Die durchschnittliche Arbeitslosenquote betrug 10,3 Prozent, im Vorjahr 2006 hatte sie noch 12 Prozent betragen. Die Zahl der von den Agenturen für Arbeit betreuten Empfänger des Arbeitslosengeldes I ging um 20,9 Prozent bzw. 1.855 auf jahresdurchschnittlich 7.010 zurück. Ihr Anteil an der Gesamtzahl der Arbeitslosen betrug durchschnittlich 33 Prozent. Die positive Arbeitsmarktentwicklung bewirkte aber auch einen deutlichen Rückgang bei den von den Trägern der Grundsicherung (SGB II/Hartz IV) betreuten Empfängern des Arbeitslosengeldes II um 9,9 Prozent (-1.551) auf 14.143. Ihr Anteil an der Gesamtzahl der Arbeitslosen betrug rund 67 Prozent.
Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Job-Center wurden 2007 15.879 offene Stellen zur Besetzung gemeldet. Insbesondere die metallverarbeitenden Betriebe und der Maschinenbau, Zeitarbeitsunternehmen, Gastgewerbe, Pflegedienste und Unternehmen im Gesundheits- und Sozialwesen haben Personal eingestellt. Dabei ist der Bedarf an ausgebildeten Fachkräften gegenüber dem Vorjahr noch einmal angestiegen.
Bereits Ende März 2007 stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Arbeitsort im Agenturbezirk Hameln im Vergleich zu März 2006 um 1.282, bzw. 1,2 Prozent auf 105.243. Die Minijobs, also geringfügige Beschäftigungen, stiegen im gleichen Zeitraum um 585 oder 1,8 Prozent auf 32.234.
Die Agenturen für Arbeit und die Job-Center haben den Schwung am Arbeitsmarkt genutzt und den Arbeitskräftebedarf der Betriebe bedient. Seit kurzem werden Arbeitgeber und Arbeitnehmer regelmäßig nach ihrer Zufriedenheit mit der Dienstleistung ihrer Arbeitsagentur befragt. „Ich freue mich sehr,” so Rose, „dass unsere Bemühungen, noch besser zu werden, offensichtlich Erfolg hatten. Der gemeinsame Arbeitgeberservice der Agentur Hameln und der Job-Center wurde mit der Schulnote 2,2 bewertet – das bedeutet Platz 1 in Niedersachsen und Platz 12 bundesweit (von 178). Das ermuntert uns den eingeschlagenen Weg fortzusetzen.”
Insgesamt konnte die Agentur Hameln die für 2007 gesteckten geschäftspolitischen Ziele erreichen und platzierte sich mit den erreichten Ergebnissen auf Platz 13 der bundesweiten Rankingliste der Agenturen für Arbeit.
Vom Aufschwung am Arbeitsmarkt profitierten auch Ältere und Langzeitarbeitslose. Die Zahl der älteren Arbeitslosen über 50 Jahre reduzierte sich im Jahresdurchschnitt um 10,8 Proezent (- 644) auf 5.302. „Als eine Folge des gestiegenen Fachkräftebedarfs sind Arbeitgeber mehr als in der Vergangenheit bereit, auch ältere Mitarbeiter einzustellen,” erläutert Rose. Der Anteil der älteren an allen Arbeitslosen lag jahresdurchschnittlich bei 23,8 Prozent.
Bei den Menschen, die ein Jahr und länger arbeitslos sind, ist der Rückgang mit 17,0 Prozent (-1.824) auf 8.874 am höchsten ausgefallen. Allerdings ist der Anteil der Langzeitarbeitslosen an der Gesamtzahl der Arbeitslosen mit 39,8 Prozent weiterhin hoch.
Die Arbeitslosigkeit bei den unter 25-Jährigen ist mit einem Minus von 16,3 Prozent (- 427) auf 2.192 ebenfalls stark zurückgegangen. Als Folge des gestiegenen Fachkräftebedarfs kam es auch zu einer weiteren Entspannung am Ausbildungsmarkt: Von Oktober 2006 bis September 2007 sind bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur Hameln 2.417 Ausbildungsstellen gemeldet worden, 306 (14,5 Prozent) mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum.
Für 2008 geht die Chefin der Arbeitsagentur Hameln von einer Fortsetzung des positiven Trends aus. „Auch wenn die Prognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute zuletzt verhaltener ausgefallen sind und die Bundesregierung ihre Erwartungen für das Wirtschaftswachstum nach unten korrigiert hat, hoffeich auf eine anhaltend hohe Arbeitskräftenachfrage. Darum gehe ich auch für 2008 von sinkenden Arbeitslosenzahlen aus.” Eine Schwerpunktaufgabe in diesem Jahr besteht darin, die steigende Nachfrage nach besser qualifizierten Arbeitskräften mit dem Potential der Arbeits- und Ausbildungsplatzsuchenden in Einklang zu bringen. Hier gilt es, sämtliche Möglichkeiten der Ausbildung, der Förderung von arbeitslosen Arbeitnehmern, aber auch der Qualifizierung von Beschäftigten auszuschöpfen. „In einigen Wirtschaftszweigen wird es immer schwieriger, den Bedarf an Fachkräften zu decken. Ich empfehle den heimischen Unternehmen, weiter auf hohem Niveau Ihre Fachkräfte von morgen auszubilden. Außerdem schlummert bei den bereits Beschäftigten ein großes Potential. Dieses gilt es durch gezielte Fortbildung nutzbar zu machen,” rät Rose. Die Fördermöglichkeiten der Agentur für Arbeit werden deshalb – trotz rückläufiger Arbeitslosenzahlen – auf dem bisherigen hohen Niveau fortgesetzt. „Das arbeitsmarktpolitische Instrumentarium ist sehr vielfältig – Arbeitgeber und Arbeitnehmer sollten sich durch ihre Arbeitsvermittler individuell beraten lassen, um für sich alle Möglichkeiten zu erschließen,” empfiehlt Rose. Für die Arbeitgeber steht für Vermittlung und Beratung weiterhin der gemeinsame Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur und der Job-Center zur Verfügung. Daran ändert sich durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes vom 20. Dezember 2007 zunächst nichts. Bis zur endgültigen politischen Klärung bleibt auch für die betroffenen Leistungsempfänger alles wie bisher. „Die Kunden der Job-Center erhalten weiterhin Geldleistungen, Beratung und Vermittlung aus einer Hand,” erklärt Rose. Das Gericht hatte lediglich festgestellt, dass die organisatorische Konstruktion der Arbeitsgemeinschaften nicht verfassungskonform ist. Nun liegt es in der Verantwortung des Gesetzgebers, bis Ende 2010 darüber zu entscheiden, in welcher Organisationsform die erwerbsfähigen Hilfebedürftigen nach SGB II künftig betreut werden.