Hoher Belastungsgrad bei Einsatzkräften der Feuerwehr | Schaumburger Wochenblatt

Hoher Belastungsgrad bei Einsatzkräften der Feuerwehr

Mit Musik, Lichtorgel, Goldregen und Blaulicht wurde das neue Fahrzeug von der Versammlung begrüßt (Foto: gk)
Mit Musik, Lichtorgel, Goldregen und Blaulicht wurde das neue Fahrzeug von der Versammlung begrüßt (Foto: gk)
Mit Musik, Lichtorgel, Goldregen und Blaulicht wurde das neue Fahrzeug von der Versammlung begrüßt (Foto: gk)
Mit Musik, Lichtorgel, Goldregen und Blaulicht wurde das neue Fahrzeug von der Versammlung begrüßt (Foto: gk)
Mit Musik, Lichtorgel, Goldregen und Blaulicht wurde das neue Fahrzeug von der Versammlung begrüßt (Foto: gk)

Zu einem stimmungsvollen Festsaal verwandelten die Feuerwehrmitglieder die Fahrzeugstellflächen im Feuerwehrgerätehaus in Bad Nenndorf. Aktive und fördernde Mitglieder sowie zahlreiche Ehrengäste kamen, um in einer vierstündigen Jahreshauptversammlung die Leistungen und Herausforderungen des vergangenen Jahres zu würdigen, verdiente Mitglieder zu ehren, Aktive zu befördern, ein neues Fahrzeug für die Einsätze zu übernehmen und im Anschluss mit einem gemeinsamen Essen und gemütlichen Beisammensein das vergangene Jahr ausklingen zu lassen und das neue einzuleiten.

Die zahlreichen Berichte trugen nicht nur Zahlen für die Statistik in die Öffentlichkeit, sondern brachten immer wieder die dahinterstehenden Belastungen und Leistungen der Feuerwehrfrauen und -männer zum Ausdruck. So berichtete der stellvertretende Zugführer Philipp Pijl über das Einsatzgeschehen. Im Jahr 2023 rückte die Bad Nenndorfer Feuerwehr demnach insgesamt zu 170 Einsätzen aus, davon 63 Brandeinsätze, 94 technische Hilfeleistungen und – zu 13 Fehlalarmen. „Im Rahmen dieser Einsätze konnten 23 Personen gerettet werden.“ Insgesamt leisteten die ehrenamtlichen Einsatzkräfte rund 4.400 Einsatzstunden.

Ortsbrandmeister Philipp Brendel berichtete hierbei von den allgemeinen Aktivitäten der Feuerwehr, die neben den Einsätzen auch die Pflege der Kameradschaft, die Öffentlichkeitsarbeit und den Austausch mit der Politik umfassten. Kritisch ging er hierbei auf den geplanten Umbau der Bahnhofstraße zur Fahrradstraße ein, „der die Anfahrt zum Feuerwehrhaus und Einsatzfahrten negativ beeinträchtigen könnte“, wie er sagte. Hierzu werde es Gespräche mit dem Samtgemeindedirektor geben, kündigte er gleichfalls an, was dieser umgehend bestätigte und seine Gesprächsbereitschaft unterstrich. Besonders betonte er die dringende Erfordernis einer Aufwertung des Ehrenamtes in der Feuerwehr. Es sei eben nicht selbstverständlich, die Familie an Wochentagen und über das Wochenende alleine zu lassen, um Menschen in Not zu helfen. Daher hat die Feuerwehr eine ganz besondere Anerkennung verdient. „Der Dienst an der Gesellschaft müsse endlich angemessen gewürdigt werden, sowohl durch Bundes- und Landespolitik als auch auf örtlicher Ebene. Denkbar seien hier Maßnahmen wie zusätzliche Rentenpunkte, kostenloser Zugang zu Fitnessstudios oder weitgreifende Aufwandsentschädigungen.“ „Sie leisten ein hervorragendes ehrenamtliches Engagement“, bestätigte die stellvertretende Landrätin Petra Ritter in ihrem Grußwort.

