Schnee und Eis sind in der Vorstellung der meisten Menschen untrennbar mit Hunde-Schlittenfahrten verbunden. Doch in der Praxis müssen diese winterlichen Bedingungen nicht immer gegeben sein, um mit den Huskys durch die Natur zu gleiten. Anstelle von traditionellen Schlitten kommen einfach Wagen mit Rädern zum Einsatz. So finden auch in Deutschland immer mehr Abenteuerlustige ihren Weg in die Welt des Hundeschlittenfahrens.

Im Landkreis Schaumburg hat sich Martin Jahn mit seinen Huskys diesem einzigartigen Erlebnis verschrieben. Gemeinsam mit seiner Partnerin Mareike Sonnenschein leitet er die „Husky Abenteuerfahrten Schaumburg“. Ihre Aktivitäten wurden bereits in einer Sat-1-Reportage vorgestellt und in zahlreichen Zeitungs-Artikeln dokumentiert. Ihr Rudel besteht aktuell aus 28 Huskys, wobei bei ihren Fahrten bis zu zehn Tiere gleichzeitig vorn am Wagen eingespannt werden könnten. Die beiden ziehen es vor, ihre vierbeinigen Begleiter bei frostigen Temperaturen zu führen, aber man kann auch bei dem gemäßigten Winter, wie wir ihn aktuell haben, losfahren. Solange das Thermometer nicht über die Marke von zehn Grad Celsius klettert, sind die Hunde unermüdlich unterwegs – und das auch mit Gästen.

Auf Streifzügen durch die Natur

Die Touren finden vor allem abseits der asphaltierten Straßen statt. Die beiden Abenteuerführer bevorzugen ruhige Feldwege, um eine unvergessliche Fahrt anbieten zu können. Besonders rund um den Mittellandkanal gibt es da schöne Strecken. Das Befahren von Freiflächen ist aus Naturschutzgründen nicht erlaubt.

Den Gästen wird auf besondere Weise die beeindruckende Kraft und Ausdauer der Huskys nähergebracht, und das nicht nur während der Touren, sondern auch durch die Geschichten, die Jahn und Sonnenschein zu erzählen haben.

Die „Husky Abenteuerfahrten Schaumburg“ sind in erster Linie ein Projekt, dass auf die Hunde zugeschnitten ist und ihren Bewegungsdrang stillt. Dazu macht Jahn mit seiner Partnerin aber auch seit Jahren vielen Menschen nicht nur aus Schaumburg eine unglaubliche Freude, wenn sie gemeinsam zu einer Husky-Tour aufbrechen. Während der Saison stehen die beiden fast täglich im Einsatz, die Gäste müssen sich jedoch auf einen gewissen körperlichen Einsatz einstellen. „Unsere Huskys haben einen natürlichen Bewegungsdrang, den man so nicht von anderen Hunderassen kennt“, erklärt Jahn. In der Regel ziehen die Huskys drei Personen – zwei Gäste und den Wagenführer – durch die Natur. Dabei können sie theoretisch Geschwindigkeiten von bis zu 40 km/h erreichen. Doch keine Angst, ganz so wild geht es normal nicht zu, sie bewegen sich in einem entspannteren Tempo während der rund zweistündigen Fahrten.

Mehr als ein Hobby

Wie kam Martin Jahn eigentlich zu seinem aufregenden Hobby, das heute eigentlich sehr viel mehr als das ist? „Wahrscheinlich habe ich als Kind zu viel 'Wolfsblut' von Jack London im Fernsehen gesehen“, schmunzelt er. „Oder es liegt daran, dass ich als Junge viel Zeit mit dem Jagdhund meines Vaters verbracht habe. Manchmal habe ich sogar in seiner Hundehütte geschlafen.“ Diese Erinnerungen haben ihn geprägt und ihm den Weg in die Welt der Huskys geebnet - später fand er dann Gleichgesinnte. Heute begeistert er nicht nur sich selbst, sondern auch zahlreiche Gäste für das Abenteuer Schlittenfahren. Die Begegnungen mit seinen Fahrgästen sind dabei bunt gemischt. Der Älteste, der sich zu ihm auf den Wagen gesetzt hat, war schon weit über 90 Jahre. Oft geht es darum, Herzenswünsche und manchmal leider auch „letzte Wünsche” so zu erfüllen, fügt Jahn hinzu. Die Motivationen sind da breit gefächert und jeder geht nach dem Ausflug mit einer tollen Erinnerung nach Hause.

Wer mehr über die Ausflüge mit dem Husky-Rudel erfahren möchte, findet auf der Website www.husky-abenteuerfahrten-schaumburg.de weitere Informationen. Dort kann man sich übrigens auch Fahrten planen und dazu toll gestaltete Gutscheine bestellen, die per Post zugesendet werden.