„Krisen bewältigen und die Zukunft gestalten“ | Schaumburger Wochenblatt

„Krisen bewältigen und die Zukunft gestalten“

Landrat Jörg Farr betont, dass die derzeitigen Krisen viele Belastungen für die Bürger mit sich bringen. Er ruft dazu auf, trotz der schwierigen Lage nicht die Zuversicht zu verlieren. (Foto: ab)
Landrat Jörg Farr betont, dass die derzeitigen Krisen viele Belastungen für die Bürger mit sich bringen. Er ruft dazu auf, trotz der schwierigen Lage nicht die Zuversicht zu verlieren. (Foto: ab)
Landrat Jörg Farr betont, dass die derzeitigen Krisen viele Belastungen für die Bürger mit sich bringen. Er ruft dazu auf, trotz der schwierigen Lage nicht die Zuversicht zu verlieren. (Foto: ab)
Landrat Jörg Farr betont, dass die derzeitigen Krisen viele Belastungen für die Bürger mit sich bringen. Er ruft dazu auf, trotz der schwierigen Lage nicht die Zuversicht zu verlieren. (Foto: ab)
Landrat Jörg Farr betont, dass die derzeitigen Krisen viele Belastungen für die Bürger mit sich bringen. Er ruft dazu auf, trotz der schwierigen Lage nicht die Zuversicht zu verlieren. (Foto: ab)

Der Krieg in der Ukraine habe das Jahr 2022 überschattet, so Farr. „Es macht uns fassungslos zu sehen, wie Bomben auf Wohngebäude, Krankenhäuser und Schulen fallen und flächendeckend lebenswichtige Infrastruktur wie zum Beispiel zur Wasser- und Stromversorgung zerstört wird.“ Von den seit Beginn des Krieges am 24. Februar fliehenden Menschen, seien rund 2400 auch in Schaumburg angekommen. Überwiegend seien es Frauen und Kinder, die hier Schutz suchen. „Von Beginn an hat es eine außerordentliche Hilfsbereitschaft für die Ankommenden gegeben“, betonte der Landrat. Viele Ehrenamtliche hätten sich in den Ortschaften Schaumburgs um die vorübergehende Unterbringung und Verpflegung gekümmert und ebenso für persönliche Hilfen und Zuwendung gesorgt. Aber auch aus anderen Regionen der Welt kämen Flüchtlinge nach Schaumburg, zum Beispiel aus Syrien, Afghanistan und dem Iran. „Als Landkreis haben wir mittlerweile fünf große Gemeinschaftsunterkünfte hergerichtet und 360 Wohnungen belegt“, wie Farr betonte. Er spreche den vielen Helfern seinen herzlichen Dank aus, die sich für die Menschen engagiert hätten.

„Schwierige Zeit für alle“:
Noch immer seien die Auswirkungen der Corona-Krise zu spüren, der Ukraine-Krieg komme hinzu. Mit weitreichenden Folgen von gestörten Lieferketten bis hin zur Energieknappheit. „Das ist eine schwierige Zeit für alle“, betonte Farr. Energiepreise und Inflation würden viele Haushalte auch im Landkreis vor große Herausforderungen stellen. „Es wird wichtig sein, dass Bund und Land weiterhin Entlastungs- und Unterstützungsleistungen auf den Weg bringen für in Not geratene Menschen, die die Situation nicht ohne Hilfe bewältigen können“.
Angesichts der krisenhaften Lage sei klar, dass Zivil- und Katastrophenschutz wieder gestärkt werden müssten, um für Notfälle vorbereitet zu sein. Der Landkreis stehe im ständigen Austausch mit den Hilfs- und Rettungsorganisationen, den Energieversorgern und den Gemeinden, um für schwierige Lagen gewappnet zu sein. Daneben sei es natürlich für jeden Einzelnen sinnvoll, vorbereitet zu sein. „Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat auf seiner Internetseite gute Hinweise", so Landrat Farr.
Andere Herausforderungen lägen in klimatischen Veränderungen, die einerseits zu langanhaltender Trockenheit mit der Gefahr von Wald- und Flächenbränden führen könnten, andererseits müsse jedoch auch mit vermehrten Starkregenereignissen und Überschwemmungen gerechnet werden. Dies stelle die Hilfs- und Rettungsorganisationen vor neue Herausforderungen. Farr erinnerte an den Einsatz der Kreisfeuerwehrbereitschaften in der sächsischen Schweiz. Für die sehr anstrengenden Löscharbeiten in unwegsamem Gelände sei den Schaumburger Feuerwehrleuten herzlich Dank zu sagen.
„Langfristige Entwicklung Schaumburgs vorantreiben“:
Wichtig sei es, über der Krisenbewältigung nicht die langfristige Entwicklung des Landkreises und der Städte und Gemeinden aus dem Blick zu verlieren. Einen zusätzlichen Anstoß setze hier die Aufnahme in das Programm „Zukunftsregionen“. Dieses biete Möglichkeiten, die Zusammenarbeit mit den Nachbar-Landkreisen zum Beispiel in der Regionalentwicklung, der Wirtschaftsförderung, der Kreislaufwirtschaft und im Klimaschutz zu vertiefen. Zuversichtlich dürfe man auch in Bezug auf die Bewerbung für die nächste Leader-Förderperiode sein. Das Programm verhelfe vielen Projekten in den Schaumburger Städten und Dörfern zur Umsetzung.
Weiterhin werde es gelten, den Planungsprozess von Bundesverkehrsministerium und Bahn zur Frage des Ausbaus der Verbindung zwischen Bielefeld und Hannover intensiv zu begleiten. 2023 würden erste Trassenvarianten auf den Tisch kommen, die in ihren Auswirkungen auf den Landkreis kritisch zu prüfen seien. „Nach wie vor setzen wir uns für den Ausbau der Bestandsstrecke ein“, betonte Farr.
Sehr erfreulich sei, dass mit dem Spatenstich der Start für die eigentliche Bauphase zur Erweiterung der Feuerwehrtechnischen Zentrale gesetzt sei. „Dies wird ein entscheidender Schritt zur Verbesserung von Unterstell-, Schulungs-, und Übungsmöglichkeiten sein und den Standort technisch auf den neuesten Stand bringen.“
Nach rund einjährigem Betrieb der neu errichteten Integrierten Gesamtschule in Rinteln würden die Rückmeldungen aus der Schule zeigen, dass die Konzeption für den Bau die richtige gewesen sei. „Darüber hinaus hat mich der Gewinn des niedersächsischen Holzpreises sehr gefreut“, so Farr.
Mit der neu gegründeten Energieagentur Schaumburg würden die Aktivitäten im Klimaschutz verstetigt und ausgeweitet. Dieser Schwerpunkt gewinne noch größeres Gewicht. Ein Thema beispielsweise sei die Beratung zur Energieeffizienz und zu erneuerbaren Energien bei der Planung neuer Baugebiete.
Trotz der Belastungen sei es wichtig, so Landrat Farr, die Zuversicht nicht zu verlieren. „Die Vergangenheit und die bewältigten Krisen haben gezeigt, dass durch gesellschaftlichen Zusammenhalt auch schwere Herausforderungen gemeistert werden können. Mit dieser Überzeugung wünsche ich Ihnen auch im Namen des Kreistages einen guten Start in das neue Jahr.“

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