Schieben statt fahren: Das sollten derzeit Radfahrer beherzigen, die über die Nordrehrbrücke wollen. Dort hängen in beiden Richtungen neuerdings Schilder mit der Aufschrift „Radfahrer absteigen”. Das verwundert, ist die Brücke doch Teil jener Leuchtturmtrasse, die von der Stadt als schnelle Verbindung zwischen Steinhude und der Kernstadt beworben wird. Die Brücke überspannt die künftige Nordumgehung und ist seit Oktober 2023 für Radfahrer und Fußgänger freigegeben. Sie ist Teil der Radvorrangroute, für die es zuletzt auch den Verkehrswendepreis der Allianz pro Schiene gab, weil dort Pendler zwischen Steinhude und Wunstorf mit Fahrrad und Tempo 20 bis 25 km/h zügig zum Bahnhof fahren können. Die Strecke habe Vorbildcharakter, so das Urteil.
Kritikern ist die Brücke mit einer Breite von 2,50 Metern hingegen zu schmal. Behalten diese Stimmen nun recht und Fahrradfahrer sollten lieber nicht über das Bauwerk fahren? Nein. Die Verwaltung erklärt auf Nachfrage, dass sich an den Übergängen zwischen Brückenbauwerk und den asphaltierten Rampen eine Kante gebildet habe, die inzwischen so spürbar und damit auffällig ist, dass ein Hinweis sowie eine bauliche Nachbesserung erforderlich sind. Den Versatz wieder auszugleichen, sei keine große Sache, so die Stadt, aber wann das erfolgt, könne man noch nicht sagen. Die Schilder sorgen jedenfalls für Verwirrung, möglicherweise wäre ja auch ein anderer Hinweis besser gewesen.
Inklusive der Rampen ist die Nordrehrbrücke insgesamt etwa 250 Meter lang, hat eine Breite von 3 Metern auf den Rampen und 2,50 Meter zwischen den Brückenkappen. Der Neubau der Brücke kostete insgesamt rund 1,4 Millionen Euro. Diese wurden zu 90 Prozent über Fördermittel gedeckt.