäre der hohe Wasserstand der Weser deutlich erkennbar.  (Foto: ssw)

Rasanter Pegel-Anstieg der Weser

Die Weser ist wieder in aller Munde. Die Pegel stiegen innerhalb einer Woche um mehr als zwei Meter und insbesondere die Nacht von Freitag auf Samstag brachte ein kräftiges Plus, so dass bereits wieder die Hartlerstraße und die Dankerser Straße gesperrt werden mussten. Der derzeit aktuelle Wasserstand liegt bei etwas über 5,50 Meter und schaut man sich die weseraufwärts liegenden Pegelstände in Hann. Münden und Höxter an, so steigt die Weser auch weiterhin an. Glaubt man den Prognosen des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Weser (WSV), dann kommt auf Rinteln ein Pegelstand von etwa 5,90 Meter zu, der sich in Folge – abhängig vom Wetter – allerdings auch wieder schnell abflacht. Anders als beim Weihnachtshochwasser im vergangenen Jahr, als die 6,65 Meter längere Zeit anhielten. Positiv ist, dass an der Edertalsperre zusätzlicher Hochwasserschutzraum geschaffen wurde, so dass die Abgabemenge der Edertalsperre nach derzeitigen Planungen bei 20 Kubikmeter pro Sekunde gering gehalten werden kann. Auch die Diemeltalsperre wird mit acht Kubikmeter pro Sekunde nur eine kleine Menge Wasser abgeben müssen. Für Rinteln wird der höchste Stand derzeit für Montag vorausgesagt. Das SW fragte nach bei Doktorsee-Geschäftsführer Uwe Deppe, ob er für den Doktorsee nach derzeitigen Prognosen eine Gefahr der Überflutung sieht. Deppe ist zuversichtlich, dass das Hochwasser diesmal nicht den See volllaufen lässt. Das wäre auch eine Katastrophe, denn gerade sind die Arbeiten in vollem Gang, um die Schäden des Weihnachtshochwassers zu beseitigen. Auch Arif Sanal von der „Bodega Beach“ ist zuversichtlich und hofft, dass das Wasser schnell wieder zurückgeht. Auch bei ihm ist der Schaden vom Dezemberhochwasser groß: „Aber die Elektrik ist schon kaputt, mehr geht nicht!“ Nach der Flutwelle wird er wieder mit Hochdruck daran gehen, die Beach wieder fit für die Saison zu bekommen. Für Rinteln ist bereits wieder die Hochwasser-Warnstufe zwei ausgerufen worden (ab 500 Zentimeter Wasserstand) und auch die Stufe drei ist realistisch, denn die wird ab 5,60 Meter aufgerufen. Feuerwehren und THW stehen in Bereitschaft und auch die Stadt Rinteln ist vorbereitet und hat bereits mit ihren Krisenstab im Dezember gute Erfahrungen gemacht. Auf www.pegelonline.nlwkn.niedersachsen.de oder www.elwis.de kann man sich die Pegelstände der Weser ganz aktuell anschauen. Die Prognosen sind unter pss.wsv.de abrufbar.
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