Der stellvertretende Ortsbrandmeister Thomas Hoffmeister berichtete zum Thema Technik und informierte über die Beschaffung von Einsatzmitteln und Fahrzeugen. Er freute sich, dass im Dezember 2023 ein neuer Gerätewagen Logistik 2 (GW-L2) an die Feuerwehr Bad Nenndorf ausgeliefert wurde, der im Anschluss an die Versammlung offiziell und feierlich, durch Samtgemeindebürgermeister Mike Schmidt und den Gemeindebrandmeister Paul Dylla, an die Ortsfeuerwehr Bad Nenndorf übergeben wurde. Ein neues Löschgruppenfahrzeug befindet sich derzeit in der Beschaffung, dass das alte Löschfahrzeug ersetzen soll.

Als Zugführer berichtete Jan Janssen über die Ausbildungstätigkeiten in der Ortsfeuerwehr, bei der Kreisfeuerwehr und am Niedersächsischen Landesamt für Brand und Katastrophenschutz. Die ständige aus- und Weiterbildung sei Grundvoraussetzung, um für die Herausforderungen im Einsatz gewappnet zu sein, betonte Janssen. Damit würde „letztlich die Fachkompetenz und Einsatzbereitschaft erhalten und verbessert“. Die Leiterin der Jugendfeuerwehr, Ronja Höger, und die stellvertretende Leiterin der Kinderfeuerwehr Jennifer Steffen berichteten jeweils über ihre erfolgreiche Kinder- und Jugendarbeit.

Angesichts des wiederholten selbstlosen Einsatzes der Feuerwehr und weiteren Hilfsdienste – „und nicht nur während des Weihnachtshochwassers“ – habe er keine Sorgen um das Miteinander, was hier und da in der zurückliegenden Zeit, durch äußere Einflüsse, ins Wanken geraten zu sein schien, hob Stadtdirektor Mike Schmidt in seiner Ansprache hervor. Er unterstütze den Ruf nach konkreter Anerkennung der Leistungen und setze darauf, dass auch in seiner Kommune Gewerbetreibende und andere dies aufgreifen. Völliges Unverständnis äußerte er gegenüber dem Verhalten einiger pöbelnder und handgreiflich werdender Bürger während der Einsätze. Er erwarte entsprechenden Respekt gegenüber den Einsatzkräften. Für alle erbrachten Leistungen dankte ebenfalls Bürgermeisterin Marlies Matthias der Feuerwehr und ihren Angehörigen.

Eine große Anzahl von Ehrungen und Beförderungen konnten die Versammelten gleichfalls miterleben. Für 25 Jahre fördernde Mitgliedschaft wurden Günther Gonschior, Helmut Heimann, Jonny Janßen und Detlef Wackerhahn geehrt. Über 40 Jahre sind Heinrich Bruns, Kurt Junior, Wilfried Koller, Karin Schaper, Otto Tatge, Herbert Schwarz und Josef Theo Schumacher Heinrich Bruns, Kurt Junior, Wilfried Koller, Karin Schaper, Otto Tatge, Herbert Schwarz und Josef Theo Schumacher fördernde Mitglieder. Für 25 Jahre aktive Mitgliedschaft wurde Katrin Schaper geehrt; für 40-jährige aktive Mitgliedschaft Eike Elwert und Thomas Schweer. Michael Stemme, Maximilian Bruns, Steffen Dietze, Andreas Markert, Ernst Juretzka und Jenny Sucker wurden für besonderes Engagement geehrt. Neu in die Feuerwehr aufgenommen wurden Gesa Schütte, Sabrina Teuber und Corvin Beck. Mit Mason Sucker, als Feuerwehrmann, wurden die Beförderungen eingeleitet. Zum Oberfeuerwehrmann beziehungsweise zur Oberfeuerwehrfrau wurden Christian Brandau, Celina-Marie Kein, Finn Schaper, Lars Müller und Linus Nährig befördert. Hauptfeuerwehrfrau wurde Jenny Sucker, Löschmeister beziehungsweise zur Löschmeisterin wurden Markus Liebscher und Ronja Höger. Zum Oberlöschmeister und zur Oberlöschmeisterin wurden Philipp Pijl und Julia Krause, zum Oberbrandmeister Eike Elwert und Jan Janssen sowie zum Hauptbrandmeister Philipp Brendel befördert.


Von Gburek, Winfried
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