In der Samtgemeinde Rodenberg fehlen viele Kindergartenplätze. Die Not ist so groß, dass sogar Absagen erteilt werden müssen. Die Verwaltung schlägt in einer Vorlage für den Samtgemeindeausschuss für „Jugend, Kindergarten, Sport- und Kulturangelegenheiten“ daher kurzfristige Maßnahmen zur Schaffung weiterer Kita-Plätze vor und nennt hierbei überraschende Ideen.
Eine von drei Vorschlägen benennt „Kita-Container in Modulbauweise“ als Übergangslösung. Die einzelnen Container-Module ermöglichen eine beliebige Zusammenstellung, sodass verschiedene Raummöglichkeiten in unterschiedlichsten Preiskategorien abhängig von Größe, Zeitraum und Untergrund realisierbar sind. Die Lieferung wäre in etwa vier bis sechs Monaten möglich. Die Inbetriebnahme könnte nach Einholung der bautechnischen Zulassung und Baugenehmigung allerdings frühestens zum 1. August 2025, somit erst zum übernächsten Kitajahr erfolgen.
Eine zweite Möglichkeit sieht die Verwaltung in der Aufstellung von Bauwagen. Auch sie sind genehmigungsbedürftig. Die Anschaffung eines Bauwagens liegt bei ungefähr 50.000 bis 100.000 Euro. Auch ihre Inbetriebnahme könnte frühestens zum übernächsten Kitajahr erfolgen.
Die dritte Variante könnte eine längerfristige sein. Im Straßenzug „Im Jagdgarten 2“, in Rodenberg, hatte die Samtgemeinde für den Ganztagsschulbetrieb der Julius-Rodenberg-Schule schon im Vorfeld den dort stehenden Gebäudekomplex – direkt gegenüber dieser Schule – gekauft. Dieses Objekt könnte nach Ansicht der Verwaltung „kurzfristig zu einer Kindertagesstätte umgebaut werden“. Im Erdgeschoss wäre demnach Platz für eine eingruppige Einrichtung. Da auch das benachbarte Grundstück der Stadt Rodenberg gehört, könnte dort das Außengelände mit rund 470 Quadratmetern Grünfläche genutzt werden. Mit einer Genehmigung der Nutzungsänderung ist innerhalb von sechs Monaten zu rechnen. Die Kosten für den Umbau werden auf etwa 20.000 Euro geschätzt. „Gegebenenfalls könnte das Objekt auch einer Großtagespflege vermietet werden, sofern es für den Betrieb einer Kita nicht geeignet ist“, heißt es in der Vorlage. Die Inbetriebnahme dieser Maßnahme könnte bereits zum 1. Januar 2025 erfolgen.
Alle vorgeschlagenen Maßnahmen sind baugenehmigungsbedürftig – mit einer Genehmigung vom Landkreis Schaumburg ist jeweils nach sechs Monaten zu rechnen. Ein Planungsbüro müsste für einen Bauantrag beauftragt werden. Für die ersten beiden Maßnahmen sind die Grundstücke vorzubereiten und entsprechende Untergründe zu schaffen. Keine der genannten Maßnahmen konnte bisher mit dem Landesjugendamt abgeklärt werden. „Bis zur Ausschusssitzung findet ein Gespräch statt und das Ergebnis wird entsprechend berichtet. Für alle Vorschläge ist auch neues Personal einzustellen. Selbst mit neuen Stellenausschreibungen kann dieses nicht sichergestellt werden. Die Verwaltung schlägt daher vor, ein Interessenbekundungsverfahren an externe freie Träger für die Übernahme einer Trägerschaft der Kita durchzuführen“, schließt die Vorschlagsliste. Die Ausschusssitzung findet am 13. Juni, 18 Uhr, im Dorfgemeinschaftshaus, Altenhagen II, statt.