Katholische Kirche möchte Pfarrheim an Gemeinde verkaufen | Schaumburger Wochenblatt

Katholische Kirche möchte Pfarrheim an Gemeinde verkaufen

Das Pfarrheim (re.) soll an die politische Gemeinde verkauft werden. (Foto: gk)
Das Pfarrheim (re.) soll an die politische Gemeinde verkauft werden. (Foto: gk)
Das Pfarrheim (re.) soll an die politische Gemeinde verkauft werden. (Foto: gk)
Das Pfarrheim (re.) soll an die politische Gemeinde verkauft werden. (Foto: gk)
Das Pfarrheim (re.) soll an die politische Gemeinde verkauft werden. (Foto: gk)

„Das Pfarrheim, aber nicht die Kirche und auch nicht das Pfarrhaus, soll der politischen Gemeinde übergeben werden“, erklärt Pfarrer Markus Grabowski, der zuständige Gemeindeleiter des Kirchenstandortes St. Petrus Canisius-Hohnhorst in Hohnhorst, gegenüber dieser Zeitung. Zu diesem Entschluss sei man innerhalb einer Gemeindeversammlung am Ort gekommen. Der Hintergrund ist, dass alle drei Immobilien vor Ort – Kirche, Pfarrhaus und Pfarrheim – aus finanzieller Sicht so nicht gehalten werden können. Und nicht nur dort: Das gesamte katholische Bistum Hildesheim steht im Immobilienprozess um zu klären, welche Immobilien gehalten werden können und welche nicht.

Die Versammlungsteilnehmer hätten sich mit dieser Planung angefreundet. Eine entsprechende Anfrage, ob die politische Gemeinde dieses Gebäude übernehmen könnte, hätte die Gemeinde gegenüber der Kommune schon länger gestellt. Auch Bürgermeister Cord Lattwesen ist die Anfrage bekannt. Nach der Versammlung habe man ein kleines Immobilienteam vor Ort gebildet, „dass das Thema im Kirchenvorstand vorgetragen hat“, so der Pfarrer. „Der Kirchenvorstand hat vorletzte Woche bestätigt, dass wir zum Ende dieses Jahres das Pfarrheim der politischen Gemeinde übergeben möchten.“

Das heißt, es werden Gespräche geführt, zu welchem Preis usw. das Gebäude von der politischen Gemeinde gekauft werden könne. „Das Gebäude soll ganz verkauft werden“, betont Grabowski, „aber mit der Option, dass wir als katholische Kirchengemeinde mit einem Vertrag dabeibleiben, um dann einen großen Raum in diesem Gebäude zu bestimmten Anlässen nutzen zu können.“ Das Pfarrhaus und die Kirche blieben von den augenblicklichen Planungen völlig unberührt. „Natürlich stellt sich die Frage, wie kann nach dem Verkauf in Hohnhorst weiterhin Gemeindeleben stattfinden? Daher ist das Nutzen des großen Raumes das eine, aber wir brauchen vielleicht noch etwas anderes.“

Aber nicht nur in Hohnhorst werden die Immobilienüberlegungen starten, betonte der Gemeindeleiter, der für alle vier Kirchenorte der Bad Nenndorfer Kirchengemeinde zuständig ist und seinen Amtssitz in Stadthagen hat. Grabowski: „Wir werden in der gesamten Pfarrei damit starten, alle vier Kirchorte der Pfarrei werden unter die Lupe genommen. Es wird geprüft, welche Gebäude zukünftig erhalten werden und welche nicht mehr. Es wird also auch in Hohnhorst hinterfragt, was ist lebendig, was wollen wir halten und was nicht mehr. Entsprechend wird man überlegen, wie kann das mit der Kirche und mit dem Pfarrhaus in Hohnhorst weitergehen.“ In den anderen Teilgemeinden neben Hohnhorst ebenso: in Bad Nenndorf, Lauenau und Rodenberg. Die Kirchenstandorte sollen daraufhin betrachtet werden, was die Glaubenssubstanz betrifft. „Denn es geht nicht darum, dass wir Gebäude erhalten, sondern dass wir den Glauben, das Gemeindeleben erhalten. Es wird also im Immobilienprozess über zwei Jahre geschaut, was können wir erhalten, was hat Substanz, was ist zukunftsfähig und was nicht. Und dann entscheiden wir gemeinsam vor Ort mit dem Bistum Hildesheim, was bleibt, was nicht.“


Winfried Gburek
Winfried Gburek

Freier Redakteur Schaumburger Wochenblatt

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